Kussfest
und Nachtzeit blendend auszusehen. Deedee hatte offensichtlich gute Erbanlagen, und das bedeutete, dass Max sie wahrscheinlich auch hatte.
»Quatsch, du siehst doch gut aus«, sagte Deedee. »Das machen Frankie und ich nur, um sozusagen ein bisschen Romantik in den Alltag zu bringen.«
Frankie und sein Wahlkampfmanager kamen aus der Bibliothek und gingen zur Tür. Wenig später kam Frankie wieder. Er trug einen Smoking, der ihm zwar etwas Weltmännisches verlieh, aber an seinem massigen Körper irgendwie fehl am Platze wirkte. Er verbeugte sich respektvoll vor den Frauen. »Ich bin vielleicht ein Glückspilz«, sagte er, »dass ich mit den schönsten Frauen der Stadt zu Abend essen darf.«
»Ich hatte schon Angst, ihr würdet den ganzen Abend über die Kampagne reden«, sagte Deedee. »Nach der Wahl erwarte ich dann aber bevorzugte Behandlung.« Frankie ging zu seiner Frau, zog sie vom Sofa hoch und küsste sie innig auf den Mund. »Wie gefällt dir das, Mausezähnchen?« Er zwinkerte Jamie zu. »Ich muss zusehen, dass das kleine Frauchen zufrieden ist, sonst schleppt sie mich zum Juwelier. Und mit Deedee zum Juwelier zu gehen ist so eine Sache.«
»Es ist eine Investition, Frankie«, sagte Deedee. »Diamanten sind wertbeständig.«
»Ja, das hast du schon mal erwähnt«, sagte er und kitzelte sie.
»Schatz, wir haben Gäste, hast du das vergessen?« Aber ihre grünen Augen glitzerten vor Vergnügen. »Wo ist eigentlich Max?«
Wie aufs Stichwort rief Max von oben: »Bin schon unterwegs!«
»Wir haben schon drauf gewartet, dass du uns mit deiner Anwesenheit beglückst, Bruderherz.«
»Das Warten hat ein Ende.« Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Frankie wandte sich an Jamie. »Hat Deedee dir gesagt, dass Phillip zum Dinner kommt?«
»Dazu bin ich noch nicht gekommen«, sagte Deedee. Sie sah Jamie an. »Phillip hat angerufen, als du im Bad warst, und wollte wissen, ob du schon zu Hause bist. Da habe ich ihn eingeladen.«
Jamie war gerührt, dass ihr Verlobter eingeladen war, aber sie hoffte, dass Phillip nicht lauter Fragen stellen würde, die sie nicht beantworten konnte. Sie spürte Max‘ Blick auf sich, sah ihn aber nicht an. »Das ist ja nett. Danke.«
»Er hat gesagt, wir sollen ruhig schon einen Aperitif trinken, er hat noch spät einen Termin. Hört sich an, als heiratest du einen Workaholic. Wobei, du bist ja selbst einer«, fügte Deedee hinzu. »Wir beide sollten uns mal eine Woche freinehmen und in dieses tolle Wellnesshotel in Atlanta fahren. Das würde uns bestimmt gut tun, und wir könnten mal richtig schick einkaufen gehen.«
Jamie lächelte, aber sie wäre für Wellnesshotels selbst dann nicht besonders zu haben gewesen, wenn sie es sich hätte leisten können. Sie fragte sich oft, warum ihre Freundin überhaupt nach Beaumont gezogen war. Zuvor hatten Frankie und Deedee einige Jahre in Scottsdale, Arizona, gewohnt, und Deedee hatte es dort gut gefallen. Im Gegensatz zu Frankie, der die Wüste nicht recht mochte.
Auf Beaumont waren sie zufällig gestoßen, als Frankie für eine wohltätige Organisation unterwegs war und das Privatflugzeug einen Maschinenschaden hatte. Die beiden mussten für ein paar Tage in einer Pension absteigen, während sie auf ein Ersatzteil warteten, und Frankie hatte sich in die Gegend hier verliebt.
»Frankie, sei doch bitte so lieb und schenk unseren Gästen ein Glas Wein ein«, flötete Deedee.
»Aber gerne doch.«
Am Fuß der Treppe erschien Beenie mit Deedees Hund auf dem Arm. Er war tadellos gekleidet, wie immer. »Choo-Choo will seiner Mama nur gute Nacht sagen«, sagte er. »Ich habe ihm ein paar Teelöffel Joghurt gegeben, damit er heute Nacht gut schläft.«
Deedee nahm Beenie den fluffigen weißen Hund ab und schnüffelte sich an ihn. »Er duftet wie Babypuder.«
»Ich hab ihn ein bisschen eingepudert, bevor ich ihn gebürstet habe. Jetzt ist er fertig für die Heia. Gib Mama ein Küsschen!«, sagte Beenie zu dem Tier. »Sie hat Gäste zum Dinner.«
Deedee küsste ihren Hund auf die Nase, und Beenie trug ihn nach oben.
Der Koch schickte die Hors d‘ euvres aus der Küche, die Frankie besonders liebte, eingelegte Eier und Wiener Würstchen, und ein Stück Brie mit Aprikosen und edlen Crackern.
Frankie hatte gerade den Wein eingeschenkt und wollte Jamie ein Glas reichen, als hinter ihnen das Fenster zersplitterte.
Deedee schrie auf. Jamie duckte sich automatisch, sah aber noch eine Art Feuerball. Er schlug auf dem Boden auf, und die
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