Kuss mit lustig
über Salamiversenken im Auto geändert«, sagte er.
Ich sah mir seine Unterwäsche an, die mit Häschen bedruckt war. »Wo hast du die denn her?«, fragte ich ihn.
»Die gab es bei Wal-Mart. Am Grabbeltisch.«
Ich stöhnte. Morelli in Häschen-Unterwäsche war unwiderstehlich. »Ich habe immer noch was gegen Salamiversenken im Auto, aber gegen Salamiversenken bei dir im Schlafzimmer habe ich nichts.«
Samstagmorgens ist Morelli mir am liebsten. Seine Körpertemperatur ist ein bisschen höher als sonst und sein Blutdruck etwas niedriger als montags. Alles an ihm ist weicher und sinnlicher. Er saß in seiner ausgeblichenen marineblauen Jogginghose und einem passenden T-Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln am Küchentisch. Ich vermute, dass er keine Boxershorts unter der Jogginghose trug. Er hatte geduscht, war aber noch unrasiert, und er sah aus, als könnte er selbst eine Tote zum Orgasmus bringen.
Er blickte von seiner Zeitung auf und lachte mich an. »Sa Lami.«
Ich erwiderte das Lachen. Es war in mehrfacher Hinsicht ein Salami-Morgen gewesen.
Ich trank einen Schluck Kaffee. »Was liegt an heute?«
»Ich bestelle jemanden her, der mir den Kellerboden aufstemmt. Und dann will ich mal die Häuser in unserem Viertel abklappern und nach Dom suchen. Ich glaube, du hast recht. Er ist hier irgendwo ganz in der Nähe.«
Es war kurz nach acht, Zook war noch im Bett, und Mooner und Gary hatten sich auch noch nicht auf Morellis Veranda blicken lassen. Nur aus Morellis Garten waren Geräusche zu hören, Autotüren, die zugeknallt wurden, Stimmen.
»Es ist Samstagmorgen«, sagte Morelli. »Geben diese Leute denn nie Ruhe?«
Ich spähte aus dem Fenster. »Brenda und ihr Filmteam stehen wieder auf der Matte.«
Morelli ging mit seinem Kaffeebecher in der Hand zur Tür und trat nach draußen.
»Hallo, schöner Mann«, flötete Brenda und sah Morelli lüstern an. »Sie sind mir ja ein heißes Teil. Da kann man sich glatt die Finger dran verbrennen.«
Morelli drehte sich zu mir um. »Hab ich richtig gehört?«
»Ja. Und halt sie schön auf Distanz, sonst fällt sie über dich her.«
»Sie befinden sich hier auf Privatbesitz«, sagte Morelli. »Und über das Absperrband dürfen Sie auch nicht treten.«
»Wir haben nichts Unrechtes getan«, sagte der Kameramann. »Wir haben es erst richtig in Szene gesetzt.«
Brenda hatte sich wieder in ihr Leder-Outfit gezwängt. Sie trug zehn Zentimeter hohe Pfennigabsätze, und ihr Haar, das Gesicht und die Brust waren immer noch blau. In der Hand hielt sie ein Mikrofon, und sie hatte Probleme, sich aufrecht zu halten, weil ihre Absätze bei jedem Schritt in dem frisch umgegrabenen Boden versanken. Sie erklomm einen kleinen Erdhügel und sah in das ausgehobene Loch daneben. Der Kameramann richtete sein Objektiv auf Brenda.
»Wir stehen hinter Tante Roses Haus«, sagte Brenda in die Kamera. »Und wie Sie sehen, hat man bereits angefangen, nach dem gestohlenen Geld zu graben.«
»Entschuldigen Sie«, sagte Morelli. »Ich muss Sie bitten zu gehen.«
Brenda torkelte mit dem Mikrofon in der Hand auf Morelli zu. »Sind Sie zufällig der hübsche Besitzer dieses Grundstücks?«
»Es reicht«, sagte Morelli. »Ich habe die Schnauze voll.« Er stellte den Kaffeebecher auf der Veranda ab, fasste über das Geländer, packte sich den Gartenschlauch, der darunterhing, und richtete die Spritze auf Brenda und den Kameramann.
Brenda traf glatt das hohe C, als der erste Tropfen sie berührte. »Ihhh!«, kreischte sie. »Sie blödes Arschloch, Sie.«
Die Gartenerde verwandelte sich auf der Stelle in Matsch. Brenda verlor den Halt und ging zu Boden. Der Toningenieur rannte zu ihr, um ihr auf die Beine zu helfen, rutschte aber prompt aus.
»Dreh das Wasser lieber wieder ab«, sagte ich zu Morelli.
Brenda hatte nur noch einen Schuh an, den anderen hielt sie in der Hand. »Was stellen Sie sich denn so an?«, schrie sie Morelli an. »Wissen Sie überhaupt, wer ich bin? Ich bin Brenda. Ich mach hier einen Beitrag für die Nachrichten, und die Nachrichten sind wichtig, verdammte Hacke. Sie können doch nicht einfach den Schlauch holen und alle bespritzen, Sie Trottel!«
Morelli drehte das Wasser ab und holte sich seinen Kaffeebecher. »Scheint mal wieder ein Glückstag für mich zu sein«, witzelte er.
Wir verschanzten uns im Haus, verschlossen die Türen und zogen die Rollos herunter.
Morelli stand in der Küche. »Ich hasse so was«, sagte er. »Ich will diese ganze Scheiße nicht in meinem Haus
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