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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nichts über einen Mann mit Knarre.«
    »Seine Art hat mit der Knarre nichts zu tun«, sagte Lula.
    »Seine Art ist ganz natürlich. Damit ist er auf die Welt gekommen.«
    Ich überlegte kurz und schlich mich dann an den lila Lincoln heran. Ich konnte nur hoffen, dass er mir Deckung vor potenziellen Heckenschützen bot. Morelli hatte mein Nervenkostüm gehörig strapaziert. Dass ich mich nicht für den Rest meines Lebens verstecken wollte, hatte ich ihm nicht an den Kopf geknallt, weil ich mich so mutig und stark fühlte. Es geschah aus reiner Verzweiflung, und vielleicht war auch ein bisschen Hysterie dabei. Ich stand mit dem Rücken zur Wand, ich war das Opfer der Umstände, und ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich da herauskommen sollte.
    Das Einzige, das mir kurzfristig dazu einfiel, war ein vorläufiger Überlebensplan. Nachts in Rangers Wohnung verstecken, tagsüber nach Pancek suchen. Die Suche nach Pancek kam mir gelegen, weil ich nach unserem ersten Ausflug in die Canter Street die Vermutung hatte, dass sich die Suche nach Newark verlagern würde, weit weg von den Slayers.
    »Alle mal herhören«, sagte ich zu meinen Mitreisenden.
    »Wir setzen unsere Jagd nach Harold fort.«
    Ich legte mit meinem Lincoln-Straßenkreuzer vor Panceks Reihenhaus an. Wir stiegen aus und bauten uns vor der Haustür auf. Dann schellte ich. Natürlich keine Reaktion. Ich schellte noch mal. Ich wählte seine Nummer auf meinem Handy. Drinnen hörten wir das Telefon läuten. Der Anrufbeantworter sprang an. Ich hinterließ eine Nachricht.
    »Hallo, hier ist Stephanie Plum«, sagte ich. »Ich muss Sie unbedingt sprechen.« Ich hinterließ meine Telefonnummer und legte auf.
    Ich klingelte bei seiner Nachbarin.
    »Der ist heute früh abgereist«, sagte sie. »Das muss so gegen sieben Uhr gewesen sein. Ich war gerade vor die Tür gegangen, um die Zeitung reinzuholen, da sah ich, wie er seinen Wagen belud. Normalerweise trägt man Einkaufstüten ins Haus hinein, er trug welche nach draußen.«
    »Hat er irgendwas gesagt?«
    »Nein. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Er ist ein seltsamer Kauz. Nicht gerade freundlich. Wohnt ganz allein in dem Haus. Ich habe nie jemand anderen hineingehen sehen. Er hat wohl nicht sehr viele Freunde.«
    Ich gab ihr meine Karte und bat sie, mich anzurufen, wenn Pancek wieder nach Hause kam.
    »Was jetzt?«, wollte Grandma wissen. »Ich bin zu allem bereit. Ich will den Kerl kriegen. Wo fahren wir als Nächstes hin?«
    »Nach Newark. Seine Familie lebt in Newark.«
    »Ich glaube nicht, dass ich mit euch fahren kann«, sagte Grandma. »Ich bin um ein Uhr mit Midgie Herrel verabredet, wir wollen zur Shopping Mall.«
    Ich fuhr auf der Route 1 bis zur Route 18, und von da auf den Jersey Turnpike. Grandma hatten wir zu Hause abgeliefert, dort wartete sie auf Midgie. Sally, Valerie und meine Mutter waren immer noch mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Lula und ich schwebten in unserem lila Lincoln dahin, Lula saß auf dem Beifahrersitz und stöberte in einer Tüte mit Essbarem, das wir vor unserer Abfahrt in Trenton gekauft hatten.
    »Was willst du zuerst essen?«, fragte sie. »Ein Sandwich oder ein Tastykake?«
    »Ich nehme das Sandwich.« Wir hatten ungefähr vierzig Tastykakes. Wir konnten uns nicht für eine bestimmte Sorte entscheiden, deswegen hatten wir von jeder gleich einen ganzen Haufen eingepackt. Eine Kusine von mir arbeitet in der Tastykakes-Fabrik in Philadelphia, und sie sagt, da würden täglich 439.000 Butterscotch Krimpets produziert. Ich wollte nur drei Stück essen, wenn ich mit dem Sandwich fertig war, und als Nachspeise vielleicht noch einen Kokosnusskuchen. Auf Menschenjagd muss man seine Kräfte beisammenhalten.
    Als wir in Newark ankamen, hatten Lula und ich den Proviant fast aufgegessen. Meine Jeans saßen auf einmal ungewöhnlich eng, und irgendwie hatte ich mir den Magen verdorben, als wäre ich seekrank. Aber ich glaube, es war meine Todesangst, auf die mein Magen so empfindlich reagierte, nicht weil ich mich überfressen hatte. Trotzdem, es wäre besser gewesen, wenn ich nach dem dritten Tastykake aufgehört hätte.
    Die Kaution für Harold Pancek hatte seine Mutter gezahlt. Ich hatte ihre Adresse und die Adresse von Panceks ehemaliger Wohnung. Ich wusste, dass Pancek einen dunkelblauen Honda Civic fuhr, und ich hatte sein Autokennzeichen. Wenn wir jetzt noch den Civic vor einem der beiden Adressen abgestellt fänden, wäre das natürlich perfekt.
    Lula hatte eine

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