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Kusswechsel

Kusswechsel

Titel: Kusswechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ihn der Polizei.«
    Die Polizei von Trenton hatte nicht genug Leute, um jedem Entflohenen hinterherzulaufen. Mir war das nur recht, es sicherte mir meinen Job. Bei Anton Ward lag die Sache anders. Er hatte auf einen Polizisten geschossen und war möglicherweise in einen Mord verwickelt. Um Anton Ward zu schnappen, dafür hatte die Polizei von Trenton immer genug Leute.
    Ich rief Morelli an und klärte ihn über Anton Ward auf.
    »Lass bloß die Finger von diesem Typen«, sagte Morelli.
    Auf einen Schlag versteifte sich meine Wirbelsäule. Morelli ist ein Bulle, und er ist italienischer Abstammung, sagte ich mir. Er kann nicht aus seiner Haut. Das musst du ihm zugestehen.
    »Kannst du das noch mal wiederholen?«, bat ich Morelli.
    »Ich glaube, du meinst, ich soll vorsichtig sein.«
    »Ich meine genau das, was ich gesagt habe. Lass die Finger von Anton Ward.«
    Und hier ist die bittere Wahrheit: Ich rief Morelli an, weil ich die Finger von Anton Ward lassen wollte. Aber wenn Morelli es als Befehl formuliert, lege ich sofort die Ohren an, verschließe meine Augen und mit gesenktem Kopf gehe ich in Positur, um mich mit ihm anzulegen. Ich weiß auch nicht, warum ich so reagiere. Vielleicht hat es was damit zu tun, dass ich Locken habe und aus New Jersey komme. Und ich brauche wohl nicht extra zu sagen, dass das nicht zum ersten Mal passierte.
    »Aber du – du darfst Jagd auf ihn machen, oder?«, fragte ich Morelli.
    »Ich bin Polizist. Wir machen Jagd auf Kriminelle. Das ist unser Beruf. Deswegen hast du mich doch angerufen, oder nicht?«
    »Und ich bin Kautionsdetektivin.«
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Morelli, »aber du bist keine besonders gute Kautionsdetektivin.«
    »Ich erledige meine Arbeit.«
    »Du bist eine wandelnde Katastrophe.«
    »Na gut, Bullenkanone«, sagte ich. »Ich gebe dir vierundzwanzig Stunden Zeit, ihn zu schnappen … danach gehört er mir.«
    Ich steckte das Handy wieder in meine Tasche und sah Lula an.
    »Morelli ist also im Bilde, ja?«, fragte Lula. »Ich an deiner Stelle hätte ihm alle Zeit der Welt gegeben. Erstens wohnen diese Kerle alle drüben in Slayerland. Und zweitens musst du bedenken, dass Anton Ward gerade Schweizer Käse aus dem Kopf eines Mannes gemacht hat. Der Typ hat nicht viel zu verlieren.«
    »Ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Sag bloß? Aber du glaubst, du könntest jemanden aufspüren, den nicht mal Morelli zur Strecke bringen kann. Morelli ist ein guter Spürhund.«
    Morelli hatte sein Ultimatum gestellt, noch bevor ich ihm alle Informationen gegeben hatte. »Morelli weiß nichts von Lauralene Taylor. Und bekanntlich führt die Freundin immer zum Entflohenen.«
    »Ich kann nur hoffen, dass er den Umweg über Lauralene gar nicht nötig hat, weil ich nämlich keine Lust habe, dich noch mal ins Slayerland zu begleiten«, stellte Lula klar.
    Ich steckte die drei neuen Akten in meine Tasche. »Lauralene wohnt nicht in Slayerland. Sie wohnt in der Hancock Street.«
    »Ach! Das ist doch in meinem Viertel«, sagte Lula.
    Sie beugte sich zu mir herüber und schnupperte an mir.
    »Hm. Dieser Geruch von Rangers Truck hängt dir immer noch an. Du hast schon einen ganzen Tag nicht mehr in dem Truck gesessen, und du riechst immer noch nach Ranger.« Sie trat einen Schritt zurück und begutachtete mich.
    »Irgendwas ist anders an dir als sonst. Ich kann es nicht genau ausmachen.«
    »Sie ist dick geworden«, sagte Connie.
    Auf Lulas Gesicht entfaltete sich ein breites Lachen. »Ja, genau. Guck dir nur diese Pausbacken und den saftigen Po an. Und einen Rettungsring hast du dir auch zugelegt. Weiter so, Mädchen, dann wirst du auch so eine starke Frau wie Lula.«
    Ich sah an mir herab. Sie hatten Recht! Über dem Bund meiner Jeans hing ein Fettpolster. Wo das bloß herkam? Gestern Abend war es noch nicht da gewesen, ganz bestimmt.
    Ich lief auf die Toilette und untersuchte mein Gesicht im Spiegel. Pausbäckig, definitiv. Hängewangen. Doppelkinn. Scheiße. Es war der Stress. Stress setzt ein Hormon frei, das dick macht. Das hatte ich irgendwo mal gelesen. Ich überprüfte noch mal meine Jeans. Schon den ganzen Morgen hatte ich Bauchschmerzen gehabt. Jetzt wusste ich warum. Ich machte den obersten Knopf auf und fühlte mich erleichtert, als noch mehr Speckröllchen hervorquollen.
    Ich ging zurück zu Lula und Connie. »Es liegt am Stress«, sagte ich. »Stress setzt Hormone frei, die mich dick machen.«
    »Wie gut, dass ich Doughnuts mitgebracht habe«, sagte Lula. »Nimm

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