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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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vergessen hätte.
    »So langsam geht ihr mir echt auf den Keks«, sagte er. »Ich kann geschwätzige Weiber nicht ab.« Langsam hob er die Pistole.
    »Ich bin kein Weib, und ich mag es nicht …«
    »Schnauze!« Swamp Dog atmete schwer, und sein Auge bekam etwas Wildes, als das Flugzeug näher kam. Er wirkte vollkommen verwirrt, trotzdem spannte er den Abzugshahn und zielte. Das Flugzeug kam tiefer.
    Max sah zum Fenster. »Alle runter!«, brüllte er.
    Swamp Dog wirbelte unwillkürlich herum und richtete die Pistole auf das Flugzeug, als es aufs Wasser niederging, sodass das Hausboot erzitterte und eine Wolke Insektenspray die Luft erfüllte. »Arschlöcher«, murmelte er.
    In einer fließenden Bewegung glitt Max vom Sofa und trat Swamp Dog die Pistole aus der Hand. Sie fiel auf den Boden, und es löste sich ein Schuss. Swamp Dog stürzte sich, immer noch verdattert, auf die Pistole, aber Max war schneller. Er packte die Waffe, nahm den älteren Mann in den Schwitzkasten und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Das Flugzeug flog weiter.
    »Okay, Sie ungehobelter Mistkerl. Dann wollen wir Ihnen mal Manieren beibringen.«
    »Leck mich, Holt.«
    Max war erstaunt. »Sie wissen, wer ich bin?«
    Swamp Dog lächelte und zeigte seine gelben Zähne. »Wundert dich das?«
    »Für wen arbeiten Sie?«
    »Das binde ich dir doch nicht auf die Nase. Erschieß mich halt, ich hab keine Angst.«
    »Mach schon, erschieß ihn«, sagte Jamie. »Wir können sagen, es war Notwehr.«
    »Im Moment hätte ich lieber ein paar Antworten«, sagte Max, ohne den Blick von dem Mann zu wenden. »Irgendwer bezahlt Sie dafür, meinem Schwager eins auszuwischen. Sie haben versucht, Jamie und mich umzubringen. Warum?«
    Er schaute Max selbstgefällig an. »Wenn ich euch umbringen wollte, hätte ich das längst getan.«
    Max setzte sich auf die Fersen, hielt die Pistole aber auf Swamp Dog gerichtet. »Gefällt mir, wenn jemand so selbstbewusst ist.«
    »Dann sind wir ja dicke Freunde.«
    »Dicke Freunde muss ja nicht gleich sein, aber ich kann Ihnen einen gut bezahlten Job anbieten. Ich brauche Sie für mein sogenanntes Besonderes Projektteam. Und zwar sofort«, fügte er hinzu. »Ihr erster Job wäre es, einen Freund von mir zu beschützen.«
    »Frankie Fontana. Der hat doch schon eine ganze Sicherheitsmannschaft.«
    »Ja, und die machen ihre Sache nicht besonders gut. Ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann, damit Frankie und seine Frau wirklich sicher sind. Wenn Sie den Job übernehmen, überweise ich eine ordentliche Stange Geld auf ein Konto mit Ihrem Namen.«
    »Und wenn nicht?«
    Max zuckte die Achseln. »Dann sind Sie nicht so schlau, wie ich dachte.« Er warf die Pistole beiseite und stand auf.
    Swamp Dog sprang auf die Füße und grabschte nach der Waffe. »Jetzt hast du dein Todesurteil unterschrieben, Holt.«
    »Du bist mir vielleicht ein Cleverle«, murmelte Jamie. »Wenn er uns vorhin nicht umgebracht hat, tut er es jetzt bestimmt. Was glaubst du, was der mit uns vorhat? Den Alligatoren zum Fraß vorwerfen natürlich. Hast du schon mal gesehen, was so ein Alligator mit Menschen macht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du etwa?«
    »Nein, aber ich habe davon gehört. Sie zerren das Opfer unter Wasser, damit es ertrinkt. Die Leiche fressen sie dann erst ein paar Tage später.«
    Swamp Dog lachte. »Es ist noch viel schlimmer, Miss Swift. Ich hab es gesehen. Und jeden Moment genossen, wenn ich das so sagen darf.«
    Beide starrten ihn an.
    »Mach dich mal locker«, sagte Max schließlich. »Er erschießt uns nicht. Das hätte er längst getan.« Er griff in seine Hemdtasche, zog eine Visitenkarte hervor und legte sie auf den Tisch neben dem Stuhl, auf dem Swamp Dog gesessen hatte. »Rufen Sie an, wenn Sie den Job wollen.«
    Jamie hielt die Luft an, als Max sie aus dem Hausboot geleitete. Swamp Dog war wahrscheinlich ein guter Schütze und würde sie sofort töten. Sie würde nicht lange leiden und qualvoll sterben müssen, während Mokassinschlangen und wer weiß was alles sich über ihren Körper schlängelten. Und sie würde nicht mit Annabelle Standish unter einem Dach leben müssen.
    Sie gingen über die Planken von Bord. Sie spürte Swamp Dogs Blick auf sich.
    »Geh einfach weiter«, sagte Max.
    Als sie zu ihrem Boot zurückgingen, lag der Sumpf im Schatten. In der Nähe quakte ein Ochsenfrosch, die Vögel zwitscherten. Jamie watete durchs Wasser und achtete auf alles, was sich bewegte.
    »Alles klar?«, fragte Max.
    »Alles klar,

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