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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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legte die Beine auf den Tisch, und während er die Farbe des Alkohols betrachtete, hörte er vom anderen Ende des Hauses das Geräusch der Eingangstür und danach Stimmen im Flur.
    Er stand auf, verließ sein Zimmer und sah, dass Callie mit Gray in der Eingangshalle stand. Jack wollte gerade etwas sagen, als sein Freud eine Hand auf ihre Schulter legte und sich zu ihr herunterbeugte.
    Jack kniff die Augen zu, spürte ein Brennen im Bauch, das keine Folge seines Alkoholgenusses war, machte auf dem Absatz kehrt, ging zurück in sein Büro und wartete mit gespitzten Ohren auf das Geräusch der sich schließenden Eingangstür.
    Als er es endlich vernahm, lief er eilig wieder in den Flur. Wahrscheinlich würde er gleich sehen, wie die beiden gemeinsam nach oben gingen, dachte er. Doch Callie war allein und zog in aller Ruhe ihren Mantel aus.
    »Na, hast du dich amüsiert?«, fragte er sie bissig, während er vor sie trat.
    Sie fuhr zu ihm herum und schob, als müsse sie sich erst mal sammeln, eine Strähne ihres Haars hinter ihr Ohr. »Du bist wieder da.«
    Sie sah an ihm herauf, bevor ihr Blick am offenen Kragen seines Hemdes hängen blieb.
    »Habe ich dir gefehlt?«, wollte er von ihr wissen. »Oder warst du anderweitig beschäftigt?«
    Stirnrunzelnd sah sie auf das Glas in seiner Hand. »Seit wann trinkst du schon?«
    Er blickte auf den Bourbon. »Schon eine ganze Weile.«
    Sie hängte ihren Mantel über das Treppengeländer und trat auf ihn zu. »Ich glaube, du hast genug.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Was, glaubst du, wirst du dadurch erreichen, dass du dich bis zur Besinnungslosigkeit betrinkst?«
    Sein Blick wanderte an ihr herab und wieder herauf, bis er an ihren Brüsten hängen blieb. »Vielleicht vergesse ich dich dann für eine Weile.«
    Dann legte er den Kopf zurück und trank den nächsten großen Schluck.
    »Gib mir das Glas, Jack«, bat sie sanft.
    Als sie ihn weiter reglos ansah, kam er ihrer Bitte nach. Sie hatte recht. Dadurch, dass er sich betrank, würden seine Probleme nicht gelöst. Verdammt, dadurch würde er nur noch stärker an seinen Vater erinnert, und es würde die Chance erhöht, dass er irgendetwas Dummes tat.
    Wie vor ihr auf die Knie zu fallen und sie anzuflehen, ihn zu nehmen und nicht seinen Freund.
    Als sie an ihm vorbei in Richtung Küche ging, lief er ihr hinterher und verfolgte jede Bewegung, die sie machte, das elegante Wogen ihrer Hüften und der endlos langen Beine in dem schwarzen Rock. Sein Blut geriet in Wallung, doch ihm war bewusst, am besten zöge er sich umgehend zurück. Ginge in sein Schlafzimmer hinauf und schliefe auf der Stelle ein.
    Denn in der Stille und der Dunkelheit des Hauses war das Einzige, woran er denken konnte, endlich mit dieser Frau ins Bett zu gehen. Aber wenn er ihr beweisen wollte, dass er ihrer auch nur ansatzweise würdig war, müsste er sich nicht wie ein Steinzeitmensch benehmen, sondern wie ein Gentleman.
    Sie spülte sein Glas und fragte ihn leise. »Geht’s dir gut?«
    Über das Rauschen des Wassers hinweg konnte er sie beinahe nicht verstehen.
    »Ich könnte noch wesentlich betrunkener sein«, klärte er sie auf. »Eigentlich wollte ich mich bis zur Besinnungslosigkeit volllaufen lassen, aber bisher sehe ich noch nicht mal doppelt und kann auch noch aufrecht stehen.«
    Callie zog ein Geschirrtuch aus der Schublade neben der Spüle und sah ihn, während sie das Glas abtrocknete, unter ihren Lidern hervor an. »Ich weiß, dass dies bestimmt ein schwerer Abend für dich ist.«
    Er runzelte die Stirn, dachte daran zurück, dass Gray sie zum Abschied geküsst hatte, und vor lauter Eifersucht fiel seine Antwort schärfer als erwartet aus.
    »Wie großmütig von dir. Die meisten Frauen hätten wahrscheinlich kein Mitgefühl mit einem Mann, der sechshundert Kilometer geflogen ist, um ihrer Konkurrentin das Messer in die Brust zu rammen.«
    Jetzt runzelte sie die Stirn, als hätte sie sich verhört, dann aber sah sie ihm direkt ins Gesicht. »Ich werde dir diese Bemerkung durchgehen lassen, weil du zu viel getrunken hast. Und ich habe nicht von dem gesprochen, was heute zwischen dir und Blair vorgefallen ist, sondern davon, dass heute der Todestag von deinem Vater ist.«
    Jack lehnte sich gegen den Türrahmen und fühlte sich wie ein Idiot.
    Das Bedauern machte ihn wieder vollends nüchtern, und ihm wurde bewusst, dass er nur noch mühsam um Beherrschung rang. Sie war unglaublich sexy, wunderschön und stand kaum zwei Meter von ihm entfernt.

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