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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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andauernd.«
    Eine etwas über vierzigjährige Frau kam auf Brenda zu.
    »Was ist das?«, fragte die Frau und zeigte auf Brendas Jacke.
    »Eine Jacke.«
    »Was für eine Jacke?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich würde sagen, Nerz.«
    »Bingo«, sagte Brenda.
    »Sie haben vielleicht Nerven«, sagte die Frau. »Soll das eine bewusste Beleidigung sein?«
    »Wenn ich jemanden beleidige, Sweetheart«, sagte Brenda, »dann kriegt er das auch zu spüren.«
    Nancys Augen weiteten sich zu Enteneigröße, und hektisch blätterte sie in ihrem Event-Plan. »Oh Mist!«, sagte sie. »Scheiße, Scheiße!«
    Ich sah über ihre Schulter auf das Klemmbord, das sie in Händen hielt. DONNERSTAG: ERLÖSE KOMMEN DEM TIERSCHUTZBUND ZUGUTE.
    Die Frau funkelte Brenda an. »Ziehen Sie auf der Stelle diese widerwärtige Jacke aus.«
    »Jetzt halten Sie mal die Luft an«, sagte Brenda. »Was haben Sie überhaupt für ein Problem?«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie viele kleine Nerze für diese Jacke sterben mussten?«
    »Ach Gottchen! Ich bitte Sie«, sagte Brenda. »Jetzt kommen Sie mir nicht mit diesem Tierschützergesäusel. Sagen Sie sich doch einfach, dass es russische Wiesel sind, wenn Ihnen das weiterhilft.«
    Die Frau schnappte einem Kellner ein Glas Rotwein aus der Hand und schüttete es über Brendas Jacke, worauf Brenda der Frau ihren Champagner ins Gesicht spritzte. Ranger wollte Brenda zurückhalten, doch sie war der Frau bereits an die Gurgel gesprungen. Die beiden traten mit den Füßen aufeinander ein, beschimpften sich mit obszönen Ausdrücken, und als es Ranger endlich gelungen war, die beiden Frauen voneinander zu trennen, hatten sich Brendas Brüste selbständig gemacht und quollen aus dem Ausschnitt hervor, das Kleid war bis zur Taille aufgerissen. Ohne viel Aufhebens stülpte Ranger das Oberteil über ihre Brüste und zog den Rock über ihren Hintern, entschuldigte sich bei der anderen Frau und zerrte Brenda aus dem Zimmer in die Lobby. Nancy und ich stürzten hinter Ranger her, und alle vier sprangen wir in den Aufzug.
    Nancy strich den Punkt Privataudienz von ihrem Zeitplan. »Weiter im Programm«, sagte sie. »Wir haben noch zehn Minuten bis zum Dinner.«
    Ranger und ich entschieden uns gegen einen Platz am Kopftisch mit Brenda. Wir bezogen Posten an der Wand im vorderen Teil des Raums, weil wir von da aus einen besseren Überblick hatten. Es sollte bloß keiner herbeieilen und ihr beflissen ein Glas Rotwein reichen.
    Brenda hatte sich umgezogen und trug jetzt ein schwarzes Seidenbustier, enge, strassbesetzte Jeans und um die Schultern geworfen ein tierschützerfreundliches schwarzes Umhängetuch aus Kaschmirwolle.
    Mein Handy vibrierte, und ich schaute auf das Display. Es war Morelli. »Ich muss ran«, sagte ich zu Ranger. »Ich gehe mal kurz vor die Tür.«
    Ich fand einen etwas ruhigeren Flur und rief Morelli von da aus zurück.
    »Wie läuft es?«, fragte ich ihn.
    »Weiß nicht. Er hat nicht ein Mal aufgehört zu spielen, seit ich nach Hause gekommen bin. Er kann gleichzeitig essen und spielen. Ich glaube, er hat den Computer sogar mit aufs Klo genommen. Irgendwie unheimlich. Du kommst doch heute Abend, oder?«
    »Ähem …«
    »Noch mal zum Mitschreiben: Wann kommst du?«
    »Schwer zu sagen. Ich stelle die Security für Brenda.«
    »Meinst du die Brenda?«
    »Ja. Ich arbeite zusammen mit Ranger.«
    Sechzig Sekunden Schweigen am anderen Ende der Leitung. Wahrscheinlich starrte Morelli auf seine Schuhe und versuchte angestrengt, nicht auszurasten. Für ihn stellte Ranger in vieler Hinsicht eine Gefahr dar, und er hatte recht.
    »Möchtest du denn gar nicht wissen, wie Brenda so ist?«, fragte ich versöhnlich.
    »Nein. Brenda ist mir egal. Aber du bist mir nicht egal. Dich habe ich gern. Also mag ich es nicht, wenn du mit Ranger zusammenarbeitest.«
    »Es ist doch nur für ein paar Tage.«
    »Ich gehe morgen früh um sechs aus dem Haus. Du musst hier sein, damit unser Picasso nicht wieder den Hund mit Farbe besprüht.«
    »Zook hat Bob mit Farbe besprüht?«
    »Er hat es gemacht, als er allein war und ich noch nicht zu Hause. Er sagte, er müsste Bob vor dem Griefer schützen. Wenn er sich so einen Scheiß noch mal erlaubt, kriegt der Griefer von mir persönlich eins aufs Maul.«
    Ranger lehnte an der Wand, Arme vor der Brust verschränkt, und scannte in aller Ruhe den Raum, als ich wiederkam.
    »Habe ich was Lustiges verpasst?«, fragte ich ihn.
    Er machte eine winzige Drehbewegung mit dem Kopf. »Nein.«
    »Brenda

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