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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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alt, errichtet auf den Ruinen anderer, und unsere Vorfahren wandelten auf dem Staub von einem Tausend mal tausend Zivilisationen und vergessenen Rassen. Die vier Rassen, die zu Beginn jenes Zeitalters auf der Welt wandelten, schwanden zu zweien, und sie kennt ihr. Nach so langer Zeit wurde wieder gebaut; Elee-Städte standen, bereits alt, errichtet auf den Ruinen anderer, grün durch eine uralte Pflanze, die der Sand bereits vor langer Zeit begraben hat; ihre Wurzeln waren jedoch tief, und sie wuchs wieder in den Winden. Das war von allem das letzte, was sie nährte; sie nahm von allem anderen, so daß es zum letzten Grünen kam... Mri sahen dies: und wir hatten das Land geliebt... und wir wußten. Wir errichteten die großen Edunei, und wir paßten die großen Maschinen der Elee unseren eigenen Zwecken an.«
    »Wir und die Elee«, fuhr Meleins Stimme fort, leise und vibrierend. »Wir wußten, und sie wollten nur das, was immer gewesen war. Shon'ai ! Wir selbst warfen uns – in das Schicksal und die große Dunkelheit. ›Geht hinaus!‹ rieten wir den Elee in der hellen Stunde der Welt. ›Wir haben alle Kraft der Welt aufgebracht, Jetzt gehen wir hinaus Shon'ai! Jetzt... denn der Wind der Welt bläst uns in den Rücken, und wir spüren ihn.‹ ›Dann geht‹ , sagten die Elee, obwohl sie diese Idee haßten und sich darin gefielen, ihre Gesichter abzuwenden. Wir gingen und wir brachten immer größere Dinge, brachten ihnen ein bequemes Leben, so daß die Elee für ein Zeitalter sehr zufrieden waren, denn sie sahen die Möglichkeit von immer mehr Bequemlichkeit und langem Leben. Wir zogen noch weiter hinaus; in langen Jahren der Reise nahmen wir Sterne für die Elee, und wir brachten Wissen.
    Aber die Elee fingen an, sich zu fürchten. Sie fürchteten die Dunkelheit und haßten alles Fremde. Sie wollten nur Kutath und in ihrer Bequemlichkeit und ihren Städten leben und den Wohlstand verbrauchen, den wir bringen konnten. Nur darum haben sie sich gekümmert. Die Sterne ließen sie fahren.
    Und sie ließen uns fahren. In zunehmendem Maße verbannten sie uns aus ihren Gedanken. Wäre es ihnen möglich gewesen, hätten sie uns auf dieser Welt eingeschlossen.
    Manche von uns... blieben; ihr hieltet diese Welt für mri; ihr ließt euch auf eine heilige Verpflichtung ein, die Heimstatt zu bewahren, von der wir auszogen, und die kostbaren Dinge; und den Dienst zu ehren, den wir geleistet hatten.
    Für uns war es schwierig... unsere Wege zu bewahren auf der langsamen Reise, stets ohne jede Berührung zum sichtbaren und körperlichen Kutath. Wir mußten es in unseren Herzen bewahren und doch das Wissen davon schützen: nur den She'panei und dem Sen der Reisenden war es erlaubt, sich zu erinnern; Kath und Kel kannten nur die Schiffe... oder zwischen den Dunkelheiten... die hundertfünfundzwanzig Gelegenheits-Heimatwelten. Aye«, sagte sie, als Niun in völliger Bestürzung zu ihr aufblickte, »es waren unsere, unsere Heimatwelten, Niun.
    Und für euch, die ihr zurückbliebt, war es schwer, mit dem Sichtbaren zu leben, zwischen den Monumenten, mit Kutath als einer euch umgebenden Wirklichkeit – und doch Verbindung mit dem Unsichtbaren zu halten, dem Traum.
    Wenn wir mußten, zogen wir weiter, legten die Färbung jeder Welt ab, erneuerten uns wie etwas, das immer neu geboren wird, wieder jung und stark. Von den Zwischenzeiten bewahrten wir nichts. Wir bestiegen unsere Schiffe, und auf ihnen wurde Kutath neu geboren, die alte Sprache, die Wege, das althergebrachte Wissen während Generationen der Reise. Als hier das Unheil kam, hattet ihr keine Möglichkeit, seine Ergebnisse zu verschleiern: der Anblick – lag vor euren Augen. Ihr lebtet im Sichtbaren und verließt euch auf das Versprechen... so lange, so ungeheuer lange. Schwer war es, weiter zu glauben... euch an die alten Wege zu halten... als die Elee sie verspotteten; den Jungen das Versprechen zu lehren – dessen Verwirklichung sie vielleicht nie erleben würden –, während die Meere weiter sanken und die Welt keine Kraft mehr für einen neuen Anfang hatte und die Elee sich nur für den Augenblick interessierten. Fähigkeiten zu pflegen, die außer Gebrauch gerieten; die alten Lieder zu singen; der Hoffnung entgegenzusehen, während der Anblick um euch davon kündete, daß die Welt ihrem Ende entgegenging und es keine vernünftige Hoffnung mehr darauf gab, daß dieses Jahr oder die nächsten tausend Jahre bringen würden, was vergangene Jahrtausende nicht gebracht

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