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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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die Antilopen waren, von denen Kishan gesprochen hatte. Ich fragte mich, ob sie aus derselben Herde stammten, auf die Ren und Kishan Jagd machten. Der obere Teil ihrer Körper war schwarz, während ihr Unterteil weiß war. Sie hatten ein weißes Kinn und weiße Ringe umrahmten ihre großen braunen Augen, lange, gedrehte Hörner ragten ihnen gerade wie Fernsehantennen aus den Köpfen. Die Hörner der Männchen waren größer und fester gewunden als die der kleineren Weibchen.
    Sie tranken vom Fluss und wedelten mit ihren weißen Schwänzchen. Die größeren Männchen hielten Wache, während die anderen tranken. Die Weibchen maßen ungefähr einen Meter fünfzig, die Männchen waren dreißig bis fünfzig Zentimeter größer. Je länger ich ihre eindrucksvollen Hörner betrachtete, umso mehr Angst hatte ich um Ren.
    Kein Wunder, dass er Probleme hat, eines der Tiere zu fangen.
    Die Herde wirkte ruhig und einige der Tiere begannen sogar zu grasen. Ich suchte die Bäume nach Ren ab, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Eine ganze Weile beobachtete ich die Herde. Die Tiere waren wunderschön.
    Der Angriff kam völlig überraschend. Kishan war ein schwarzer Pfeil, der durch die Landschaft schoss. Er wählte ein großes Männchen aus, das entgegen der Richtung lief, in welche die Herde sich in Bewegung setzte, was wohl entweder ein tödlicher Fehler oder ein Akt großer Tapferkeit war, vielleicht wollte das Männchen die Raubtiere von der Gruppe fortlocken.
    Kishan jagte die Antilope zu einer Baumgruppe, sprang auf den Rücken des Tieres, grub die Krallen in seine Flanken und versenkte die Zähne in seinen Nacken. Genau in diesem Augenblick schoss Ren zwischen den Bäumen hervor, drängte sich neben das Tier und biss in dessen Vorderläufe. Irgendwie gelang es der Antilope, Kishan abzuschütteln. Jetzt zielte sie mit ihren langen Hörnern auf Ren, der ruhelos auf und ab schritt. Das Tier war hoch konzentriert und schützte sich mit seinen Hörnern. Seine Ohren zuckten, horchten gebannt auf Kishan, der sich erneut von hinten näherte.
    Da machte Kishan einen Satz und schlug dem Tier die Klauen in die Lende. Der kraftvolle Schlag brachte die Antilope zu Fall. Die Gelegenheit ergreifend, sprang Ren los und biss sie in den Hals. Die Antilope wand und drehte sich, versuchte aufzustehen, aber die zwei Tiger hatten die Oberhand. Mehrmals glaubte ich, das Tier würde trotzdem entkommen. Die Antilope schlug wild mit den Hufen, und es gelang ihr schließlich, ein paar Meter davonzulaufen. Keuchend beobachtete sie, wie sich die Tiger langsam erhoben und näher kamen. Sie zitterte vor Erschöpfung und humpelte matt ein paar Schritte, während sie auf den nächsten Angriff wartete. Beinahe schwerfällig rissen die beiden Tiger das Tier wieder zu Boden.
    Ich hatte angenommen, das ganze Spektakel wäre rasch vorüber, aber die Jagd dauerte viel länger als erwartet. Es kam mir vor, als würden Ren und Kishan das Tier bis zur völligen Erschöpfung treiben, einen grausigen Totentanz mit ihm aufführen. Die Antilope kämpfte tapfer. Mehrmals trat sie noch aus und traf beide Tiger mit ihren Hufen. Die Raubkatzen bissen so lange immer wieder zu, bis sie schließlich reglos dalag.
    Als alles vorbei war, ruhten sich Ren und Kishan aus, schwer atmend von der Anstrengung. Kishan begann als Erster zu essen. Ich versuchte wegzuschauen. Ich wollte es, schaffte es aber nicht. Eine unglaubliche Faszination ging von ihnen aus. Kishan schlug die Krallen in die Antilope und versenkte die Zähne tief in ihren Körper. Mit der ganzen Kraft seiner Kiefer riss er ein Stück dampfendes Fleisch heraus. Ren tat es ihm nach. Es war grausig, ekelerregend und verstörend. Ein angewidertes Zittern schoss durch mich hindurch, aber ich konnte meine Augen einfach nicht abwenden.
    Nach der Mahlzeit bewegten sich die Brüder langsam, als stünden sie unter Drogen oder wären schläfrig, was mich an das Post-Truthahn-Gefühl an Thanksgiving erinnerte. Sie legten sich in der Nähe ihrer Mahlzeit nieder, schleppten sich gelegentlich zurück, um die saftigsten Teile aufzulecken. Eine schwarze Wolke aus Fliegen sank herab. Es mussten Hunderte in diesem Schwarm sein, die alle um das frisch erlegte Tier und die blutverschmierten Gesichter der Tiger summten.
    Das war der Moment, in dem mir alles zu viel wurde und ich nicht länger zuschauen konnte. Ich hob meinen Rucksack auf, rutschte den steinigen Berg hinab und hastete zu unserem Lager am Wasserfall zurück, wobei ich mir

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