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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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seinem Sitz nachguckte, sah auf. »Das war jetzt vielleicht nicht so schlau«, sagte er, als der Fisch wieder an der Oberfläche auftauchte.
    »Er ist ekelhaft.«
    »Es gibt Schlimmeres.«
    »Ja, diese fiesen Decken hier zum Beispiel. Ich kann es gar nicht fassen, dass mein Freund das Boot so hat runterkommen lassen. Welch ein Wunder, dass es überhaupt noch schwimmt.« Sie seufzte. »Tut mir Leid, kein Klebeband da.« Während sie sprach, sah sie sich weiterhin unruhig um. »Glaubst du, Swamp Dog hat den Schlauch durchgeschnitten? Der kennt doch bestimmt Abkürzungen durch den Sumpf. Vielleicht hat er das Boot gefunden, den Schlauch durchgeschnitten und war schon wieder weg, als wir ankamen.«
    »Möglich ist das«, sagte Max. »Das würde auch erklären, warum er uns nicht umgebracht hat. Er sieht uns lieber dabei zu, wie wir im Sumpf verenden.«
    »Wir verenden nicht. Du hast doch mich, Häschen, und ich habe zufällig ein paar Überlebenstricks auf Lager.
    »Ach ja, klar. Zum Beispiel immer die Goldene Visakarte dabeizuhaben, falls das Restaurant kein American Express nimmt.«
    »Du unterschätzt mich.«
    Plötzlich schlug etwas gegen das Boot. Jamie schnappte nach Luft und sprang auf die Füße. Das Boot schwankte bedrohlich.
    »Setz dich hin!«, schrie Max. »Das ist so ein Scheißalligator.«
    Jamie versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, reagierte aber zu heftig. Das Boot kippte zur Seite, und sie fiel in den Fluss. Jamie kreischte.
    Max sah den Alligator sich in ihre Richtung bewegen. Es blieb keine Zeit, sie aus dem Wasser zu ziehen. »Halt still und schrei nicht so«, sagte er und hielt das Ruder hoch in die Luft. Der Alligator war nur noch einen Meter von Jamie entfernt, als Max ihm das Ruder auf die Schnauze knallen ließ. Jamie schrie auf, als das Tier um sich schlug. Max hieb noch fester auf das Tier ein und zielte auf seine Augen. Der Alligator wurde ruhiger und sank unter die Wasseroberfläche.
    Jamie konnte vor lauter Angst nicht mehr klar denken. Sie war sicher, dass der Alligator direkt neben ihr war. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie er ihr die Zähne ins Bein schlug und sie unter Wasser zog. Wie von Sinnen versuchte sie, sich ins Boot zu ziehen. »Lass dir doch helfen«, rief Max. »Du bringst sonst noch dieses Ding hier zum Kentern …«
    Zu spät. Das Bötchen kippte plötzlich gefährlich zur Seite. Wasser schwappte hinein. Max rettete sich mit einem Sprung in den Fluss, das Wasser reichte ihm bis zu den Schultern. »Jetzt beruhig dich mal«, befahl er und griff nach Jamie. »Wir müssen an Land.« Er zerrte sie förmlich ans Ufer. Sie ließ sich aufs Gras plumpsen und schluckte den Kloß hinunter, der ihr im Hals steckte.
    »Mann, Mann, Mann, hast du gesehen, wie groß der war?«
    Max sah, dass sie fast hysterisch wurde, aber er musste die Sachen aus dem Boot holen.
    »Bleib hier sitzen.« Er nahm sich einen kurzen, aber dicken Stock und ging wieder ins Wasser. Wenn der Alligator oder einer seiner Verwandten wiederkam, hätte er im Kampf vielleicht eine Chance.
    Jamie sprang auf. »Max, geh da nicht hin!«, schrie sie. »Der bringt dich um!« Als er dennoch weiter aufs Boot zuging, stampfte sie mit dem Fuß auf. »Verdammte Scheiße, Max, willst du mich
zwingen
zuzugucken, wie der Scheißalligator dich bei lebendigem Leib auffrisst? Das ist das Egoistischste, was du je gemacht hast, gleich nach der Sache mit dem Dynamit. Und pass auf, dass meine Handtasche nicht nass wird, da sind meine Zigaretten drin.«
    Jamie schaute, ob sich im Wasser etwas bewegte, während Max auf das Boot zuwatete.
    Hoffentlich hatte er dem Alligator genug zugesetzt, dass er abgehauen war. Sie wusste, dass Alligatoren Menschen normalerweise mieden, außer wenn sie daran gewöhnt waren, von ihnen gefüttert zu werden. Es gab aber auch bösartige Exemplare, die sich vor nichts fürchteten und die einem Mann eher den Kopf abreißen würden, als ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Auf einem Baumstamm in der Nähe sah sie eine Schildkröte in der Sonne liegen und überlegte, ob sie sie fangen sollte. Vielleicht könnten sie sie essen, wenn sie hier länger festsäßen. Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, glitt die Schildkröte ins Wasser und verschwand.
    Max erreichte das Boot. Jamie beobachtete ihn, wie er so viel wie möglich herausholte und die Sachen, als er zum Ufer zurückging, hoch über den Kopf hielt. An Land kippte er alles aus der Kühlbox.
    »Was machst du denn?«, fragte Jamie.
    »Ich will

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