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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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die anderen unter sich weitergaben. Einen Schluck Wasser nahm er und beugte sich dann den Kopf auf die Arme. Die Knie schmerzten ihm, und die Schläfen hämmerten. Er rieb sich die Augen, die unaufhörlich Tränen verströmten.
    Noch mehr solche Wege waren zurückzulegen: die Stadt mit den toten Mri... diese als nächste, rechnete er.
    »Sir«, sagte Kadarin, und als er teilnahmslos reagierte: »Sir...«
    Er sah auf und erhob sich, während auch die anderen sich aufrappelten. Ein Schiff kam. Ausdruckslos und erschrocken starrte er darauf, und es gab kein Versteck auf der ungeheueren Ebene. Das Schiff kam tief heran.
    Eines von ihren. Er blinzelte, nicht weniger beunruhigt, hörte dieselbe Erkenntnis auf den Lippen von Magee und Kadarin.
    Es kam ihretwegen, und es näherte sich rasch.
    * * *
    »Verrat«, zischte Nagn, die um die Nasenlöcher ganz weiß geworden war.
    Suth saß reglos, die Herzen völlig aus dem Gleichtakt, starrte auf die Schirme, auf denen die Fähren und die SANTIAGO sich bewegende Punkte waren, und all seine Berechnungen waren falsch.
    »Bai«, flehte Morkhug.
    Suth drehte den Schlitten um. Sein Diener kauerte sich in die Ecke und versuchte, unsichtbar zu sein. Suth überlegte, betrachtete seine Gattinnen, die auf seine Entscheidung warteten... schaltete plötzlich eine Verbindung zum Kontrollzentrum, von wo aus ständig eine Verbindung zum SABER-Kom aufrechterhalten wurde.
    »Bai Koch«, verlangte er von seinen Junglingen, beruhigte langsam seinen Atem und unterdrückte die rasenden Herzschläge mit Vernunft. Das Menschengesicht füllte plötzlich den Schirm aus: tatsächlich Koch; Suth erkannte ihn an der rötlichen Gesichtsfarbe und dem weißen, kurzgeschorenen Haar.
    »Bai Suth?« fragte der Menschenbai.
    »Sie sind dabei, ohne Besprechung mit uns Operationen durchzuführen, Bai, entgegen der Übereinkunft.«
    »Keine Operationen, Manöver. Wie Sie einen Beobachter in der Nähe des Planeten haben, wie Sie die Sendung empfangen haben, so auch wir. Wir bringen ein verläßlicheres Überwachungssystem in Position. Wir gestehen, überrascht zu sein, Bai Suth; wir sind noch nicht dazu in der Lage, unsere Politik bekanntzugeben.«
    »Was unternehmen Sie, Bai?«
    »Ich denke über die Angelegenheit nach, Bai Suth.«
    »Was unternimmt Ihre planetare Mission?«
    Ein Zögern. »Was macht Ihre?«
    »Wir stehen nicht in Verbindung. Sie richten sich nach vorherigen Instruktionen. Zweifellos werden sie nichts außerhalb dieser Instruktionen unternehmen.«
    »Unsere ebenso nicht, Bai Suth.«
    Suth holte Luft. »Haben Sie die Absicht, diesen angebotenen Kontakt anzunehmen, verehrter Verbündeter?«
    Wieder ein Zögern. »Ja«, sagte Koch.
    Suths Herzen gerieten wieder aus dem Gleichtakt. »Wir... möchten den Bai dringend bitten, dringende Konsultationen mit uns zu führen.«
    »Aber gewiß. Sie sind an Bord willkommen.«
    »Wir müssen außerdem mit unserer planetaren Mission in Kontakt treten.«
    Kochs Gesicht blieb ungerührt. Seine Nasenlöcher weiteten sich leicht; was das bei einem Menschen besagte, war fraglich.
    »Wir empfehlen Ihnen«, sagte Koch, »sich von Kutath fernzuhalten. Es liegt nicht in unserer Absicht, Leben zu gefährden. Wir würden jede Annäherung an Kutath sehr ernst nehmen, Bai Suth.«
    »Wir möchten eine Fähre zu Ihrem Schiff senden.«
    »Ich sagte bereits, daß Sie willkommen sind.«
    »Ich werde die Arrangements treffen. Gnade, Bai Koch, bitte halten Sie einen vollen Datenfluß zu unserem Büro aufrecht.«
    »Einverstanden.«
    »Gnade.«
    »Gnade«, erwiderte Koch brummend und verblaßte.
    Suth holte tief Luft und atmete sie mit bebenden Nüstern wieder aus. »Sie wollen, daß ich an Bord komme.«
    »Bai?« klagte Tiag sichtlich beunruhigt.
    »Sichert das Schiff«, sagte Suth. Und als sie verwirrt zögerten: »Überlaßt die planetaren Angelegenheiten sich selbst; sichert das Schiff. Die SABER... ist hier .«
    * * *
    »Genug«, sagte Melek voller Schrecken. Magd vernichtete die Botschaft, die der Recorder immer wieder neu abspulte. Die Stille wurde nur durchbrochen vom dumpfen Klopfen der Pumpen und dem verstohlenen Scharren irgendeines nachtwandernden Kriechtieres an der Plastikkuppel.
    Sie beide, die ältesten, waren allein. Sie hatten ihre Gehilfen getötet, eine erbarmungslose ökonomische Überlegung. Sie hungerten fast ständig in ihrem Schrecken, und Magd betrachtete Melek mit ständiger Furcht. Er war der nächste, wenn es wieder zur Altersfrage kam.
    »Es gibt einen

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