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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Arm darf ich bewegen«, erklärte er und sah ihr tief in die Augen. »Nur die Schulter nicht.«
    »Ich bin so weit, Dad«, rief Conner.
    »Ich komme gleich, Kumpel.« Sein Daumen streichelte ihr Kinn. »Weißt du noch, als wir neulich bei mir im Bad über deinen Muffin gesprochen haben?«
    »Du meinst meine Cupcakes?«
    Er grinste. »Ich dachte, wir hätten über deinen Muffin gesprochen.«
    »Du warst mit Schmerzmitteln vollgepumpt.« Sie verkniff sich ein Lachen. »Es ging um Cupcakes.«
    »Ich mag aber Muffins.«
    Allerdings. Auf dieser Welt wussten das so ziemlich alle. »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich wollte dir nur sagen, dass es vielleicht unangemessen war, mit dir über deinen Muffin zu sprechen, aber wenn wir nur über deine Cupcakes gesprochen haben, ist es ja …«
    »Sam, was machst du mit der armen Frau?«, unterbrach ihn eine Männerstimme. Als Autumn sich umdrehte, trat Ty Savage aus dem Tunnel, der vor Überraschung wie angewurzelt stehen blieb. »Warum belästigst du Autumn, meine Hochzeitsplanerin?«
    »Hallo«, begrüßte sie ihn. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ganz gut.« Er schaute irritiert von einem zum anderen. »Sie kennen Sam anscheinend.«
    Sam ließ abrupt die Hände sinken. »Autumn ist meine Exfrau.«
    Exfrau? Normalerweise stellte er sie als »Conners Mutter« vor.
    Tys dunkle Augenbrauen schossen bis zum Anschlag hoch. »Aha.«
    An solche Reaktionen war Autumn gewöhnt, da sie Sams Frauentyp überhaupt nicht entsprach.
    »Was machst du hier?«, fragte Sam seinen ehemaligen Mannschaftskameraden.
    »Mir Videobänder von Spielern ansehen.«
    »Irgendwas Vielversprechendes dabei?«, erkundigte sich Sam ganz locker, als hätte er nicht gerade mit ihr über Muffins und Cupcakes gesprochen.
    »Ein Bursche aus Russland und ein Student im zweiten Studienjahr aus Syracuse mit einem großartigen Handgelenkschuss.«
    »Du siehst dir Rookies an?«
    »Klar. Mit primadonnenhaften Veteranen wie dir sind wir überversorgt.«
    »Dad!«
    Sam drehte sich zu Conner. »Ich komme.«
    »Hat mich gefreut, Sie wiederzusehen, Autumn.« Ty wandte sich ab und meinte im Weggehen zu Sam: »Wenn du Jules siehst, sag ihm, dass ich ihn suche.« Dann verschwand er lautlos, da der Gummimattenboden seine Schritte dämpfte.
    »Glaubst du, dass dir jetzt warm genug ist?«
    Autumn nickte, und als Sam wieder aufs Eis trat, beugte sie sich vor und hob ihre Jacke auf. Sam glitt elegant zu Conner und hob ihm den Schläger auf. Die beiden passten sich den Puck zu, und sie beobachtete gerührt, wie Sam gelegentlich innehielt, um seinem Sohn über den Kopf oder den Rücken zu streicheln, und wie geduldig er ihm nach einem Sturz wieder auf die Beine half. Jetzt liefen sie nebeneinanderher. Bei Sam sah es ganz leicht aus, geschmeidig, während Conner sich abmühte, taumelte und fast permanent stürzte. Sam sagte etwas zu ihm, und seine tiefe Stimme vermischte sich mit Conners kindlicher Tonlage. Die beiden lachten, und ihr wurde ganz warm ums Herz.
    Autumn rutschte die Decke von den Schultern und bündelte sich um ihre Taille, als sie in ihre Jackentasche griff, um rasch ihren BlackBerry herauszuziehen. Bevor es ihrem Herz noch einen Stich versetzte. Bevor sie bei dem Anblick ganz wehmütig wurde. Sie las ihre E-Mails, verschickte Textnachrichten an Shiloh und rief den Terminplaner auf ihrem Smartphone auf. Am Freitag nach Thanksgiving wollten Conner und sie zu einem Kurzurlaub aufbrechen. Sie mussten in aller Herrgottsfrühe los, doch in diesem Jahr stand Sam Thanksgiving mit Conner zu, was ärgerlich war, weil Sam Kanadier war und dieses Fest sowieso nicht am dritten Donnerstag im November beging. Und normalerweise, wenn Sam ein Feiertag zustand, und wenn er überhaupt in der Stadt war, was selten genug vorkam, behielt er Conner über Nacht bei sich. Sie musste das mit ihm besprechen und hoffte doch schwer, dass er Conner am Abend noch zu ihr nach Hause kommen ließe, damit sie bei Tagesanbruch losfahren konnten. Es war das erste Thanksgiving seit langem, an dem sie kein großes Festmahl für Conner und ihren Bruder zubereiten würde. Conner wäre bei Sam, Vince bei der Arbeit, und sie hätte den ganzen Tag für sich.
    »Warten Sie auf jemanden?«
    Sie blickte an einer braunschwarzen Karohose und einem schwarzen Hemd samt Krawatte mit Paisleymuster unter einem pfirsichfarbenen Argyle-Pullover hinauf. Unter den Ärmeln des Hemdes und unter dem Kragen wölbten sich Muskeln. Der Mann in den Klamotten hatte dunkle Haut, schwarzes

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