Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
Vom Netzwerk:
Eishockey.«
    »Das ist, als würdest du sagen, du hasst Kanada.«
    »Ich bin nicht aus Kanada«, erklärte sie entrüstet.
    »Aber Conner ist Kanadier. Hör zu« – es klang, als hätte er das Handy ans andere Ohr gewechselt, bevor er fortfuhr –, »ich würde dich nicht darum bitten, wenn ich nicht ab Dienstag eine Woche weg wäre.«
    In Sams Wagen hörte sie im Hintergrund ein Stimmchen flehen: »Bitte, Mommy.«
    »Das ist nicht fair, Sam.«
    »Ich weiß.«
    Natürlich wusste er das, und es tat ihm nicht leid.
    »Du musst ja nicht bis zum Schluss dableiben«, beschwatzte er sie. »Wenn einer von euch beiden müde wird, könnt ihr gehen. Ich würde dich nicht darum bitten, Autumn, doch Conner will unbedingt sehen, wie ich Sedin fertigmache.«
    »Conner mag keine Gewalt.«
    »Das ist keine Gewalt. Das ist Eishockey.«
    Okay. Diesmal würde sie ihm geben, was er wollte. Es ging ihr allerdings gegen den Strich, und leicht würde sie es ihm nicht machen. »Und was kriege ich dafür?«
    Es folgte eine Pause, dann fragte er mit tiefer Stimme: »Wie kann ich dich denn glücklich machen, Schätzchen?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich will, dass du aufhörst, mich rumzuschubsen. Du bist ganz schön verwöhnt und glaubst, dass alle nach deiner Pfeife tanzen. Aber ich bin weder deine Angestellte noch eine deiner vielen Freundinnen. Mein Leben dreht sich nicht nur um deine Wünsche und Bedürfnisse.«
    »Autumn«, seufzte er, »wenn es eine Frau auf der Welt gibt, deren Leben sich nicht um meine Bedürfnisse dreht, dann bist es ganz sicher du.«
    »Welcome to the Jungle« dröhnte durch die Key Arena im Zentrum von Seattle. Nach zwei Minuten Spielzeit im zweiten Drittel stand es 2:2 unentschieden. Walker und ein Spieler aus Vancouver, Henrik Sedin, führten hinter der blauen Linie der Chinooks das Bully aus. Der Puck wurde eingeworfen, die Musik stoppte, und der Sound von Axl Rose wurde vom Schlagen der Stöcke aufs Eis ersetzt.
    Sam saß auf der Bank und spritzte sich Wasser in den Mund. Er spuckte verächtlich zwischen seine Füße und wischte sich mit dem Handrücken über die Mundwinkel.
    »Henrik schafft Platz und bedrängt den Torraum«, erklärte Mark Bressler hinter Sam. »Binde ihn und schaff ihn weg von Martys langem Eck.«
    Sam nickte und verfolgte weiter das Geschehen auf dem Eis. Die Canucks hatten Tempo in ihrer Angriffslinie, aber ihre Defensive war nicht so schnell. Wenn die Chinooks den Druck auf die Abwehr und auf Torwart Roberto Luongo aufrechterhielten, könnten sie ihnen eine beträchtliche Niederlage beibringen.
    Andre, der neben ihm hockte, zwitscherte Burrows zu, der an der Bank vorbeifuhr: »Du bist der Nächste, Loser.«
    Sam lachte und ließ den Blick zur linken Ecke hinter dem Tor schweifen, wo er prompt an Autumns pinkfarbener Baseballkappe hängen blieb. Anscheinend wollte sie inkognito hier sein. Hut auf dem Kopf, Mantelkragen hochgestellt, als wäre sie eine Doppelagentin und wollte nicht erkannt werden. Es überraschte ihn, dass sie nicht wieder ihr Pittsburgh-Trikot anhatte, nur um ihn zu ärgern.
    Sam spürte eine Hand auf seinem Rücken, und er stand auf und schob sich seinen Mundschutz vor die Zähne. Vlad und er sprangen im Scherensprung über die Bande, und er lief zur anderen Seite.
    Vancouver-Spieler Kesler brachte den Puck nach vorn und führte das vulkanisierte Gummi auf seiner Stockschaufel. Sam ließ Kesler nicht aus den Augen, und als er den Blick nur eine Sekunde senkte, beförderte Sam ihn mit einem Hüftcheck an die Bande. Er drosch mit der gebogenen Schaufel seines eigenen Schlägers auf den Puck ein, sodass das Plexiglas klapperte. »Es muss echt Spaß machen, seinen Arsch auf dem Tablett serviert zu kriegen«, höhnte er, während er haute und hackte.
    »Leck mich, LeClaire.«
    »Du zuerst, Feigling.« Er schoss den Puck zu Daniel und stürmte zur roten Linie. Es wurde abgepfiffen, und der Schiri gab Abseits.
    Sam warf einen Blick zu Conner und Autumn. Sein Sohn winkte ihm mit einem Schaumstoff-Finger zu, und ihm ging das Herz auf. Der Schatten von Autumns Kappe verbarg ihre Augen und fiel über ihren Lippenbogen. Er war ihr dankbar, dass sie Conner trotz ihrer Abneigung gegen ihn und Eishockey hergebracht hatte.
    Er fuhr einen Kreis zurück zur Torlinie und kontrollierte das Klebeband an seinem Schläger. Er konnte sich keine bessere Mutter für seinen Sohn wünschen, und als er Kesler überholte, rempelte er ihn mit der Schulter an. »Meine Eier baumeln besser als

Weitere Kostenlose Bücher