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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Rangers Kleidung. Er musste dort wohnen, jedenfalls zeitweilig. Ich war enttäuscht, und gleichzeitig war ich erleichtert. Ich war enttäuscht, weil ich kein großes Versteck entdeckt hatte. Und ich war erleichtert, weil ich vielleicht doch nicht in Rangers Privaträume eingedrungen war. Die Erleichterung war natürlich in keiner Weise gerechtfertigt. Rangers Kleidung war da, sein Duschgel, sein Deodorant, sein Rasierapparat. Vielleicht war es wirklich nicht die Bat Cave, aber es waren Rangers Privaträume, eindeutig.
    »Sonst noch was?«, fragte Connie.
    »Nö«, sagte ich. »Das war’s. Bis morgen.«
    Um sieben Uhr wirkte das Gebäude so gut wie leer. Die vierte und fünfte Etage waren erleuchtet, aber die Tür zum Foyer war verschlossen, und auch in der Tiefgarage war alles ganz still. Ich schloss den Lincoln ab, ging den kurzen Weg zur Garage zu Fuß und betrat Rangers Wohnung.
    Meine Schlüssel legte ich in den Teller auf dem Sideboard, dann ging ich in die Küche, um Rex zu begrüßen. Ich trank ein Bier, machte mir ein Sandwich mit Erdnussbutter und ging zu der Sitzecke mit dem Fernseher. Nachdem ich zehn Minuten lang alle Knöpfe auf der Fernbedienung ausprobiert hatte, war nur das Bild da, aber kein Ton. Ein ehemaliger Mitschüler von mir besitzt ein Geschäft für Haushaltsgeräte. Den rief ich in seinem Laden an, und er gab mir gleich Fernunterricht im Fernbedienen. Hurra! Jetzt konnte ich fernsehen und -hören! Home sweet home.
    Ich hatte mir den Wecker gestellt, damit ich früh morgens aus dem Bett kam. Es war Samstag, aber der Gebäudewachdienst ruhte auch an Wochenenden nicht, und ich wollte nicht riskieren, aus der einzigen Wohnung, in der ich mich sicher fühlte, hinausgeworfen zu werden.
    Ich lieh mir ein schwarzes Kapuzen-Sweatshirt aus Rangers Kleiderschrank. Natürlich war es viel zu groß für mich, aber was Besseres zur Tarnung fiel mir nicht ein. Ich setzte die Kapuze auf, fuhr mit dem Aufzug nach unten und erreichte problemlos den Lincoln. Connie würde erst in ein, zwei Stunden im Büro sein, deswegen fuhr ich über den Fluss nach Pennsylvania und schlug die Richtung nach Yardley ein. Yardley ist nicht weit von Trenton entfernt, aber Lichtjahre entfernt von Slayerland. Junkman würde niemals in Yardley patrouillieren, um nach Stephanie Plum Ausschau zu halten.
    Ich stellte mich auf einen öffentlichen Parkplatz, verschloss die Autotüren und klappte die Rückenlehne nach hinten. Es war halb acht, und Yardley schlief noch aus.
    Um neun Uhr rief ich Morelli an. »Was machst du gerade?«, fragte ich.
    »Bob und ich sind in der Autowaschanlage. Dann wollen wir zu Petco, Hundefutter kaufen. Ein ziemlich aufregender Tag heute.«
    »Das höre ich. Gibt es sonst was Neues?«
    »Das will ich dir lieber ersparen. Es ist besser, wenn du es nicht weißt. Ich hoffe nur, dass du weit weg bist.«
    »Weit genug. Ich habe mein Handy dabei, falls es bahnbrechende Neuigkeiten gibt. Und vergiss nicht: Meine Mutter erwartet uns heute Abend zum Essen.«
    »Das wirst du mir irgendwann zurückzahlen müssen, Pilzköpfchen. Abendessen bei deinen Eltern kriegst du nicht ohne Entschädigung.«
    »Ich setzte es auf meine Rechnung«, sagte ich und legte auf.
    In Wahrheit fehlte mir Morelli. Er war sexy und smart, und bei ihm zu Hause war es gemütlich. Es gab dort nicht das stimulierende Duschgel von Ranger, dafür gab es Bob. Bob fehlte mir sehr. Verstehe das, wer will. Jeden Tag musste ich seine Scheiße in einem Plastikbeutel zurück ins Haus tragen. Aber das erschien mir jetzt gar nicht mehr so schlimm.
    Ich fuhr von dem Parkplatz und ließ mich zurück nach Trenton treiben. Am Büro parkte ich lieber in einer Seitenstraße und nahm den Hintereingang.
    Connie sah von ihrem Computer auf, als ich hereinspaziert kam. »Traust du dich wieder nur durch die Hintertür?«
    »Ich versuche nur, mich etwas bedeckt zu halten.«
    »Gute Idee.«
    Vinnie ließ sich samstags nur selten blicken, und Lula kam grundsätzlich zu spät. Ich goss mir einen Kaffee ein und setzte mich Connie gegenüber. »Irgendwelche neuen Schießereien? Brandbomben? Gerüchte, dass mein Tod unmittelbar bevorsteht?«
    »Nichts Neues.« Connie ließ die Maus über den Mousepad gleiten und klickte etwas auf dem Schirm an. »Ich habe drei Kautionsflüchtlinge. Ich drucke dir gleich die Suchmeldungen aus. Die Originalunterlagen sind irgendwo in dem Chaos von unabgelegten Dokumenten auf dem Aktenschrank.«
    Junge, Junge. Lula hatte so lange keine Ordnung

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