Kussfest
Flasche, in der ein brennendes Tuch steckte, zersprang. Aus der Flasche spritzte eine Flüssigkeit, das Feuer loderte auf und folgte der nach Kerosin riechenden Flüssigkeit über den Teppich und die Vorhänge hinauf.
Max verlor keine Zeit. »Runter!«, befahl er Deedee und stieß sie so fest, dass sie vom Sofa fiel. »Frankie, hol einen Feuerlöscher. Jamie, ruf die Polizei.«
Jamie griff automatisch zum Telefon. Während sie die Polizei benachrichtigte, riss Max die Vorhänge von der Stange und warf sie in den Kamin. Dann schnappte er sich die Topfpflanzen und kippte die Erde auf die Flammen. Frankie kam mit dem Feuerlöscher. Im Haus ging der Feueralarm los, und das Personal strömte herbei. Wie aus dem Nichts erschien der Koch und warf einen Riesensack Mehl aufs Feuer.
»Ach du Scheiße!«, rief Phillip von der Tür aus, als er mit einigen Sicherheitsleuten zu der fieberhaft arbeitenden Gruppe stieß und ein paar kleinere Flammen austrat, damit sie sich nicht noch weiter ausbreiteten.
Max wartete, bis das Feuer unter Kontrolle war, dann raste er zum Fenster und sprang buchstäblich hindurch. Er landete unsanft und ließ schnell den Blick durch den Garten schweifen. Es hatte nur ein paar Minuten gedauert, das Feuer zu löschen, aber es hatte dem Eindringling Zeit zur Flucht gegeben.
Mehrere Hektar Land wurden erleuchtet wie ein Baseballfeld. In Bäumen, auf Pfosten und Zäunen gingen die Lampen an. Sicherheitsleute rannten an Max vorbei, manche mit laut jaulenden Spürhunden. Die Männer informierten einander über Walkie-Talkies und richteten die Strahlen ihrer Taschenlampen in alle Ecken. Max nahm einem Wachmann eine überzählige Taschenlampe ab und ging am Rande des Geländes entlang, wo in einer hohen Hecke ein Elektrozaun versteckt war.
Schließlich hörte er auf zu rennen. Einen Augenblick lang stand er da und verschnaufte.
In der Ferne hörte er Sirenen.
Tim Duncan, der Chef der Sicherheitsfirma, kam zu ihm. »Haben Sie was gesehen?« Max schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir haben seine Spur verloren.«
»So schnell geben wir nicht auf.«
»Ich muss noch mal gucken, wie es im Haus aussieht«, sagte Max. »Die Feuerwehr ist unterwegs.« Er machte kehrt und ging aufs Haus zu, während die Männer weitersuchten. Unterwegs leuchtete Max ins Gebüsch. Abrupt blieb er stehen, als er in einem Busch etwas entdeckte. »Hierher!«, rief er.
Sofort war er von Wachleuten und Hunden umringt. Eine behandschuhte Hand zog ein blaugelbes Bandana aus dem Busch und hielt es den Hunden unter die Nase. Sie jaulten auf wie vor Schmerz. Der Mann roch selbst an dem Tuch und zuckte zusammen.
»Scheiße, Ammoniak.«
Max und Duncan hielten das Gestrüpp beiseite und leuchteten hinein. »Der Zaun ist durchtrennt«, sagte Max dumpf. »Er ist weg.«
Duncan ging wieder ans Walkie-Talkie. »Alle verfügbaren Fahrzeuge patrouillieren um das Grundstück«, sagte er. »Der Typ ist wahrscheinlich zu Fuß geflüchtet, aber irgendwie muss er ja hierher gefahren sein. Seht zu, dass ihr ihn schnappt.«
Die Martinshörner kamen näher, Feuerwehrwagen und Polizeiautos mit blitzendem Blaulicht fuhren auf das Gelände und hielten vor dem Haus. Ein paar Sekunden später fuhren bullige Jeeps und Pick-ups die Straßen um das Grundstück herum auf und ab und leuchteten in alle Richtungen.
Eine Stunde später suchten sie immer noch. Frankie und Lamar Tevis gesellten sich zu Max. »Wie, zum Teufel, konnte der so schnell entkommen?«, fragte Frankie.
Max seufzte angewidert. »Er hat uns ausgetrickst, ganz einfach. Er hat uns eine Falle gestellt.«
»Wie meinen Sie das?«, fragte Lamar.
»Ich glaube, wer auch immer das war, er war vorher schon mal hier. Er hat den Zaun durchtrennt und das Stirntuch hinterlegt, damit wir es finden. Heute ist er irgendwie anders auf das Grundstück und wieder weg gekommen.« Max machte eine Pause. »Oder er ist noch hier.«
Lamar sah sich um. »Glauben Sie auch, was ich glaube? Dass er vielleicht so tut, als wäre er auf unserer Seite?«
»Möglich ist es.«
»Also, wenn das stimmt, macht es die Sache deutlich komplizierter.« Lamar schüttelte den Kopf und ging.
»Wie sieht es drinnen aus?«, fragte Max Frankie.
»Jamie, Beenie und Phillip versuchen, Deedee zu beruhigen, die wiederum versucht, das Personal zu beruhigen. Der Feuerwehrchef begutachtet gerade die Schäden, aber wir haben ja immerhin verhindert, dass der Brand sich ausbreitet. Wir sollten Deedee sagen, dass das nur ein dummer Streich
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