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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Er war der Ansicht, wer Rasen anpflanzt, musste ihn auch mähen. Welchen Sinn sollte das haben? Es führte dazu, dass unser Garten hauptsächlich aus Erde und Dreck bestand, nur hier und da spross ein armseliges Büschel Gras. Diese Büschel hatte das Feuer innerhalb von Sekunden versengt, danach schien es von allein zu erlöschen, wenn nicht ganz hinten im Hof ein halb abgestorbener Walnussbaum gestanden hätte. Der Baum explodierte wie der Vesuv.
    In der Ferne hörte ich Feuerwehrsirenen. Ein Auto stieß in die Einfahrt, eine Autotür wurde geöffnet und wieder zugeknallt, und Morelli schlenderte in den Garten. Lulas Kochhaube war mittlerweile zu einem Häuflein schwarzer Asche geschrumpft, der Baum loderte wie eine Fackel vor dem finsteren Himmel.
    »Ich habe auf dem Weg von der Arbeit nach Hause Flammen gesehen«, sagte Morelli. »Kann man helfen? Aber wie es aussieht, habt ihr alles prima im Griff.«
    »Ja«, sagte ich. »Wir wollen nur noch abwarten, bis der Baum ganz niedergebrannt ist.«
    Morelli sah den Grill und die Hähnchen. »Sollte wohl ein Barbecue werden, was?«
    Eine Meute Hunde kam kläffend um die Ecke gepest, geiferte nach den Hähnchen, schnappte sie sich und lief wieder davon.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte ich. »Lust auf Pizza?«
    »Klar«, sagte er.
    Wir fuhren los, jeder mit eigenem Wagen, und schlängelten uns vorsichtig zwischen den Feuerwehrautos hindurch, die den Bürgersteig versperrten. Morelli fuhr voraus zu Pino’s, ich folgte. Ich stellte mich neben seinen SUV auf Pino’s Gästeparkplatz, wir stiegen aus, stießen die verkratzte Eichentür zum Restaurant auf und waren gleich umfangen vom Lärm und der Hitze des abendlichen Betriebs. Zu dieser Tageszeit waren fast alle Tische mit Familien besetzt. Später, gegen zehn, würden sich Krankenschwestern und Polizisten nach ihrem Schichtwechsel bei Pino’s einfinden. Wir konnten einen kleinen Ecktisch ergattern. Die Speisekarte brauchten wir gar nicht zu lesen, wir kannten sie auswendig. Die Gerichte bei Pino’s wechselten nie.
    Morelli bestellte ein Bier und ein Sandwich mit Fleischbällchen, ich auch.
    »Wie man sieht, arbeitest du jetzt für Rangeman«, sagte Morelli mit Blick auf mein schwarzes T-Shirt und das Sweatshirt mit dem aufgenähten Rangeman-Logo auf der linken Seite. »Was machst du da?«
    »Es ist nur vorübergehend. Er braucht jemanden für die Computerrecherche, und ich brauche Geld.«
    Als wir noch ein Paar waren, konnte sich Morelli tierisch darüber aufregen, wenn ich mich mit Ranger zusammentat. Er hielt Ranger für einen brandgefährlichen Typen, aus verschiedenen Gründen, und natürlich hatte er recht. Nach seiner angespannten Kinnlade zu urteilen ging ihm die ganze Sache auch diesmal wieder gegen den Strich.
    »Und? Woran arbeitest du gerade so?«, fragte ich ihn, um vom Thema Ranger abzulenken.
    »Ein paar Gang-Morde und den Chipotle-Fall.«
    »Und? Irgendwelche Fortschritte im Fall Chipotle?«
    Unser Gespräch wurde von der Kellnerin unterbrochen, die zwei Bier auf den Tisch stellte.
    Morelli trank einen Schluck. »Ursprünglich habe ich gedacht, das sind nur zwei bestellte Profis von außerhalb, die hier mal auf den Putz hauen, aber nachdem sie auch auf Lula losgegangen sind, ergab das keinen Sinn mehr. Die Kerle haben Schiss, dass Lula sie wiedererkennen könnte.«
    »Sie hat dir eine Beschreibung gegeben. Hast du schon einen Treffer gelandet?«
    »Lulas Beschreibung passt auf die Hälfte aller Männer in diesem Land. Durchschnittliche Körpergröße, der eine kleiner als der andere, brünettes Haar, normaler Körperbau, Ende vierzig, Anfang fünfzig. Die Augenfarbe hat sie nicht erkennen können. Sonst keine besonderen Merkmale. Und dann sagte sie noch, sie wären gekleidet wie weiße Männer. Was soll ich mit so einer Information anfangen?«
    »Du hast also keinerlei Anhaltspunkte.«
    »Viel schlimmer. Wir haben mehr Hinweise bekommen, als uns lieb ist. Die satte Belohnung hat jeden Spinner im ganzen Land hinterm Ofen vorgelockt. Wir mussten sogar Margie Slater vom Verkehrsdienst abziehen und sie in ein Zimmer mit Telefon sperren, damit sie die eingehenden Anrufe vorsortiert. Die haben das ganze System lahmgelegt.«
    »Lula ist der festen Überzeugung, Chipotle sei wegen der Barbecuesauce getötet worden, und sie meint, die Killer würden bei dem Kochwettbewerb auftauchen. Sie hat sich auch schon für die Kochshow angemeldet, und weil sie im Vorteil ist, könnte sie die beiden identifizieren.«
    »Wenn sie

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