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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Dusche, er war frisch rasiert, und er war nackt.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ich.
    »Ich brauche neue Kleider.«
    Sag bloß? »Ich hätte sie dir gebracht. Wenn nun Mario dich nackt in meinem Zimmer herumlaufen sieht?«
    »Erstens ist das nicht dein Zimmer. Es ist mein Schlafzimmer. Zweitens möchte ich bezweifeln, dass er empört wäre. Hör endlich auf, dir Sorgen um Zook zu machen. Drittens schläft er noch.«
    »Hast du gut geschlafen?«
    »Nein. Das Sofa ist eine Folter.«
    Morelli legte seine übliche Uniform an, Jeans und T-Shirt, während wir uns unterhielten. Wenn es die Umstände erforderten, trug Morelli auch schon mal Stoffhosen und ein richtiges Oberhemd, nur Anzüge versuchte er zu vermeiden. Im Anzug sah er aus wie ein Kasinoboss aus Atlantic City. Und in Khakihosen wie eine Witzfigur. Morelli war alles andere als ein Strebertyp.
    Er setzte sich auf die Bettkante, band sich die Schnürsenkel, beugte sich zu mir hinunter und rieb seine Nase an meiner Stirn. »Du bist immer so schön warm und weich beim Aufwachen.« Er sah auf seine Schuhe, die er sich gerade gebunden hatte, und überlegte. »Die Schnürbänder könnten sich glatt wieder lösen.«
    »Verlockender Gedanke.« Ehrlich. Sehr verlockend. »Kommst du zu spät zur Arbeit, wenn du deine Schuhe wieder ausziehst?«
    »Ja. Aber egal. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Beförderung plus Gehaltserhöhung und eine Stunde Lümmeln mit dir im Bett plus Kündigung, stünde die Entscheidung schon vorher fest.«
    »Da siehst du mal, was ein Überschuss an Testosteron so anrichten kann.«
    »Eigentlich dachte ich, es wäre Liebe … aber du könntest recht haben. Vielleicht ist es doch das Testosteron«, sagte Morelli. »Nicht, dass es eine Rolle spielt, denn unterm Strich kommt sowieso dasselbe dabei heraus … ich bin geil auf dich.«
    Ich hatte ihm das T-Shirt schon halb ausgezogen. »Jetzt noch die Schuhe … schnell«, sagte ich.
    Im Flur war ein schlurfendes Geräusch zu vernehmen, gefolgt von einem zaghaften Klopfen an der Tür. »Jemand da?«, fragte Zook.
    Morelli ließ sich voll aufs Bett fallen, alle viere von sich gestreckt. »Mist!«
    »Uno momento«, rief ich.
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll«, ließ sich Zook von der anderen Seite der Tür vernehmen. »Soll ich runtergehen und nach Cornflakes suchen?«
    »Ja, mach das«, sagte Morelli. »Such einfach in den Regalen, es wird sich schon was finden. Stephanie kommt in ein paar Minuten runter.«
    Ich war bereits aus dem Bett und suchte nach Klamotten, eins von Morellis T-Shirts und eine alte Schlabberhose mussten für heute reichen. Manchmal blieb ich hier über Nacht, aber ich hatte kaum eigene Sachen in seinem Haus, nur Unterwäsche, Strümpfe, ein Paar Laufschuhe und etwas unwichtigen persönlichen Kram.
    Als ich in die Küche kam, hielt Zook einen Karton mit Frosties in der Hand. »Meine Lieblings-Cornflakes«, sagte ich zu ihm.
    »Wohnen Sie hier?«
    »Manchmal.«
    »Dann wären Sie also meine … meine Wilde-Ehe-Tante.«
    »So wie ich das richtig verstanden habe, ist Morelli über ein paar Ecken mit dir verwandt. Ich bin also nicht deine Tante, ob wilde Ehe oder nicht.«
    Ich nahm eine Tüte Milch aus dem Kühlschrank und stellte zwei Schalen auf den Tisch. Morelli rauschte herein und stellte die Kaffeemaschine an.
    »Du bist ja schon früh auf«, wandte sich Morelli an Zook. »Wann fängt die Schule heute an?«
    »Erst um acht, aber ich weiß nicht, wie lange man zu Fuß braucht.«
    »Du brauchst nicht zu Fuß zu gehen«, sagte Morelli. »Stephanie bringt dich zur Schule, und sie wird genau aufpassen, ob du auch durch das Schultor gehst.«
    »Mann, sind Sie aber misstrauisch«, sagte Zook.
    »Ja, gewöhn dich schon mal dran.«
    Bob hockte vor uns, wedelte mit dem Schwanz und schielte auf den Cornflakes-Karton. Morelli hatte Bob bereits gefüttert und war mit ihm draußen gewesen, aber in der Welt von Bob hatte das keine Bedeutung. In Sachen Fressen war Bob ein Fass ohne Boden. Und jetzt war er auch noch ein lebendes Fotomotiv für Hundegraffiti. Ich musterte ihn genauer und sah, dass die schwarz umrissenen, pinkfarbenen und grünen Bögen das Wort Zook ergaben. »Ziemlich cool, was?«, sagte Zook.
    Morelli sah Zook schräg von der Seite an. »Ziemlich uncool. Du hast meinen Hund angemalt.«
    »Ja, Mann. Der Hund ist abgefahren. Und total obskur.«
    »Was soll denn das heißen?«, fragte ich ihn. »Magisch.«
    Ich meinte, Dampf aus Morellis Ohren und dem Schädel

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