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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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herausgreife, verkürzt sich die Liste noch mal. Dort patrouillieren meine Leute seit den Einbrüchen verstärkt. Für die zusätzliche Kontrolle der Gewerbeobjekte fehlt mir schlicht das Personal.«
    »Vielleicht kannst du deine Kunden dazu bewegen, mehr Videoüberwachung einzusetzen.«
    »Dann kann ich auch gleich hinausposaunen, dass mein System fehlerhaft ist. Ich will die Sache ja gerade niedrig hängen.« Er gab mir eine Liste mit Namen. »Das sind die Kunden, bei denen keine Videoüberwachung installiert wurde, Wohn- und Gewerbeobjekte. Die rot markierten Kunden sind die, bei denen der Einbrecher eingestiegen ist. Ich möchte, dass du die abfährst und guckst, ob dir irgendwas auffällt.«

8
    Ich fuhr mit der Liste zurück zu meiner Wohnung, schmierte mir ein Erdnussbutter-Sandwich und markierte auf einem Stadtplan von Trenton die gefährdeten Objekte. Gewerbe mit grünem, Wohnobjekte mit pinkfarbenem und die, in die bereits eingebrochen worden war, mit rotem Magic Marker.
    Grandma rief auf meinem Handy an. »Rat mal, wer in unserem Hinterhof steht und mit seinem Schwänzchen wedelt?«
    »Ich komme sofort.«
    Ich rief Ranger an und sagte, ich bräuchte seine Hilfe bei einem Kautionsflüchtling, der gerade im Garten meiner Mutter sei. Ich steckte den Stadtplan und die Kundenliste in meine Umhängetasche und verließ die Wohnung, lief die Treppe hinunter, über den Parkplatz zu meinem Auto. Wenn ich Glück hatte und der Verkehr nicht zu dicht war, konnte ich in fünf Minuten bei meinen Eltern sein. Ranger würde zehn bis zwanzig Minuten brauchen.
    Zwei Minuten vorher rief ich meine Oma an. »Ist er noch da?«
    »Er klappert die Hinterhöfe ab. Ich kann ihn vom Fenster im ersten Stock aus sehen. Jetzt ist er bei Betty Garvey angekommen. Die gibt ihm immer ’nen Keks.«
    Ich fuhr direkt zu Betty Garvey. Ich hielt am Straßenrand vorm Haus und ging auf die Rückseite. Von Turley Junior keine Spur, aber Betty stand in der Küchentür.
    »Haben Sie Junior gesehen?«, fragte ich sie.
    »Ja, er ist gerade gegangen. Ich habe ihm ein Rosinenplätzchen gegeben, er hat sich bedankt und ist weitergezogen. So ein netter, freundlicher Mann.«
    »In welche Richtung ist er gegangen?«
    »Richtung Broome Street.«
    Ich rannte durch die nächsten beiden angrenzenden Hinterhöfe, überquerte die Straße, und im selben Moment sah ich Junior am Ende des Häuserblocks. Mit der einen Hand hielt er Betty Garveys Plätzchen, mit der anderen hielt er Mrs. Barbera seinen Schwengel hin. Dann blickte er kurz auf, sah mich, kreischte los und nahm die Beine in die Hand.
    Ich nahm die Verfolgung auf, jagte einen halben Block hinter ihm her, doch plötzlich schlug er einen Haken, tauchte in Andy Kowalskis Einfahrt unter, und ich verlor ihn aus den Augen. Ich blieb stehen, um kurz zu verschnaufen und ans Handy zu gehen, das gerade klingelte.
    »Babe«, sagte Ranger.
    »Ich habe ihn Green Street Ecke Broome verloren. Ich glaube, er ist zum Haus meiner Eltern zurückgelaufen. Du kannst ihn nicht verfehlen. Er knabbert an einem Cookie, und er läuft mit offenem Hosenlatz rum.«
    Ich spähte zwischen den Häusern hindurch und sah Rangers schwarzen Porsche Turbo die Straße entlangschnurren. Regungslos blieb ich stehen und horchte auf Schritte. Eine Straße weiter bellte ein Hund, und ich lief in die Richtung, sprang über einen Zaun, schlug mich durch einen Urwald wuchernder Forsythien und entdeckte Turley Junior, der sein Schmuckstück gerade der alten Mrs. Gritch präsentierte.
    Ich schoss aus dem Busch hervor und warf mich auf Turley. Wir gingen beide zu Boden, kämpften schwer miteinander, Turley, der versuchte zu entkommen, und ich, die mich an ihm festkrallte.
    »Hören Sie sofort auf damit!«, sagte Mrs. Gritch. »Sie walzen meine schönen Chrysanthemen platt.« Sie richtete den Gartenschlauch auf uns.
    Ein schwarzer Stiefel geriet in mein Blickfeld, das Wasser wurde abgedreht, und Ranger lupfte Turley von mir herunter und hielt ihn auf Armeslänge von sich gestreckt hoch. Turley hing mit den Füßen in der Luft, und sein bestes Stück baumelte wie eine Riesenschnecke schlaff aus der klatschnassen Hose.
    »Ist das unser Kleinmädchenschreck?«, sagte Ranger.
    Ich rappelte mich hoch und strich mir das nasse Haar aus dem Gesicht. »Ja, das ist Turley Junior. Er schuldet mir ein Paar Handschellen.«
    »Die habe ich bei Ihrer Oma gelassen«, sagte Junior.
    Ich war bis auf die Haut durchnässt und fing an zu frieren. »Ich muss schnell aus den

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