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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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überrascht den Kopf. Jack zündete ein paar Kerzen an, doch als er ihr Wein anbot, kam sie zu dem Ergebnis, dass sie mit dem Alkohol am besten wartete, bis sein geheimnisvoller Freund erschien. Denn plötzlich drohte die intime Atmosphäre sie zu überwältigen, aber sie brauchte auch weiter einen klaren Kopf.
    Hier ging es nicht um sie und Jack, rief sie sich in Erinnerung. Er hatte eine Verlobte, und sie wartete auf das Erscheinen seines Freundes. Es ging also ganz eindeutig nicht um sie und ihn.
    »Sie werden Gray ganz sicher mögen«, meinte Jack, bevor er eine lange Liste positiver Eigenschaften seines Freundes sowie ein paar Anekdoten aus der Zeit am College folgen ließ, an denen nur die Hinweise auf ihn für Callie von Interesse waren.
    »Und ich habe ihm auch über Sie bereits alles Mögliche erzählt.«
    »Was haben Sie denn gesagt?«
    »Sie wären unglaublich klug und …« Er räusperte sich. »… wunderschön.«
    Vorsichtig hob sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Er starrte in sein Glas und schwenkte den Rotwein so darin herum, dass er das Licht der Kerzen fing.
    »Also, wie kommen Sie und Nathaniel miteinander zurecht?«, wollte er plötzlich von ihr wissen.
    »Hervorragend.« Bestimmt war es am besten, wenn sie über ihre Arbeit sprach. »Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit der Begutachtung fertig war, aber es ist einfach wichtig, während der Dokumentationsphase möglichst genau zu sein. Ich habe heute Fotos von ihm gemacht und fange morgen mit der Arbeit an der Leinwand an.«
    Es folgte ein Augenblick der Stille, bevor sie ihn fragte: »Und wie war Ihr Tag?«
    Lächelnd machte Jack seine Manschettenknöpfe auf, und sie hörte, wie einer von ihnen leise klirrend auf die Tischplatte fiel.
    »Nicht ganz so gut.« Er löste auch den anderen Manschettenknopf, krempelte die Ärmel seines Hemdes auf, und Callie musste eilig in eine andere Richtung sehen, als sie die feinen dunklen Härchen auf seinen Unterarmen sah. »Die Blutsbrüder treiben mich auch weiter in den Wahnsinn, ich glaube, die Zinsen steigen, und meine Assistentin hat gekündigt, weil sie im Januar mit einem Studium beginnen will. Andererseits wurde einer meiner Hauptkonkurrenten wegen Betrugs verurteilt. Wie finden Sie das? Das Beste, was mir heute passiert ist, war, dass ich ein Bild von einem Kerl, den ich nicht mag, in Handschellen gesehen habe. Oh, eine positive Nachricht gab es noch. Mein Bruder kommt bald zu Besuch.«
    Sie spielte mit ihrem silbernen Besteck. »Wirklich? Erzählen Sie mir etwas von ihm.«
    »Wir sind Zwillinge.« Als sie aufsah, lachte er. »Das habe ich nicht gemeint. Ich meine, wir sehen uns nicht im Geringsten ähnlich, auch wenn das sicher seltsam ist. Wie ich bereits erzählt habe, ist er ein super Koch. Thomas hat ihm die Grundlagen beigebracht, und nach seinem Abschluss in Harvard war er noch am CIA .«
    »Beim CIA ? Dann war er also auch Spion?«
    » Am CIA , dem Culinary Institute of America.«
    »Ah.« Sie lächelte. »Sie beide stehen sich bestimmt sehr nahe. Zumindest habe ich gehört, dass das bei Zwillingen so ist.«
    »Das tun wir tatsächlich, obwohl wir vollkommen verschieden sind.« Seine Stimme bekam einen harten Klang. »Wobei unserVater keinen von uns beiden mochte, was immerhin eine Gemeinsamkeit zwischen uns ist.«
    Callie runzelte die Stirn und versuchte, sich vorzustellen, wie ein Vater nicht stolz sein konnte auf alles, was Jack erreicht hatte. Zehn Milliarden Dollar waren schließlich jede Menge Geld. »Aber warum mochte er Sie nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war zu aggressiv, und Nate war zu entspannt. Rückblickend betrachtet glaube ich, dass mein Vater sein Leben lang besser mit Frauen ausgekommen ist. Wahrscheinlich hätten es Töchter leichter mit ihm gehabt.«
    In diesem Augenblick klingelte das an der Wand hängende Telefon. Jack griff nach dem Apparat und legte einen Moment später grimmig wieder auf.
    »Gray kann doch nicht kommen. Er meint, ich sollte Ihnen ausrichten, es täte ihm leid, aber er würde hoffen, dass es an einem der nächsten Tage klappt.«
    »Oh.«
    Er sah noch immer ein wenig böse aus, stand dann aber auf und trat vor den Herd, wo er Nudeln und Sauce in zwei tiefe Teller gab. Dann kam er mit den Tellern wieder an den Tisch, nahm erneut Platz, und sie dachte, es wäre alles zu schön, um wahr zu sein. Die Teller mit dem dampfenden Essen. Das weiche Kerzenlicht.
    Der Mann, der ihr gegenübersaß.
    »Wein?«, bot er ihr höflich an.
    Jetzt könnte

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