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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schon.«
    »Haben Sie jemanden in der Nähe des Wagens gesehen?«
    Der Mann wischte sich mit einem schmutzigen Tuch über die Stirn. »Mein Kollege und ich waren hinten, als das losging.«
    Max nahm nur am Rande einen großen, dünnen Mann im Hintergrund wahr, als er auf seinen Wagen zurannte. Er riss die Tür auf.
    Muffin sprach sofort. »Max?«
    »Was ist passiert?«
    »Geh vom Wagen weg. Jemand hat daran rumgefummelt.«
    Er ignorierte die Warnung und fing an, unter den Sitzen nachzusehen. Nichts. Dann öffnete er den Kofferraum. »Scheiße!«, schrie er.
    »Was ist denn?«, fragte Jamie und sah ihm über die Schulter. Was sie da sah, ließ sie erstarren. »Heiliger Bimbam, ist das das, was ich glaube?«
    »Das ist Sprengstoff«, sagte Max. »Geh weg vom Wagen. Der Timer steht auf vierzig Sekunden.«

SECHS
    »Scheiße!«, schrie Jamie. »Verdammter Mist!« Beinahe fiel sie über ihre eigenen Füße, als sie weglief und im Kopf die Sekunden mitzählte. »Hau da ab, Max!«, rief sie ihm zu.
    »Bitte!«
    »Max, geh weg«, wiederholte Muffin laut. »Ich rufe das Räumungskommando.«
    »Keine Zeit«, brüllte er. Max schnappte sich die kleine Werkzeugkiste, die er immer im Kofferraum hatte, und klappte den Deckel auf. Er holte den Drahtschneider heraus und betrachtete die Drähte, die von der Uhr zu den Dynamitstangen liefen. Noch fünfundzwanzig Sekunden.
    Eine Riesenfaust schien Jamies Magen zu umklammern und so fest zuzudrücken, dass sie fürchtete, sie müsste sich übergeben. »Max, um Himmels willen, komm von dem Auto weg!« Plötzlich merkte sie, dass sie weinte.
    Max lehnte sich in den Kofferraum. »Ich schaffe das schon, Jamie.«
    »Okay, Max«, sagte Muffin. »Vergessen wir das Räumungskommando, ich rufe gleich den Leichenwagen. Wobei der allerdings nicht viel zu transportieren haben wird.« Zehn Sekunden. Max zog sehr vorsichtig die Kabel auseinander, legte den Drahtschneider an und durchtrennte einen Draht. Er grinste und stieß die Faust in die Luft. »Das ist, wie wenn man einem Kleinkind Süßigkeiten wegnimmt. Und nur zwei Sekunden vor Schluss.« Er sah in Jamies Richtung. »Bin ich gut, oder was?«
    Sehr ruhig, ohne den Blick von ihm zu wenden, ging Jamie auf ihn zu, die Augen zusammengekniffen und die Fäuste an der Seite geballt. »Dafür sollte ich dir richtig eine reinhauen«, sagte sie.
    »Nur zu«, sagte Muffin, »meine Unterstützung hast du.« Max guckte überrascht. »Was hab ich denn verbrochen?«
    »Du bescheuerter Idiot!«, schrie sie. »Du Schwachkopf]«
    Max legte den Kopf schräg. »Vielleicht liege ich ja falsch mit meiner Vermutung. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, du bist nicht ganz glücklich.«
    Jamie fürchtete, ihr würden die Knie wegsacken. »Jetzt wäre ich gerne ein Mann. Ein
großer
Mann«, fügte sie hinzu, »dann würde ich dir in den Arsch treten, dass du bis zum Mond fliegst. Bist du total bekloppt?«, kreischte sie.
    »Komplett bekloppt«, sagte Muffin. »Herzlich willkommen in Max‘ Welt.«
    »Jamie, jetzt beruhig dich doch mal.«
    »Sprich nicht so mit mir! Und wag es nicht, meinen Namen auszusprechen!«
    »Aber, Jamie …«
    »Was glaubst du eigentlich, wer du bist, Holt? Superman? Oder bist du lebensmüde?«
    »Ich kenne mich mit Bomben aus, Jamie. Ich hatte gute Lehrer. Ich hätte es nicht gemacht, wenn ich nicht genau gewusst hätte, was ich da tue.«
    »Du liebst so was doch, Max. Gibt dir wahrscheinlich irgendeinen kranken Kick. Und weißt du was? Damit will ich nichts zu tun haben. Ich habe keine Lust, dich vom Bürgersteig zu kratzen, wenn dein Glück dich mal im Stich lässt.«
    Aus dem Auto dröhnte Countrymusik. Max zuckte zusammen. »Da siehst du, was du angerichtet hast. Jetzt ist Muffin sauer.« Er ging zum Wagen. »Mach das aus, Muffin«, befahl er.
    »Zur Hölle mit dir«, sagte Muffin. »Du hast meine Warnung missachtet.«
    Max seufzte, als sie mit Discomusik weitermachte. »Wo findest du das Zeug immer?«
    »Ich bin darauf programmiert, dich zu schützen, Max. Einige der intelligentesten Menschen der Welt füttern mich rund um die Uhr mit Informationen. Was nützt das, wenn du nicht mitarbeitest? Das ist ein echter Scheißjob, das kann ich dir sagen.«
    Max stellte das Radio aus. Dann stand er einen Moment lang da und sammelte sich. »Es ist vorbei«, sagte er. »Es ist alles in Ordnung.« Sehr vorsichtig nahm er das Dynamit aus dem Kofferraum und trug den Sprengstoff zu Jamies metallenem Mülleimer. Dann nahm er den Gartenschlauch, drehte den

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