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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sie.
    »Dann raus damit«, sagte Max.
    »Das ist ein ganz schöner Brocken, so wie der zieht.«
    Max beobachtete sie und lächelte. »Ich hätte meinen gern filetiert und in Papaya-Soße mariniert, dazu einen Caesar-Salat und frischen Spargel.«
    Jamie kämpfte mit der Angel. Mit einem Ruck zog sie einen mittelgroßen Barsch heraus und riss die Augen auf. »Guck mal, der ist ja riesig!«
    Max schaute Jamie immer noch an, wie sie da stand, die Angel in beiden Händen und von einem Ohr bis zum anderen strahlend. Der Fisch zuckte wild. »Hübscher Fisch«, sagte er. »Wo ist deiner?«
    »Wo der war, sind noch mehr, Holt.« In der nächsten halben Stunde zog Jamie noch zwei Fische aus dem Wasser, während Max an einer trockenen Stelle Aste und Gestrüpp entfernte, damit sie später dort schlafen konnten. Die Decken hingen immer noch in den Bäumen zum Lüften.
    Jamie präsentierte ihre drei Fische. »Essen is‘ fertich«, sagte sie. Max sah von seiner Arbeit auf. »Bist du gut im Ausnehmen?
    Jamie schüttelte den Kopf. »Mache ich nicht, Süßer.« Sie sah ihn prüfend an. »Und ich wette, du weißt nicht einmal, wie das geht. Du hast doch bestimmt in deinem ganzen Leben noch keinen Fisch ausgenommen. Wahrscheinlich kennst du Fische nur auf Tellern, mit einem Zitronenschnitz daneben.«
    Max lächelte nur.
    Die Sonne stand bereits tief am Himmel, als Max anfing, die Fische zu braten, die er zuvor fachmännisch ausgenommen und gesäubert hatte, während Jamie sich einen Schluck Wasser mit ihm geteilt hatte. Sie hatten nur zwei Flaschen dabei und waren übereingekommen, es zu rationieren.
    Als die Fische fertig waren, legte Max sie auf den Deckel der Kühlbox. Nachdem das Essen etwas abgekühlt war, probierten sie es.
    »Paar Gewürze wären nicht schlecht gewesen«, sagte Jamie.
    »Lass einfach nächstes Mal Bocuse für dich kochen.«
    »Ich hab mich ja gar nicht beschwert«, sagte sie. »Schmeckt eigentlich echt gut.«
    »Danke«, sagte Max. »Aus deinem Mund klingt das wie ein Riesenkompliment.
    Jamie sah ihn an. »Was soll das denn heißen, aus meinem Mund?«
    »Du bist nicht immer ganz pflegeleicht. Einige Frauen wären gerade nur zu gerne an deiner Stelle.« Er grinste.
    Jamie wusste, dass er sie aufzog. Max Holt hatte einfach Spaß daran, sie zu necken.
    »Bestimmt«, sagte sie todernst. »Sie hätten den Fisch bestimmt nicht nur ausgenommen, sondern auch noch für dich vorgekaut, aber so nötig habe ich‘s dann wieder nicht.«
    Sie sahen sich über das Lagerfeuer hinweg an. Es war Nacht geworden, und es kühlte ab. Die Luft fühlte sich auf Jamies Haut gut an. Wenn sie Max so ansah, sein dunkles Haar und die dunklen Augen im Feuerschein, dann konnte sie schon verstehen, dass ihm die Frauenherzen zuflogen.
    »Du siehst sehr schön aus, so am Lagerfeuer, Miss Swift, dein Haar glänzt ganz golden im Licht. Es fühlt sich bestimmt an wie Seide.«
    Jamie senkte den Blick, aber sie spürte Max‘ Augen auf sich. Es verunsicherte sie, dass ihm nichts entging. »Guck doch nicht so«, sagte sie und sah ihn immer noch nicht an.
    Seine Stimme war sanft. »Woher weißt du, dass ich dich angucke?«
    »Das spüre ich.
    »Ich schaue deinen Hals an und denke …«
    »Hör auf, Max.« Sie wandte sich um und schaute Richtung Wasser, das so schwarz war, dass man es gar nicht sehen konnte.
    »Weißt du, was ich noch denke? Du hast ein hübsches Profil. Starkes, eigensinniges Kinn, kecke kleine Stupsnase, hohe Wangenknochen. Das perfekte Gesicht, Jamie.«
    Jamie spürte einen Kloß im Hals. Aus irgendeinem Grund war sie plötzlich schrecklich traurig. Sie fühlte sich beraubt, als fehlte in ihrem Leben etwas sehr Wichtiges und sie hätte es gerade erst bemerkt.
    Sie hatte ihre Zukunft bis ins letzte Detail durchgeplant, und dann trat dieser Max Holt in ihr Leben, und plötzlich stellte sie alles in Frage. Max Holt, der das Risiko liebte und ein rasantes Leben führte. Max, der sich nichts dabei dachte, beim geringsten Anlass seine Sachen zu packen und ins nächste Abenteuer zu ziehen. Genau wie ihre Mutter.
    Jamie blinzelte eine Träne weg und starrte in den Nachthimmel. »Das hier erinnert mich an meine Pfadfinderzeit«, sagte sie und versuchte, sich die Rührung nicht anmerken zu lassen.
    »Du warst Pfadfinderin?«
    »Überrascht dich das?
    »Eigentlich nicht. Ich sehe es förmlich vor mir, wie du von Tür zu Tür ziehst und die Leute zwingst, dir Plätzchen abzukaufen.«
    Sie lächelte und suchte die Sternbilder, die ihr Vater ihr

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