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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Sie stellte das Mustang-Cabrio in die Garage, und Max parkte in der Einfahrt. Zusammen gingen sie auf die Eingangstür des lang gestreckten Holzhauses zu. Der Rasen hätte dringend gemäht werden müssen.
    »Ich komme einfach nicht dazu, den Garten zu machen«, sagte Jamie entschuldigend.
    »Der einzige Trost ist, dass das Gras nebenan doppelt so hoch steht.«
    Max betrachtete das Nachbarhaus, wo neben dem Briefkasten ein Schild »Zu verkaufen« hing. »Sieht aus, als wollten deine Nachbarn umziehen.«
    »Sie sind schon längst weg. Deswegen ist auch der Rasen nicht gemäht.« Max folgte ihr ins Haus. »Schön hast du‘s. Sieht gemütlich aus.«
    Jamie sah sich im Wohnzimmer um. Ihr dunkelbeiges Sofa und die passenden Sessel waren alt, aber gepflegt, ebenso wie der antike Couchtisch und der Schreibtisch, die sie von ihrer Großmutter geerbt hatte. Jamie hatte sich nicht davon trennen können, als sie alles andere verkauft hatte, um die Zeitung zu retten. An einer Wand hingen zwei Drucke von Andrew Wyeth. Alles war schlicht und ordentlich, so, wie sie es mochte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann, der so reich war wie Max, es zu schätzen wusste. »Du hast es doch bestimmt viel schöner.«
    »Im Moment herrscht bei mir ein einziges Chaos, weil ich am Renovieren bin.«
    »Warum machst du das denn selbst, wenn du es dir doch leisten könntest, jemanden dafür zu bezahlen?«
    Er zuckte die Achseln. »Warum nicht? Macht Spaß.« Er sah sich noch einmal um. »Und hier bist du aufgewachsen?«
    »Ja. Komm mal mit, ich will dir was zeigen.«
    Er folgte Jamie zur Hintertür. »Schöner Garten.«
    Sie lächelte. »Ich müsste dringend mal in den Blumenbeeten Unkraut jäten, aber dazu komme ich auch nicht.« Sie zeigte auf etwas. »Siehst du die Reifenschaukel? Die hat mein Daddy aufgehängt, als ich klein war. Sie hängt schon all die Jahre da.«
    »Ihr habt euch sehr nahe gestanden, oder?
    »Ja.« Sie spürte Max‘ Blick auf sich. »Meine Mutter hat uns verlassen, als ich noch in den Windeln lag. Ich glaube, mein Dad hat das nie richtig verwunden.«
    »Und du? Bist du drüber weggekommen?«
    Sie sah ihn an. »Ich hatte ja keine Wahl.«
    »Und seitdem hast du sie nicht mehr gesehen?«
    »Nein. Vielleicht klingt das kaltherzig, aber ich glaube, ich will sie auch gar nicht sehen. Möchtest du einen Kaffee?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    »Gerne.« Sie gingen wieder ins Haus.
    »Das hier ist mein Lieblingszimmer«, sagte Jamie. »An dem Tisch hier habe ich oft mit meinem Vater gesessen und Karten gespielt. Er war ein großer Rommespieler. Manchmal haben wir stundenlang gespielt.« Sie lächelte bei dem Gedanken daran. »Ich habe meistens gewonnen, aber ich glaube, er hat mich gewinnen lassen.« Sie zeigte auf einen Stuhl. »Setz dich doch.«
    Max setzte sich an den runden Eichentisch, und Jamie kochte Kaffee. »Ist Phillip sauer, weil du nicht bei ihm bleiben wolltest?«, fragte er.
    »Ach nein, er ist ganz entspannt. Bei uns bin ich die Schwierigere.« Sie lächelte. »Man könnte sagen, er hat mit mir alle Hände voll zu tun.«
    Max beobachtete sie, wie sie Tassen und Untertassen herausholte. Einen Moment lang schwiegen sie beide. »Wie ist denn seine Mutter?« Jamie hörte einen Rasenmäher und wünschte sich, es sei ihr Rasen, der da gemäht wurde.
    »Annabelle ist manchmal etwas kapriziös. Ein bisschen wie Deedee. Aber sie hat viel für die Stadt getan.« Jamie holte Sahne aus dem Kühlschrank und stellte sie zusammen mit einer Zuckerdose auf den Tisch. »Annabelle hat sich für das Frauenhaus eingesetzt, für das Help Center, und jetzt kämpft sie gerade für ein Pflegeheim.«
    »Ganz schön aktiv.«
    »Ich finde das auch wirklich toll. Sie tut eine ganze Menge für die Stadt. Aber manchmal geht sie mir mit ihrem ständigen Geplapper ganz schön auf die Nerven.« Jamie setzte sich zu ihm an den Tisch und schenkte frischen Kaffee ein. Max fragte sie, wie es gewesen sei, in Beaumont aufzuwachsen, und sie erzählte ihm von ihrer Kindheit.
    »In der Highschool hatten wir so unsere Treffpunkte«, sagte sie. »Wir haben immer auf der Bowlingbahn rumgehangen, weil wir da flippern konnten und die Getränke billig waren. Das war natürlich, bevor sie die Spielhalle gebaut haben. Und dann gab es noch das Autokino.« Sie kicherte. »Ich weiß gar nicht, wie viele Gruselfilme ich gesehen habe und wie viele Jungs versucht haben, mich auf den Rücksitz zu kriegen.«
    »Kluge Jungs.«
    Sie ging erst gar

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