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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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vorstellen, wie eine reizende junge Dame wie du Schwierigkeiten suchen könnte.«
    »Ich suche keine Schwierigkeiten. Die Schwierigkeiten finden mich.«
    Er lachte. »Natürlich.«
    »Und im Gegensatz zu allem, was ihr Tiger glaubt, kann ich sehr gut auf mich selbst aufpassen«, sagte ich leicht gekränkt.
    Kishan drückte mir den Arm. »Vielleicht macht es uns Tigern ja Spaß, uns um dich zu kümmern.«
    Bald darauf brachen wir auf und schlugen den Pfad ein, der sich zum Gipfel des Wasserfalls schlängelte. Es war ein langsamer, stetiger Anstieg, und meine Beine protestierten allmählich, als wir uns der Bergspitze näherten. Oben angekommen ruhte ich mich ein wenig aus. Ich ließ den Blick über den Dschungel auf mich wirken und machte unser Lager unten auf der kleinen Lichtung aus.
    Wir folgten dem Fluss, bis wir zu einem großen Baumstamm kamen, der quer über dem Wasser lag. Er hatte keine Äste mehr und der tosende Strom hatte die Rinde abgelöst, den Stamm glatt und glitschig gemacht. Das Wasser rauschte bedrohlich und immer wieder spritzte es über die provisorische Brücke.
    Kishan sprang auf den Stamm und trottete darüber. Der Baum schaukelte unter seinem Gewicht auf und ab, schien jedoch stabil genug zu sein. Er landete weich auf der anderen Seite und drehte sich dann zu mir um, um mir beim Überqueren zuzusehen. Irgendwie brachte ich den Mut auf, ging einfach los und stellte einen Fuß genau vor den anderen, wieder und wieder. Es war, als würde ich auf Mr. Maurizios gespanntem Drahtseil balancieren – mit dem Extra-Bonus, dass es hier besonders rutschig war. Ich schrie nervös hinüber: »Kishan! Kam dir jemals der Gedanke, dass das Überqueren eines Baumstamms für einen Tiger mit Krallen ein klitzekleines bisschen leichter ist als für ein Mädchen mit einem schweren Rucksack und Sneakers? Wenn ich ins Wasser falle, bist du hoffentlich bereit, mir hinterherzuspringen!«
    Als ich endlich auf der anderen Seite angekommen war, stieß ich einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Kishan stupste mir anerkennend mit der Nase in die Hüfte. Wir wanderten weiter, und nach ungefähr drei Meilen machte Kishan schließlich Rens Fährte aus, der wir zwei weitere Stunden folgten. Dann gönnte er mir eine längere Ruhepause, während er sich anschickte, Ren zu finden.
    Er kehrte eine halbe Stunde später zurück und berichtete: »Ich habe eine große Herde schwarzer Antilopen auf einer Lichtung etwa eine halbe Meile von hier gesichtet. Ren hat sich seit drei Tagen erfolglos an sie herangepirscht. Antilopen sind äußerst schnell. Normalerweise sucht sich ein Tiger ein Junges oder ein verletztes Tier aus, aber diese Gruppe besteht nur aus ausgewachsenen Tieren. Sie sind nervös und schreckhaft, weil sie wissen, dass Ren ihnen auflauert. Die Herde bleibt nah beieinander, was die Sache erschwert, ein Tier auszusondern. Ren ist nun schon seit mehreren Tagen auf der Jagd, weshalb er sehr müde ist. Ich werde dich zu einem sicheren Ort auf der windabgewandten Seite bringen, wo du bleiben und dich ausruhen kannst, während ich Ren bei der Jagd helfe.«
    Erleichtert, dass meinem Tiger nichts passiert war, stimmte ich zu und schulterte ein weiteres Mal meinen Rucksack. Kishan führte mich zwischen den Bäumen hindurch zu einem hohen Berg. Unterwegs blieb er mehrmals stehen und schnupperte in die Luft. Nachdem wir einige Hundert Meter hinaufgeklettert waren, suchte er einen Lagerplatz für mich und machte sich auf den Weg, um Ren zu helfen.
    Nach einer Weile war mir sterbenslangweilig. Außerdem konnte ich von meinem Sitzplatz aus nichts sehen. Also entschloss ich mich, ein wenig herumzuspazieren, mich zu orientieren und die Gegend zu erkunden. Dabei achtete ich gewissenhaft auf Felsformationen und benutzte meinen Kompass, um sicherzustellen, dass ich wusste, wo ich war.
    Während ich den Berg weiter emporstieg, erspähte ich einen großen Felsen, der über die Baumgrenze hinausstach. Ich kletterte hinauf und der Ausblick von dort oben verschlug mir die Sprache. Über mir der gleißende Himmel. Weit, weit unter mir schlängelte sich der Fluss als silbernes Band gemächlich zwischen den Bäumen hindurch. Ich lehnte mich gegen einen Baumstamm und genoss die sanfte Brise.
    Etwa zwanzig Minuten später erregte eine Bewegung tief unten meine Aufmerksamkeit. Ein großes Tier kam zwischen den Bäumen zum Vorschein. Weitere Tiere folgten. Zuerst glaubte ich, es handelte sich um Rehe, doch dann erkannte ich, dass es wahrscheinlich

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