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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hat keine Arbeit. Und wir wissen, dass er auch nicht viel Geld hat.«
    »Dafür hat er eine Waffe«, sagte Morelli.
    »Stimmt. Und ein Auto.«
    »Das Auto gehört seiner Mutter. Wir haben es mittlerweile gefunden, er hatte es einfach da abgestellt.«
    »Wo schläft er denn? Schleicht er sich abends heimlich ins Haus seiner Mutter?«
    »Nein. Das haben wir stichprobenhaft kontrolliert«, sagte Morelli.
    »Es ist warm genug, um draußen zu schlafen. Und tagsüber treibt er sich in der Stadt herum, da fällt er auf der Straße nicht weiter auf.«
    »Ja, aber er hat ein Gewehr. Wenn er das mit sich herumträgt, macht er sich verdächtig.«
    Bob buddelte an einem der Löcher. Zwischen seinen Hinterläufen flog Erde in hohem Bogen auf.
    »Ich vermute, dass sich Dom hier irgendwo im Viertel aufhält und auf eine Gelegenheit wartet, ins Haus einzusteigen«, sagte ich. »Wir könnten ihm eine Falle stellen. Wir tun so, als wäre niemand zu Hause, machen alle Lichter aus, und du versteckst dich im Schrank und wartest, bis er kommt, und überwältigst ihn dann.«
    »Toll. Klingt echt lustig.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Morelli stieß einen Seufzer aus. »Nein.«
    Mitten im Tiefschlaf weckte mich Morelli. »Hast du das gehört?«, flüsterte er.
    »Ich habe nichts gehört. Ich habe geschlafen.«
    »Psst!«, sagte er. »Hör doch mal!«
    Es war warm, die Fenster standen offen. Der weiße durchscheinende Vorhang, der noch von Tante Rose stammte, bauschte sich leicht im Wind.
    »Da«, sagte er. »Jetzt wieder.«
    »Hört sich an, als würde jemand graben.«
    »Was ist denn noch nötig, um diese Idioten davon abzuhalten?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen, aber mir ist das sowieso egal. Sollen sie doch graben, so viel sie wollen. Schlaf weiter.«
    »Ich kann nicht weiterschlafen«, sagte Morelli. »Das macht mich kirre.«
    Er wälzte sich aus dem Bett und ging zur Schlafzimmertür.
    »Wo willst du hin?«
    »Ich knall diesen wildgewordenen Schatzsucher ab.«
    »Das halte ich nicht für eine gute Idee. Außerdem bist du nackt.«
    »Das ist dem Kerl doch hundsegal. Der wird mit seinem Einschussloch beschäftigt sein.«
    »Du wolltest sowieso neuen Rasen aussäen«, sagte ich. »Der Kerl gräbt dir schon mal den Boden um. So musst du das sehen.«
    Er fand ein Paar Boxershorts und zog sie an. »Reicht das? Entspricht das deiner Kleiderordnung für Verbrecherjagden?«
    Ich quälte mich aus dem Bett und schnappte mir wahllos einige Klamotten vom Boden. »Ich will wenigstens sehen, wer das ist da draußen im Garten, bevor du auf ihn schießt. Wenn wir Glück haben, ist es Dom. Hast du eine Taschenlampe?«
    »In der Küche.«
    Wir taperten die Treppe hinunter und schlichen uns auf Zehenspitzen durch das finstere Haus. Ich fand die Taschenlampe, und Morelli hielt seine Glock schussbereit. Wir standen in der stockdunklen Küche und sahen aus dem Fenster. Tatsächlich, jemand grub munter vor sich hin, aber es war nicht hell genug, um etwas zu erkennen.
    »Also«, sagte Morelli. »Ich zähle bis drei, dann mache ich die Tür auf, und du leuchtest mit der Taschenlampe auf das Schwein. Eins, zwei … drei!«
    Morelli riss die Tür auf, ich drückte den Schalter an der Stablampe und erwischte den Schatzsucher in flagranti.
    »Ach, du Schreck!«, sagte Morelli.
    Es war Grandma Mazur.
    »Hallöchen«, sagte sie. »Ich hoffe, ich habe euch nicht geweckt.«
    »Natürlich hast du uns geweckt«, sagte ich. »Es ist zwei Uhr nachts. Was machst du da überhaupt?«
    »Ich hatte eine Glückssträhne«, sagte Grandma.
    »Ich glaube nicht, dass das Geld in meinem Garten versteckt ist«, sagte Morelli.
    »Das macht nichts«, sagte sie. »Ich habe trotzdem eine Glückssträhne. Wann kriege ich schon mal einen Mann in Unterhose zu sehen.«
    »Wie bist du hierhergekommen?«, fragte ich sie.
    »Mit dem Buick.«
    »Du darfst doch gar nicht fahren«, sagte ich.
    »Ich bin alt. Ich habe gewisse Vorrechte«, sagte sie.
    In dem Punkt mochte sie recht haben, aber Grandma fuhr wie eine gesenkte Sau. Sie kannte nur eine Reisegeschwindigkeit, das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt.
    »Ich bringe Grandma wohl lieber nach Hause«, sagte ich zu Morelli.
    Ich setzte Grandma vor der Tür ab und stellte den Buick in die Garage meines Vaters. Morelli wartete schon in seinem SUV, als ich wieder vorne auf die Straße trat. Ich glitt auf den Beifahrersitz und sah zu Morelli. Er trug nur die Boxershorts von eben.
    »Ich dachte mir, vielleicht hast du ja deine Meinung

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