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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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stacheliges Haar und tiefgrüne Augen.
    »Ich warte auf meinen Sohn.« Sie deutete auf die Eisfläche, wo Conner inzwischen wieder zwischen Sams Schlittschuhen stand.
    »Sind Sie Conners Mutter?«
    »Ja.«
    »Ich bin Julian.« Er setzte sich zu ihr. »Und ich glaube, Sie planen meine Hochzeit.«
    »Ach.« Sie ließ den pastellfarbenen Pullover auf sich wirken und stellte fest: »Sie sind der Verlobte von Bo Ross!« Sie streckte ihm die Hand hin. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Er nahm ihre Hand. »Ich bin heilfroh, dass Sie Chelsea und Bo die Doppelhochzeit ausreden konnten. Manchmal beenden sie sogar die Sätze füreinander, und ich hatte schon Angst, ich könnte die falsche Schwester heiraten.«
    Autumn lächelte amüsiert. Sie hatte bisher zwar nur kurz mit den Zwillingen zu tun gehabt, hielt Julians Sorge jedoch für durchaus berechtigt. Und auch in Anbetracht der modischen Wagnisse, die Julian einging, war es wohl besser so. Denn Bo liebte Schwarz und Weiß.
    »Hübsches Tageskleid.«
    Ihre Augenbrauen schossen bis zum Anschlag hoch, und sie ließ seine Hand los. Er wusste, was ein Tageskleid war? »Danke. Das hab ich aus dem Le Frock. Einem kleinen Vintage-Laden in der Pine Street.«
    »Ich weiß, wo das ist. Letzten Sommer hab ich mir dort einen Sharkskin-Anzug gekauft.«
    »Den in Blau?«
    »Ja.«
    »An den erinnere ich mich. Ich wette, Sie sehen toll darin aus.«
    »Ich war der Einzige, dem er gefiel.« Er zuckte schicksalsergeben mit den Achseln. »Ich hab Conner vor ein paar Wochen nach dem Spiel gegen die Stars kennengelernt.« Er musterte ihr Gesicht. »Sie sind ganz anders, als ich mir eine Exfrau von Sam vorgestellt hätte.«
    »Kein langbeiniges Supermodel mit Schmollmund?«
    »Nein. Sie sind hübscher als seine Supermodels.«
    Autumn lachte. »Klar.«
    »Ernsthaft. Bisher fand ich immer, dass Sam bei Frauen einen schrecklichen Geschmack hat, aber Sie sind eine Überraschung. Eine umwerfende Rothaarige.«
    Das war eine so dreiste Lüge, dass sie nur noch lauter lachte. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und versetzte ihm einen kleinen Schubs, wie sie es bei Vince getan hätte. Er war sogar so gebaut wie Vince.
    Als sie das Sch Sch Sch von Schlittschuhen auf Eis hörte, blickte sie auf. Einen guten Meter entfernt stoppte Sam in einem Regen aus glitzerndem Schnee. Der Ausdruck in seinen blauen Augen war eisig, als er Julian anschaute.
    »Savage sucht dich, Wichser.«
    Sam schnappte sich eine Tüte Tiefkühlerbsen aus seinem Gefrierschrank und schloss die Tür wieder. Er schob die Packung unter sein Sweatshirt und drückte sie an seine Schulter. Dann schlenderte er ins Wohnzimmer zu den riesigen Fenstern und blickte nachdenklich auf die Stadt und die Bucht jenseits davon. Als er gesehen hatte, wie Autumn mit Julian lachte, ihn sogar anfasste, ganz locker und ungezwungen, war er ausgerastet. Total ausgerastet, und er hatte Julian als Wichser beschimpft. Er hatte zwar keinerlei Skrupel, andere Männer zu beleidigen. Nicht mal Männer, die ihm sympathisch waren. Und Julian war ihm sympathisch, aber normalerweise wusste er wenigstens, warum er einen anderen Kerl beleidigte.
    Du kannst so viele Frauen hierher einladen, wie du willst , hatte Autumn neulich zu ihm gesagt. Genauso, wie ich zu mir nach Hause einladen kann, wen ich will. Bis zu jenem Tag hatte er nie in Betracht gezogen, dass sie jemanden zu sich einladen könnte. Zu sich nach Hause oder sonst wohin. Wahrscheinlich, weil Conner noch nie einen anderen Mann als Vince erwähnt hatte. Deshalb war Sam davon ausgegangen, dass es in ihrem Leben nie jemanden gegeben hatte. Er hatte sich nie gefragt, ob sie einen festen Freund hatte, einen Freund mit gewissen Vorzügen, oder nur ab und zu einen Gelegenheitsfick.
    Doch jetzt fragte er sich das, und auch, warum ihm bei der Vorstellung, dass sie mit jemandem zusammen war, so unwohl war. Er hätte es nur allzu gern darauf geschoben, dass er nicht wollte, sein Sohn könnte irgendwelchen hergelaufenen Typen ausgesetzt sein. Dass Vince im Leben seines Sohnes sowieso schon ein Mann zu viel war.
    Aber da steckte mehr dahinter. Vielleicht gefiel ihm einfach die Vorstellung nicht, dass jemand in ihrem Bett schlief, eng an ihre weiche Haut geschmiegt, in einem Haus, das streng genommen er gekauft hatte.
    Nein, da steckte noch mehr dahinter. Der Kindesunterhalt, den er ihr für Conner zahlte, war ihm schnuppe. Von einem Typen, der sich an ihre Haut schmiegte, konnte er das allerdings nicht behaupten. Doch von

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