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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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winkt auffällig mit ihrem Glas.«
    »Ich habe dem Personal eingeschärft, ihr auf keinen Fall nachzuschenken. Jetzt fühlt sie sich vernachlässigt.«
    »He!«, rief Brenda einem vorübereilenden Kellner hinterher. »Hallöchen!«
    Der Kellner hastete davon, und Brenda winkte einem anderen Kellner zu. Sie tippte an ihr leeres Glas und wedelte mit der Zunge in seine Richtung. Schamesröte stieg ihm vom Kragen hinauf bis zum Haaransatz, und er eilte in die Küche.
    Ein dritter Kellner mit Servierplatten wuselte hinter Brenda vorbei, und blitzschnell hatte sie sich umgedreht und ihn an den Eiern gepackt. Der Kellner blieb wie erstarrt stehen, die Tabletts über sich in der Luft haltend, die Kinnlade heruntergeklappt. Ich konnte Brenda von meinem Platz aus nicht verstehen, aber ich konnte ihr von den Lippen ablesen.
    »Ich brauche ein Schlückchen«, sagte sie zu dem Kellner. »Mit dem Kopf nicken, wenn Sie verstanden haben.«
    Der Kellner nickte mit dem Kopf, und Brenda ließ ihn los.
    »Das muss ich ihr lassen«, sagte ich zu Ranger. »Sie hat das starke Geschlecht im Griff.«
    Eine Stunde später begleiteten wir Brenda auf ihr Zimmer.
    »Ich möchte noch auf eine Party«, verkündete Brenda im Aufzug. »Läuft hier nicht noch irgendwo eine Party?«
    Ranger zeigte sich ungerührt, gab keinen Mucks von sich, ich auch nicht. Wenn Brenda nüchtern gewesen wäre, wäre sie kaum zu kontrollieren gewesen. Jetzt dagegen war ihr Blick glasig, ihre Konzentrationsfähigkeit gering. Die Aufzugtüren gingen auf, Brenda torkelte aus der Kabine, stieß gegen eine Topfpflanze und fiel auf den Hintern.
    »Oh«, sagte sie. »Wo kommt die denn auf einmal her?«
    Ranger hob sie hoch und lenkte sie in die richtige Richtung. Sie versuchte, ihn im Schritt zu packen, aber er sprang rechtzeitig zur Seite.
    »Nur damit das klar ist«, sagte Ranger. »Wenn sie mich noch ein einziges Mal begrapscht, muss ich sie erschießen.«
    Ich hakte mich bei Brenda unter und geleitete sie über den Flur auf ihr Zimmer. Ich schloss die Tür auf und bugsierte sie hinein, dann scheuchte ich sie ins Schlafzimmer, und sie ließ sich, noch angekleidet, aufs Bett fallen.
    Ich machte das Licht im Schlafzimmer aus und gesellte mich zu Ranger im Wohnzimmer. Der schloss gerade die Hausbar ab, dann steckte er den Schlüssel ein, und wir verließen die Suite.
    »Tank hat heute Abend frei, und Hal kommt erst um Mitternacht«, sagte Ranger. »Ich halte so lange Wache.«
    »Ich bleibe bei dir«, sagte ich. »Falls Brenda aus dem Zimmer kommt und über dich herfällt. Nicht dass du am Ende der Versuchung erliegst und sie über den Haufen schießt.«

3
    Hal gehört zu den Jüngeren in Rangers Team. Er ist groß und blond und wird rot, wenn er verlegen ist. Er trägt schwer an seinen Muskelpaketen und sieht dadurch irgendwie prähistorisch aus. Er kam zehn Minuten zu früh zur Schicht.
    »Ruf mich an, wenn es Probleme gibt«, sagte Ranger und händigte ihm den Zimmerschlüssel aus. »Betritt die Hotelsuite auf keinen Fall allein. Wenn du unbedingt ins Zimmer musst und nicht auf mich warten kannst, dann bitte den Security-Beauftragten des Hotels, mit dir zusammen hineinzugehen.«
    Hal nickte. »Ja, Sir!«
    Ranger begleitete mich zur Hotelgarage, gab mir einen freundschaftlichen Gutenachtkuss, was diverse Gefühle in mir auslöste, die ich lieber nicht näher benennen will, und sah zu, wie ich davonfuhr.
    Kurz nach Mitternacht kam ich bei Morelli an. Das Verandalicht war noch an, und im Hausflur brannte eine Nachtlampe. Sonst lag alles im Dunkeln. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Es war still, alle waren schlafen, einschließlich Hund Bob.
    Ich brauche kein Licht, um mich in Morellis Haus zurechtzufinden. Ich habe schon reichlich viel Zeit hier verbracht, und der Grundriss ist fast identisch mit dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Ich tastete mich vor bis zur Küche und sah im Kühlschrank nach, ob es noch Reste vom Abendessen gab. Volltreffer: Salamipizza.
    Ich stellte den Pizzakarton auf den Küchentresen, als plötzlich die Kellertür neben mir mit Karacho aufsprang. Ein untersetzter Kerl huschte an mir vorbei, lief zum Hintereingang und wurde umgehend vom nächtlichen Dunkel verschluckt. Ich war viel zu perplex, um zu schreien, viel zu verängstigt, um mich zu rühren. Nach ein paar Sekunden fing mein Herz wieder an zu schlagen.
    »Was war …«, sagte ich in die leere Küche hinein.
    Ich vernahm Schritte auf der Treppe, und Morelli kam in die Küche

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