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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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jetzt nach Hause gehen?«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt noch Nachtisch. Außerdem käme ich mir komisch vor beim Salamiversenken, wenn Zook im Haus ist.«
    »Wir könnten Salamiversenken auch in der Garage spielen.«
    »Lieber nicht.«
    »Im Auto.«
    »Nein!«
    »Noch ein Motiv mehr für mich, endlich Loretta zu finden«, sagte Morelli.

13
    Um kurz nach acht kamen wir bei Morelli an. Eine kleine Menschenmenge hatte sich auf dem Bürgersteig vor seinem Haus versammelt und schaute zwei Männern beim Graben in dem winzigen Vorgarten zu. Morelli stieg aus dem Wagen und stellte sich zu den Gaffern.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Morelli zu den beiden Männern. »Was machen Sie da?«
    »Graben«, sagte der eine.
    »Sie befinden sich auf Privatbesitz«, sagte Morelli. »Wie bitte?«
    »Der Grund und Boden ist Privatbesitz.«
    »Ich glaube, bei Grundbesitz gehört einem nur die oberste Schicht«, erwiderte der Mann. »Graben ist also erlaubt.«
    »Ich glaube, da täuschen Sie sich«, sagte Morelli.
    Der Mann grub ungerührt weiter. »Das geht mich einen feuchten Dreck an, was Sie glauben oder nicht.«
    »Das Haus gehört mir, und wenn Sie nicht aufhören zu graben, lasse ich Sie wegen mutwilliger Zerstörung von Privateigentum verhaften.«
    »Sie sehen doch, Sie können mir keine Angst machen«, sagte der Mann. »Rufen Sie doch die Polizei, wenn Sie wollen.«
    Morelli zeigte ihm seinen Ausweis. »Die brauche ich nicht zu rufen. Die ist schon da.«
    Der Mann sah sich den Ausweis an. »Oh. Entschuldigen Sie.«
    Danach löste sich die Menge auf, und Morelli, Zook, Mooner, Gary und ich zogen ins Haus. Morelli ging gleich durch bis zum Wohnzimmer und fluchte laut, als er aus dem Fenster guckte. Sein Garten war voller Menschen, die wie die Wilden in der Erde gruben. Das Garagentor stand offen.
    »Ich fass es nicht«, sagte er.
    »Alter, eye«, sagte Mooner. »Sie sollten Eintritt verlangen. Hundert Dollar für eine halbe Stunde Graben. Wir könnten Kohle machen, echt, Alter, richtig reich werden.«
    Morelli machte die Tür zum Garten auf, nahm seine Pistole aus dem Halfter und feuerte einen Schuss in den Boden. Die Schatzgräber zerstreuten sich in alle vier Himmelsrichtungen wie Kakerlaken, wenn das Licht angeht. Morelli ging zur Garage und holte eine Rolle Absperrband.
    »Glaubst du, das nützt was?«, fragte ich ihn.
    »Versuchen kann man es ja.«
    Zehn Minuten später waren Haus und Garten von dem gelben Signalband umgeben, mit dem sonst Tatorte abgesperrt werden. Zook, Mooner und Gary hockten im Wohnzimmer und verhandelten mit den Waldelfen, und Morelli und ich saßen auf unserer hinteren Veranda und sahen Bob zu, der die Löcher im Garten beschnüffelte.
    »Ich sehe es kommen, ich muss meinen Keller mit dem Presslufthammer aufstemmen«, sagte Morelli. »Das Theater hört erst auf, wenn wir das Geld gefunden haben.«
    »Und wenn das Geld da ist, könnte sogar Loretta auch wieder auftauchen.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich glaube, dass Dom seine Zeit abgesessen hat und sich gedacht hat, danach sei er seinen Kumpanen nichts mehr schuldig. Bloß konnte er nicht gleich nach seiner Entlassung an das Geld ran. Das war sein Problem.«
    »Vielleicht deswegen nicht, weil es in Tante Roses Keller vergraben war. Dann hast du das Haus geerbt und den Boden unten mit Beton ausgelegt.«
    »Ja. Und es kommt noch schlimmer. Doms Neffe wohnt jetzt auch in dem Haus, deswegen kann Dom es nicht einfach in die Luft sprengen. Und den Fernsehnachrichten haben wir es zu verdanken, dass halb Trenton bei der Schnitzeljagd mitmacht.«
    »Und Loretta?«
    »Ich habe den Verdacht, dass Loretta von einem der Komplizen oder von beiden so lange als Geisel gehalten wird, bis Dom das Geld rüberschiebt. Mir wäre wohler, wenn wir Loretta aufstöbern würden, bevor das Geld entdeckt wird. Wer gibt uns die Garantie, dass sie nicht aus dem Weg geräumt wird, sobald sie nicht mehr von Nutzen ist.«
    »Wir müssen an Dom herankommen«, sagte ich. »Er kann uns zu den beiden anderen Komplizen führen.«
    »Hast du eine Idee?«
    »Bestimmt nervt es ihn, dass sein Neffe bei dir wohnt, und er will den Jungen vermutlich am liebsten von hier fortschaffen. Vielleicht hält er es sogar für möglich, dass Lorettas Entführer sich auch noch Zook schnappen. Deswegen glaube ich, dass Dom gar nicht allzu weit weg ist. Ich glaube, dass er dieses Haus sehr genau beobachtet und auch Zook. Er ist gerade mal eine Woche aus dem Gefängnis raus, und er

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