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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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und drehte total durch, während sich die Chinooks zu einer zweiwöchigen Ochsentour mit sechs Spielen in Folge aufmachten. Am Montag darauf lief er zu Fuß zur Key Arena und ließ sich von Howie dabei helfen, sich die Schlittschuhe festzuschnallen. Gemeinsam mit ein paar anderen Daheimgebliebenen nahm er an einem leichten Eislauftraining teil, während die Mannschaft zu den Auswärtsspielen reiste. Da er mit rechts schlug, konnte er mit einer Hand ein paar Pucks schlagen. Die Armschlinge hatte er inzwischen ablegen dürfen, aber den Rucksackverband trug er noch. Er hatte seine Lektion gelernt; er wusste, was passierte, wenn er ihn zu lange abnahm.
    Sam hasste es, nicht mitfahren zu dürfen. Natürlich war er auch früher schon zu Hause geblieben. Die reguläre Saison bestand aus zweiundachtzig Spielen, und die meisten Spieler nahmen aus diversen Gründen nicht an allen teil, doch er hasste es, auf der Verletztenliste zu stehen und außer Gefecht gesetzt zu sein.
    Nach einer Woche waren die Schulterschmerzen nicht mehr so schlimm, aber es würde noch immer einen Monat dauern, bis er wieder spielen durfte. Als er Conner zum ersten Mal vom Kindergarten abholte, stellte ihn sein Sohn seiner Erzieherin und ein paar von seinen Kumpels vor. Zeigte ihn triumphierend herum, als wollte er sagen: »Seht ihr, ich hab doch einen Dad!«
    Sam nahm ihn mit auf die Eisbahn, und sie hatten die Spielfläche ganz für sich allein. Sein Sohn zeigte auf den Schlittschuhen nicht viel Talent. Er konnte sich nicht mal auf den Beinen halten. Als er es dann doch schaffte, war er gar nicht so übel, jedenfalls für einen Fünfjährigen. Am Mittwoch trainierte Sam im Kraftraum der Key Arena seine Bein- und Rumpfmuskulatur, und am Donnerstag bat er Autumn, Conner zu ihm ins Stadion zu bringen. Als Grund gab er an, dass Natalie zur Uni müsste und ihn deshalb nicht hinbringen könnte. Was erstunken und erlogen war. Natalie musste zwar in die Uni, aber nicht an Donnerstagen. Er wusste nicht mal, warum er log, außer, dass er neugierig war, ob sie auch wirklich käme. Nach jenem Tag, als er total mit Schmerzmitteln vollgepumpt gewesen war und mit ihr über ihre Cupcakes hatte plaudern wollen, war er sich unsicher, ob zwischen ihnen alles wieder einigermaßen normal lief. Oder was bei Autumn und ihm als einigermaßen normal durchging.
    Er hatte dafür gesorgt, dass eine Büromitarbeiterin Conner und sie in Empfang nahm und sie zu ihm ins Untergeschoss brachte. Er war fast erschreckt, als sie gegen Mittag tatsächlich aufkreuzte. In ihrer Cabanjacke über einem der Doris-Day-Kleider, die sie manchmal trug. Dabei hätte er ihr durchaus zugetraut, in Crosbys Trikot zu erscheinen.
    Conner setzte sich auf die Mannschaftsbank, und sie zog ihm die Jacke aus, bevor sie sich vor ihn hockte, um ihm die Schlittschuhe zuzuschnüren. Ihre roten Haare fielen ihr über Schulter und Wange, und sie strich sie sich hinters Ohr. Der Saum ihres blauweiß gepunkteten Kleides rutschte über ihre nackten Oberschenkel nach oben. Es gefiel ihm, wenn Frauen keine Nylonstrümpfe trugen. Es sei denn, sie waren an einem roten Strumpfgürtel befestigt.
    »Klopf, klopf, Dad.«
    Sam stöhnte innerlich und löste nur mit Mühe den Blick von Autumns Schenkeln. »Wer da?«
    Grinsend antwortete er: »Sam LeClaire.«
    »Sam LeClaire wer?«
    »Sam LerKlärt’s dir gleich.«
    Sam lachte. »Der war gut.«
    »Ich weiß.«
    Autumn schmunzelte. Als sie aufsah, trafen sich ihre Blicke, und sie widmete sich wieder Conners Schlittschuh. »Wie fühlst du dich?«
    »Ganz okay, wenn ich’s nicht übertreibe.« Er setzte sich zu Conner auf die Bank und half ihm beim Anlegen der Ellbogenschützer.
    Autumn band auch die Schnürsenkel am zweiten Schuh mit einem Doppelknoten fest und blickte zu Sam auf, der seinen blonden Schopf über Conner beugte und mit der gesunden Hand an seinem Schützer herumnestelte. Sie hatte Conner gleich nach der Arbeit abgeholt. Davor hatten Shiloh und sie sich mit Shilohs Freundinnen Lisa und Jen getroffen, um ihre Trauungszeremonie zu planen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass sie eine gleichgeschlechtliche Trauung planten, aber das erste Mal, dass sie es für Freundinnen taten, und da sollte alles perfekt werden.
    Nachdem sie Conner vom Kindergarten abgeholt hatte, war sie mit ihm in die Key Arena gefahren und hatte im Parkhaus ihren Wagen abgestellt. Dann waren sie von einer Angestellten der Chinooks-Organisation in Empfang genommen worden und durch das

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