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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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zu nehmen: ich überlasse sie dir. Ich erbitte von dir nicht mehr, als das Volk braucht. Und du wirst nichts weniger tun.«
    »She'pan«, erwiderte er.
    Zeit verging, in der Elee an den Rändern der Halle miteinander murmelten, in der sie Nahrung und Getränke brachten und den Mri anboten, aber sie waren keine Gäste und wollten nichts nehmen. Die Elee aßen und tranken; die vom Volk, die Hunger hatten, nahmen das Nötige aus den eigenen Vorräten, und wenn Wasserbecher eine Versuchung waren, so verboten sie der Stolz und das Gesetz. Sie nahmen nichts – nicht einer von ihnen.
    Und plötzlich kam sie, die Maschinenstimme aus der anderen Halle, und unterrichtete sie über Bewegungen am Himmel von Kutath. Melein sprang auf, und das ganze Volk erhob sich. »Bleibt!« befahl sie ihnen und ging nur mit dem Sen; und inmitten des erschrockenen Geflüsters der Elee setzte sich das Kel wieder.
    »Sie ist gekommen«, sagte Niun, als er aus dem anderen Raum die Ankündigung hörte, daß die Fähre im Anflug war. Er streckte die Hand aus und faßte an Duncans Ärmel. »Sov-kela?«
    Die Leere im Dus-Sinn füllte sich, langsam und bemerkenswert ruhig.
    »Wir sollten hinausgehen«, meinte Duncan. »Sie sollten nicht zwischen Elee landen; wir wissen nicht, wozu das führen könnte. Ich sollte persönlich dort draußen sein.«
    »So ist es«, stimmte Niun zu.
    »Und du – wenn du willst.«
    »Ich werde darum nachsuchen«, sagte Niun. Anderer Dus-Sinn erreichte sie von Taz, ängstlich und besorgt, von Rhian, der sich zu ihnen gesellte und auf die Fersen hockte, schweigend und fest.
    Ras kam dazu. »Geht es dir gut?« fragte sie und berührte Duncan am Arm; und Duncan brummte, daß es so sei. Seltsam, dachte Niun, daß es zwischen diesen beiden eine Affinität gab, aber es gab sie; und auch Hlil näherte sich, der keine Liebe für Tsi'mri Dinge verspürte... Seine Abneigung gegen Duncan hatte er jedoch verloren. Taz kam auf sie zu. So war es immer , dachte Niun, auf Kesrith, daß wir und die Tiere zusammensaßen; dort gab es nie die Frage, wer der anderen bedurfte . Es gab eine Taubheit, einen gesegneten Mangel an Schmerz, den langsamen Gesang der Dusei – dann Beunruhigung, ein Gefühl der Ferne und des Blicks zum Himmel.
    »Das wilde Tier«, brummte Duncan. »Es warnt uns.
    Wir müssen jetzt hinaus. Wir müssen.« »Nicht alle«, sagte Niun. »Du und ich und ein paar Handvoll andere. Ich möchte, daß einige Dusei zur Sicherheit hierbleiben.« Er stand auf, eilte ungebeten zur Maschinenhalle und stand dort für einen Augenblick, bis Melein ihm das Gesicht zuwandte.
    »Ich lege es in deine Hände«, sagte sie, »und die Duncans. Sie kommen.«
    * * *
    Elee beobachteten ihren Weg durch die Hallen. Die Kel'ein ignorierten sie in ihrer Eile und hielten die Waffen nicht in den Händen. Duncan hatte nur einen ängstlichen Blick für sie übrig, für die weißen, blauäugigen Gesichter, die sie verloren und teilnahmslos anstarrten und vielleicht... genug damit zu tun hatten, sich um ihre eigenen kurzen Leben zu sorgen und nicht um ihren Schatz. Sie machten ihn schaudern. Sie schraken in gleichem Schrecken zurück, wann immer ein Kel'en dicht an ihnen vorbeikam.
    Und als klar war, daß sie hinausgehen wollten, hob eine Gruppe von Bürgern mit juwelenbesetzten Gewändern die Hände, um sie anzuhalten, und drängte sie dann hastig zu einer Tür, die sie benutzen konnten, gut verborgen zwischen drei gemeißelten und gewachsenen Steinen.
    »Sie sind um ihre Glaswände besorgt«, sagte der einäugige Desai, als sie draußen in der Dunkelheit und im Freien standen. Leises Gelächter ertönte, denn Mri haßten Hindernisse, Grenzen und verschlossene Türen – zerstörten sie kurzerhand. Die Art, in der sie hereingekommen waren, die den Wind in die Hallen gelassen hatte... war für sie eine Befriedigung, Mri Humor, gleichermaßen grimmig.
    Die Dämmerung war angebrochen; es war eine logische Zeit für Begegnungen, und der logische Ort lag vor ihnen, die weite Ausdehnung von Sand zwischen der Stadt und den gemeißelten Säulen, dort gab es genug Platz für Landungen. Duncan ging los, und Niun blieb neben ihm, mit den anderen im Rücken und ohne Fragen zu stellen. Vor ihnen wand und kräuselte sich der Sand mit Leben, das vor dem Schutzimpuls ihrer beiden Dusei floh. Und als sie den größten Teil der Strecke gegangen waren, blieb Duncan stehen, um zu warten.
    Niun stand dicht bei ihm, war zwischen ihn und den Wind getreten. Desai tat es von der

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