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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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im dünnen Nachthemd. »Sagen Sie ihm, ich bin gleich unten.«
    »Okay, aber das ist eigentlich nicht mein Job, dafür werde ich nicht bezahlt. Wenn Sie mich fragen, ist die Haushälterin, die die hier haben, eine faule Schlampe.«
    Jamie ignorierte ihn, griff nach ihrem Morgenrock und Beenie eilte davon. Während sie sich den Morgenrock überzog, betrachtete sie ihr Haar und ihre Gesamterscheinung im Spiegel. Unten fand sie Phillip bei einer Tasse Kaffee im Esszimmer, ins Gespräch mit Max und Frankie vertieft. Diesmal war sein erdbeerblondes Haar perfekt gekämmt.
    »Jamie!« Phillip stand auf und nahm sie fest in den Arm. »Ich bin sofort hergekommen, als ich es gehört habe. Geht‘s dir gut?«
    »Ist nur ein kleiner Schnitt, Phillip«, sagte sie und genoss das Gefühl seiner glatt rasierten Wange an ihrer. Seine grauen Augen schauten besorgt. »Es ist wirklich keine große Sache. Woher weißt du es denn überhaupt schon?«
    »Vera hat mich angerufen. Sie ist heute früh ins Büro gegangen und hat die Absperrbänder von der Polizei gesehen. Sie hat versucht, dich zu Hause zu erreichen, dann hat sie es bei mir probiert, und ich habe dann Lamar angerufen. Er hat mir erzählt, was passiert ist und dass du hier bist.«
    Jamie hatte vorgehabt, Vera anzurufen, sobald sie eine Tasse Kaffee getrunken hatte. Sie wusste ja, wie sehr Vera sich um sie sorgte. »Dann weiß Vera, dass es mir gut geht, ja?«
    »Ja. Ich habe sie gleich nochmal angerufen und ihr versprochen, sofort hierher zu fahren. Meine Mutter flippt auch total aus. Sie hat gesagt, ich soll dich sofort zu uns nach Hause bringen. Da bist du sicher.«
    Das war das Letzte, was Jamie jetzt gebrauchen konnte. Annabelle würde so ein Gewese um sie machen, dass Jamie keine Minute Ruhe hätte. Die Frau würde darauf bestehen, dass sie das Haus nicht verließ. Jamie wäre gezwungen, Dinge wie Leberpastete und diese winzigen Gurkensandwiches zu essen, die sie nicht mochte, und Annabelle würde jedes noch so nebensächliche Detail der Hochzeit mit ihr durchdiskutieren. Jamie warf Frankie einen flehenden Blick zu.
    »Jamie ist uns hier herzlich willkommen, so lange sie möchte«, sagte er. »Hier wimmelt es von Wachmännern, und ich will noch mehr einstellen. Unter diesen Umständen glaube ich, hier ist es am sichersten für sie.«
    Jamie dankte ihm stillschweigend. »Das musst du entscheiden, Schatz«, sagte Phillip, »Aber du weißt, dass du uns jederzeit willkommen bist.« Er machte eine Pause. »Bald wohnst du sowieso bei uns. Dann haben wir einen ganzen Flügel nur für uns.«
    Jamie hatte böse Befürchtungen, wie es sein würde, auf dem Anwesen der Standishs zu wohnen, aber sie hatte beschlossen, es zu versuchen, denn die Familie hatte Reinigungspersonal, und für Hausarbeit hatte Jamie überhaupt keine Zeit. Sie war zwar auch nicht besonders scharf darauf, sich zum Abendessen schick machen zu müssen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass dafür jemand anderes kochte und hinterher sauber machte, war das Opfer nicht allzu groß.
    Die Haushälterin bot Jamie eine Tasse Kaffee an, die sie gerne annahm. »Möchtest du was essen?«, fragte Frankie und deutete auf eine Platte mit frisch geschnittenem Obst und einen Korb mit Milchbrötchen und Bagels. »Wenn du willst, kann der Koch dir auch noch Eier und Speck braten.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Ich bin keine große Frühstückerin.«
    Frankie kicherte. »Deedee auch nicht. Aber das liegt daran, dass sie bis mittags schläft.«
    Jamie setzte sich neben Phillip. Sie sah über den Tisch und bemerkte, dass Max sie neugierig beäugte. »Phillip, hast du Frankies Schwager Max Holt schon kennen gelernt?«
    Phillip lächelte. »Ja. Er hat mir erzählt, dass er dir gestern Abend mit der Zeitung geholfen hat, als die Sache passiert ist. Gut, dass du bei der Schießerei nicht allein warst.«
    »Er hat dir bestimmt nicht erzählt, dass er mir das Leben gerettet hat.«
    Phillip war überrascht. »Nein.«
    »Wenn er mich nicht zu Boden geworfen hätte, als das losging, wäre ich jetzt völlig durchsiebt.«
    »Da bin ich Ihnen wohl zu Dank verpflichtet«, sagte Phillip an Max gerichtet.
    Max sah Phillip nicht an. Er betrachtete mit amüsiertem Blick Jamie. »War mir ein Vergnügen.
    »Hat schon irgendwer eine Vorstellung, warum geschossen worden ist?«, fragte Phillip.
    »Glaubt ihr, das hat politische Gründe?«
    »Das müssen wir noch rauskriegen«, sagte Max.
    Frankie sah Jamie an. »Hättest du dich bloß nicht hinter mich

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