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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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geschlendert. Er trug ein T-Shirt und Boxershorts, und sein Haar war zerzaust.
    »Mir war so, als hätte ich dich ins Haus kommen hören«, sagte er. »Wie war es mit Brenda? Und warum steht die Tür zum Hof auf?«
    Ich war völlig von den Socken. »Irgendein Kerl … ein Kerl kam aus deinem Keller angepest und ist durch den Hinterausgang verschwunden.«
    »Blödsinn.«
    Ich legte eine Hand auf meine Brust, damit mir mein rasendes Herz nicht zersprang. »Doch. Es war wirklich so!«
    Morelli ging zur Tür und sah nach draußen. »Hier ist keiner.«
    »Natürlich nicht! Er ist weggelaufen!« Morelli machte die Tür zu und schloss ab. »Jemand soll wirklich in meinem Keller gewesen sein?«
    »Er hat mich zu Tode erschreckt.«
    »Jemand Bekanntes?«
    »Es war dunkel. Er war untersetzt. Schwarze Kleidung. Sein Gesicht habe ich nicht erkannt. Es geschah so schnell, so schnell konnte ich gar nicht gucken.«
    »Haare?«
    »Er trug eine Strickmütze. Sein Haar habe ich nicht gesehen.«
    Morelli zog eine Küchenschublade auf, nahm eine Pistole heraus und trat vor die Kellertür.
    »Warte«, sagte ich. »Sollen wir nicht lieber die Polizei rufen?«
    »Pilzköpfchen, die ist schon da. Ich bin Polizist.«
    »Ja, aber du bist mein Privatpolizist, und ich will nicht, dass jemand auf dich schießt.«
    »Es wird schon keiner auf mich schießen. Du bleibst hier oben in der Küche.«
    Kein Problem. Ich verspürte nicht das geringste Verlangen, Morelli in seinen Gruselkeller hinterherzusteigen.
    Morelli schaltete das Licht ein und tapste barfuß die Treppe hinunter. Unten blieb er einen Moment lang stehen, sah sich um und kehrte dann zurück in die Küche.
    »Wieso sollte sich jemand für meinen Keller interessieren?«, sagte er. »Da unten gibt es nichts zu holen. Da sind nur der Heizungskessel und der Wasserboiler.«
    »Manche Leute haben Büros oder Spielzimmer in ihrem Keller«, sagte ich. »Vielleicht hat er was gesucht, was er klauen konnte.«
    »Mein Laptop steht auf dem Tisch. Den hat er nicht mitgenommen. Und meine Xbox-Konsole und den Fernseher im Wohnzimmer hat er auch stehen lassen.«
    Ich nahm mir ein Stück Pizza aus dem Karton und versuchte, es in meinen Mund zu befördern, aber meine Hand zitterte immer noch. »Vielleicht ist er nicht dazu gekommen. Vielleicht hat er im Keller angefangen, und dann habe ich ihn vertrieben.«
    Morelli rief seine Dienststelle an und meldete den Einbruch. »Sag ihnen, sie sollen ein paarmal hier vorbeifahren und die Augen offen halten.«
    Bob kam in die Küche getrottet, hockte sich hin und nahm den Pizzakarton ins Visier. Einbrecher konnte er nicht hören, aber man brauchte nur mit einem Pizzastück zu winken, schon war er zur Stelle. Auf seinem Rücken leuchtete in der Dunkelheit fluoreszierende rosa und grüne Farbe.
    »Auf dem Etikett der Sprühdose stand, es sei wasserlöslich. Ich spritze ihn morgen ab«, sagte Morelli.
    Ich gab Bob die Pizzakruste zu fressen, und Bob lächelte dankbar und wedelte mit dem Schwanz.
    Morelli legte einen Arm um meine Schulter. »Du könntest mich auch so glücklich machen.«
    »Es ist gerade jemand in dein Haus eingebrochen. Wie kannst du da an Sex denken?«
    »Ich denke immer an Sex.«
    »Mario ist im Gästezimmer!«
    »Ja, ja, du müsstest dich ein bisschen zurückhalten und nicht so viel Lärm machen.«
    »Der Junge ist doch noch ein Kind. Du solltest ihm ein Vorbild sein.«
    »Und was heißt das?«
    »Das Sofa. Zook hat das Gästezimmer, und du wolltest, dass ich heute Nacht hierbleibe, deswegen habe ich angenommen, dass du auf dem Sofa schläfst.«
    »Da hast du falsch vermutet.«
    »Wir sind nicht verheiratet.«
    »Nein, aber wir sind alt. Wenn man älter ist, gelten andere Regeln«, sagte Morelli. »Ich bin nicht alt.«
    »Für mich nicht, aber für Zook ist jeder Mensch über zwanzig alt.«
    »Das reicht. Ich gehe nach Hause und komme morgen in aller Herrgottsfrühe wieder.«
    »Ach, Scheiße«, sagte Morelli. »Dann schlafe ich eben auf dem Sofa. Oben in meinem Arbeitszimmer ist ein Schlafsack. Wirf ihn mir herunter, und ein Kissen dazu.«
    Ich schlug die Augen auf und linste zur Uhr. Im Zimmer war es dunkel, aber die leuchtende blaue Digitalanzeige sagte mir, dass es fünf Uhr morgens war. Und das Geräusch einer Schublade, die aufgezogen und wieder zugeschoben wurde, sagte mir, dass ich nicht allein war. Ich streckte meine Hand nach der Nachttischlampe aus, knipste sie an und starrte Morelli ins Gesicht. Sein Haar war noch feucht von der

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