Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
nahmen den Schaden in Augenschein. Vera war mit den Telefonen beschäftigt und reichte Jamie einen Stapel Nachrichten. Sie legte die Hand über die Muschel. »Das Scheißding hat den ganzen Morgen geklingelt. Ich hab versucht, die Schießerei runterzuspielen. Ich erzähle allen, das wäre ein entflohener Häftling gewesen, der einbrechen wollte, weil er was zu essen gesucht hat.«
    Jamie plumpste auf einen Stuhl. »Tolle Idee, Vera. Das nächste Mal, wenn ich Lust auf einen Burger und Pommes habe, weiß ich ja dann Bescheid.«
    »Sei nicht so frech, junge Frau. Ich musste mir ja schnell was ausdenken. Lamar gefällt die Geschichte vom entflohenen Sträfling bestimmt. Da kommt er sich noch ein bisschen wichtiger vor.«
    Jamie sah sich die Nachrichten an. Sie wünschte sich eine Valium. »Wie haben die anderen reagiert?«
    »Sind alle ein bisschen durcheinander.«
    »Bin ich auch.« Trotzdem war Jamie klar, dass sie ihre Leute beruhigen musste.
    Max zog sie beiseite. »Ich weiß, dass es im Moment schlimm aussieht, aber wir kriegen das schon hin.«
    »Wir?«
    »Ich lass dich doch jetzt nicht im Stich.«
    »Ich komme mit meinen Problemen schon allein klar.«
    »Deswegen fahre ich ja jetzt auch zu Herman Bates und schmier ihm Honig ums Maul, nicht wahr?«, sagte er. »Also, ich muss los.« Er zwinkerte ihr zu und ging zur Tür.
    »Was war das jetzt schon wieder?«, fragte Vera, sobald Max weg war.
    »Max Holt hält sich für einen ganz tollen Hecht.«
    »Er
ist
ein toller Hecht.«
    »Na, dann soll er woanders ein toller Hecht sein, ich habe nämlich zu tun. Ich muss mit meinen Leuten reden. Sagst du ihnen bitte Bescheid, in zehn Minuten im Konferenzraum?« Sie ging in ihr Büro. Der Boden war immer noch voller Glasscherben, aber Lamar hatte immerhin ihr Fenster mit Brettern vernageln lassen, wie er es versprochen hatte.
    Mike segelte durch den Empfangsbereich und in Jamies Büro, wo er verdattert stehen blieb. »Was ist denn hier passiert?«
    Jamie suchte nach dem Notizblock, den sie immer parat hatte. »Wir treffen uns in zehn Minuten alle im Konferenzraum. Dann erkläre ich das alles.«
    Als Jamie im Konferenzraum eintraf, waren ihre Angestellten schon längst dort versammelt. Sie berichtete kurz, was am Vorabend passiert war. »Ich weiß nicht, warum derjenige oder diejenigen das getan haben. Chief Tevis hat jedenfalls einige Beamte abgestellt, die das Gebäude im Auge behalten.«
    »Glauben Sie, wir sind in Gefahr?«, fragte Jamies Buchhalterin.
    »Ich weiß es nicht, Helen, aber Sie können alle selbst entscheiden, ob Sie hierbleiben oder lieber freinehmen möchten, bis der Fall geklärt ist.«
    »Hat Mr Holt irgendwas mit den Ermittlungen zu tun?«
    »Mr Holt ist mein Partner. Die meisten von Ihnen haben wahrscheinlich schon von Maximilian Holt gehört.« Sie sahen beeindruckt aus. »Sie wissen sicher, dass er ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, und wir sind froh um seine finanzielle Unterstützung und seinen Sachverstand. Er hat viel Erfahrung im Zeitungswesen, und ich hoffe, dass Sie alle konstruktiv mit ihm zusammenarbeiten.« Sie machte eine Pause, damit sie das verdauen konnten. Sie war erleichtert, dass Max nicht da war und sie mit ihm angeben hörte.
    »Er wird unsere Ausstattung ein bisschen modernisieren, auch die Computer. Das meiste, was wir hier haben, ist ja völlig veraltet.«
    »Das kannst du wohl laut sagen«, sagte Vera und erntete dafür einen finsteren Blick von Jamie.
    »Mr Holt hat außerdem großzügigerweise angeboten, das Gebäude zu renovieren und die Büros streichen und neu einrichten zu lassen. Mit Geschmack«, fügte sie hinzu. Die Gruppe applaudierte.
    »Das ist nicht witzig«, sagte Jamie, obwohl sie selbst lächeln musste. »Haben Sie noch Fragen?«
    Mike hob die Hand. »Jamie, glauben Sie, die Schießerei hatte irgendwas mit dem Wahlkampf zu tun? Ich habe gehört, Frankie Fontana kriegt Drohbriefe.«
    »Ich weiß es nicht, Mike. Lamar Tevis wird auch das untersuchen. Wie gesagt, wenn irgendjemand Angst hat, unter diesen Umständen zu arbeiten, kann er selbstverständlich freinehmen, bis der Fall abgeschlossen ist.«
    »Also, ich gehe nirgendwo hin«, sagte Vera.
    »Ich auch nicht«, antwortete Mike.
    Helen zögerte. »Ich bleibe auch.«
    Jamie war nicht überrascht, dass die ganze Mannschaft es gemeinsam durchstehen wollte. Sie waren ihr auch treu geblieben, als es so ausgesehen hatte, als würde die Zeitung nicht überleben.
    »Aber seien Sie bloß alle vorsichtig.« Jamie machte

Weitere Kostenlose Bücher