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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gibt noch mehr unangenehme Neuigkeiten.«
    »Na toll. Schieß los.«
    »Dominic hat beschlossen, dass du sterben musst, und er will dich töten.«
    »Ich muss unbedingt Loretta sprechen. Danach rede ich mit Dom. Mal sehen, vielleicht kann ich ihn ja dazu bringen, sich auf seinen Geisteszustand hin untersuchen zu lassen.« Er küsste mich zum Abschied auf die Stirn. »Ich muss los. Arbeitest du heute Abend?«
    »Ja. Brenda gibt heute Nachmittag eine Pressekonferenz, und heute Abend trifft sie sich mit dem Bürgermeister zum Essen.«
    »Kannst du vorher noch Zook von der Schule abholen?«
    »Wenn ich es nicht schaffe, besorge ich jemand anderen. Heute Nachmittag setze ich ihn bei meinen Eltern ab, falls Loretta noch nicht draußen ist. Dom ist unberechenbar in seiner Wut. Ich will es nicht noch schlimmer machen, indem ich seinen Neffen bei dir zu Hause unterbringe.« Unerwähnt ließ ich, dass mich der Spuk in Morellis Keller immer noch verfolgte. Ich fühlte mich in dem Haus einfach nicht mehr sicher.
    Morelli öffnete die Fahrertür seines SUV. Büschelweise fielen Hundehaare heraus und wurden vom Wind fortgetragen. »Sei vorsichtig heute Abend«, sagte er.
    »Kein Problem. Brenda ist nicht gefährlich.«
    Morelli quetschte sich hinters Steuer. »Ich meinte eigentlich Ranger.«
    Lula kam aus der Bäckerei angeschwebt, und wir sahen Morelli hinterher. »Der Mann ist so ein scharfes Teil«, sagte Lula und nahm sich noch einen Eclair aus dem Karton. »Ich brauche ihn nur anzugucken, dann wird mir schon ganz heiß.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Was stellst du dich so an?«, sagte sie. »Ich bin zwar verlobt, aber nicht tot.«

5
    Ich trug wieder mein schwarzes Kostüm und die Highheels. Um mit Brenda mitzuhalten, hatte ich sogar noch Wimperntusche aufgelegt und war mit der Bürste einmal durchs Haar gefegt. Ein, zwei Stunden Zeit, und ich hätte noch mehr herausgeholt.
    Ich kam fünf Minuten zu spät zum Hotel, aber Tank hielt noch Wache vor Brendas Tür.
    »Ranger ist bei einer Besprechung mit den Leuten von der Hotel-Security«, sagte Tank. »Ich bleibe hier, bis er wiederkommt.«
    Es ist immer etwas quälend mit Tank, weil Tank meistens kein Wort redet. Ranger redet auch nie viel, aber er kann viel sagen mit einem Blick oder mit einer Berührung. In Gegenwart von Ranger fühle ich mich einigermaßen wohl. Er ist locker und entspannt und hat alles im Griff. Bei Tank habe ich immer das Gefühl, dass er sich am liebsten in Luft auflösen würde.
    »Na?«, sagte ich. Ich zerbrach mir den Kopf, wie ich das Eis zwischen uns brechen könnte. »Meinen Glückwunsch.«
    »Wozu?«
    »Zu deiner Verlobung.«
    »Ach, Mensch«, sagte Tank. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Oberlippe. »Du weißt es schon?«
    »Lula hat es mir erzählt.«
    »Hat sie dir auch erzählt, wie es dazu gekommen ist? Dass ich ihr einen Antrag gemacht haben soll?«
    »Sie sagte nur, es sei sehr romantisch gewesen.«
    Tank grinste. »Kann ich dir mal etwas ganz im Vertrauen sagen? Ich weiß ja, dass Ranger dir vertraut, und der vertraut weiß Gott nicht jedem. Also kann ich dir doch auch vertrauen, oder?«
    »Natürlich.«
    »Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich Lula einen Antrag gemacht habe. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, dass ich den Ring gekauft habe. Ich weiß nur noch: Ich bin eingeschlafen, und als ich wieder aufwachte, war ich verlobt. Lula trug den Ring am Finger und war total aufgeregt.«
    Mann, oh Mann. »Das Wichtigste ist, dass du dich darüber freust«, sagte ich. »Und du freust dich doch darüber, oder?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin ganz durcheinander. Sag es bitte nicht Ranger weiter, ja? Er würde sich in die Hose machen vor Lachen.«
    »Seit wann kann Ranger lachen?«
    »Er lacht nach innen hinein.«
    »Früher oder später musst du es ihm sagen.«
    »Warum?«
    »Weil du heiraten wirst und …«
    »Heiraten? Wir haben uns doch gerade erst verlobt.«
    »Nach der Verlobung folgt meistens irgendwann die Hochzeit.«
    Tanks Augen wurden glasig, sein Gesicht aschfahl, er taumelte rückwärts, ging in die Knie und fiel ohnmächtig auf den Boden. Es krachte laut.
    Die Aufzugtüren öffneten sich, Ranger trat heraus, und er sah Tank alle viere von sich gestreckt auf dem Teppich liegen.
    »Er ist ohnmächtig«, sagte ich.
    Ranger ging zu ihm, stemmte die Fäuste in die Seiten und sah hinab zu Tank. »Tank wird nie ohnmächtig. Ich habe schon einige Feuer mit ihm zusammen gelöscht und im dicksten Qualm mit ihm gestanden.

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