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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sich?«
    »Ja.«
    »In seinem Haus?«
    »Ja.«
    Dom bebte geradezu, die Hände ballten sich zu Fäusten, die Nackenwulste schwollen an, in den Mundwinkeln schäumte der Speichel, und sein Gesicht färbte sich violett.
    »Scheißkerl, dieser Scheißkerl. Den bringe ich um. Diese Schlange. Ich schlage ihm den Kopf ab. Das macht man mit Schlangen.«
    Ihh! »Ja, aber nicht, wenn man auf Bewährung ist.«
    »Ich scheiße auf Bewährung. Er hat den Tod verdient. Erst schwängert er meine kleine Schwester. Dann reißt er sich Roses Haus unter den Nagel. Und jetzt holt er sich auch noch Mario.«
    »Moment mal. Morelli soll Loretta geschwängert haben?«
    »Das sieht man doch!«, sagte Dom. »Sie brauchen sich den Jungen nur anzugucken. Erkennen Sie da nicht jemanden wieder?«
    »Loretta und Joe sind entfernte Verwandte. Ähnlichkeiten in einer Familie sind nicht weiter verwunderlich.«
    »Das ist mehr als nur Ähnlichkeit. Außerdem habe ich sie in flagranti erwischt. Die beiden haben es in der Garage meines alten Herrn miteinander getrieben. Und neun Monate später plumpst Mario aus dem Ofen. Morelli, dieses Stück Scheiße. Ich hätte ihn gleich umbringen sollen.«
    Ich war wie vom Donner gerührt. Mir war die Ähnlichkeit auch aufgefallen, aber dass das der Grund sein sollte, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Morelli war auf der Highschool und auch später noch, mit Anfang zwanzig, ein ziemlicher Draufgänger gewesen. Aber das hier war eine Nummer zu viel. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er eine Liebesaffäre mit Loretta gehabt und sie anschließend mit dem Kind sitzen gelassen hatte.
    »Ich weiß, dass Morelli auf der Highschool vielen Mädchen hinterhergestiegen ist, aber so was passt überhaupt nicht zu ihm«, sagte ich zu Dom. »Familie und Freunde waren Morelli immer wichtig.«
    »Er hat das Leben meiner kleinen Schwester zerstört. Sie war klug. Sie hatte immer gute Noten. Aus ihr hätte was werden können, aber sie musste runter von der Schule. Und jetzt sitzt sie im Gefängnis. Alles seine Schuld. Er hat ihr die Zukunft versaut, so wie er mir meine auch versaut hat. Soll das Schwein in Angst leben. Bestellen Sie ihm das. Er soll aufpassen, weil ich der Schlange eines Tages den Kopf abhacke. Und bestellen Sie ihm auch, er soll sich von meinem Neffen fernhalten«, sagte Rizzi und kniff die Augen zusammen.
    »Wenn Sie eine Sicherheit für eine Kaution stellen würden, könnte Loretta heute noch …«
    »Ich wohne bei meiner Mutter. Kapieren Sie nicht, was das heißt? Zum Beispiel, dass ich keinen Cent habe. Keinen Job. Kein Geld. Keine eigene Wohnung. Scheiße!«
    »Ich dachte, Sie hätten vielleicht ein paar Dollar zu viel.«
    »Sind Sie taub? Ich besitze nichts. Gar nichts.«
    »Na gut. War nett, mit Ihnen zu plaudern. Sagen Sie Bescheid, falls Sie doch Geld auftreiben können. Rufen Sie mich auf meinem Handy Dandy an.«
    Ich machte kehrt und rannte zum Auto. Dom machte mir Angst, eine Heidenangst. Ich konnte kaum glauben, dass ich ihm gesagt hatte, er solle mich auf meinem Handy Dandy anrufen. Wo hatte ich diesen Ausdruck bloß her?
    Lula lupfte die Augenbrauen, als ich mich hinters Steuer klemmte. »Na, wie ist es gelaufen?«, fragte sie.
    »Hätte besser sein können.«
    »Will er die Kautionssicherheit stellen?«
    »Nein.«
    »Es hörte sich so an, als hätte er dich angebrüllt.«
    »Ja.«
    »Willst du mir nicht sagen, warum?«
    »Nein.« Was hätte ich sagen sollen? Dass er gesehen hat, wie Morelli Loretta geschwängert hat?
    »Huuh«, sagte Lula. »Eigentlich wollte ich dich zu meiner Trauzeugin machen, aber wenn du jetzt Geheimnisse vor mir hast, muss ich mir das noch mal überlegen.«
    »Ich dachte, es sollte eine Hochzeit im allerengsten Kreise werden.«
    »Soll es ja auch, aber eine Trauzeugin muss man haben. Das gehört sich so.«
    Die Vine Street ging von der Broad Street ab, eine Kreuzung am Rand von Chambersburg. Ich fuhr die Reihenhäuser entlang und suchte die Hausnummern ab.
    »Wie heißt der Mann überhaupt?«, wollte Lula wissen. »Andy Gimp.«
    »Oh Gott, was für ein schrecklicher Name. Da ist man doch für sein Leben geschlagen. Wer möchte schon Trottel heißen?«
    »Der Mann ist einundachtzig. Allmählich wird er sich dran gewöhnt haben.« Ich hielt am Straßenrand. »Showtime!«
    »Hoffentlich nicht«, sagte Lula. »Ich will nicht, dass sich so ein Schrumpelwichser in meine Netzhaut einbrennt, wo ich doch nur an was Schönes denken will, an Tank und die Big Boys.«
    Ich nahm eine

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