Kutath die sterbende Sonne
Ausweg«, sagte Melek.
»Ich höre zu.« Magd schmerzte der Bauch. Er existierte wirklich mit kleinen Rationen, hätschelte Melek und fing an, in der Hoffnung auf längeres Leben, langsam zu sterben. Seine Haut blätterte ab, die Knochenplatten und Gelenke wurden weiß. Mehr als alles andere verlangte es ihn danach, zu gefallen. Seine Gedanken waren Alpträume des Hungers auf der einen Seite, von der Ablehnung des Weiterlebens durch den Ältesten Suth, wenn er seinen Posten zu verlassen wagte; von Tötung durch Meleks Hand, barmherzig und direkt auf der anderen. Er konnte nicht denken. Er wollte leben, klammerte sich an die Hoffnung, stürzte sich auf diese, die Melek selbst ihm anbot.
»Die Befehle«, sagte Melek, »fordern, daß wir beobachten und diesen Jungling Duncan finden, daß wir die Mri aufstöbern und diesen Jungling vernichten, wenn wir ihn finden. Das ist unser Ausweg. Hör zu... Hör zu , Jüngster! Ist es denkbar, daß diese Nachricht hinausging und auf der SHIRUG nicht gehört wurde? Wird nicht unsere Zeit hier unten abgekürzt? Sie werden uns Befehle schicken; wir machen hier ein Ende, wir machen ein Ende . Dann können wir zurückkehren; dann wird der Älteste uns willkommen heißen und uns zu Günstlingen machen, uns aus seiner Tasse füttern. Uns beide, wenn wir das für ihn tun. Wenn wir ein Ende machen.«
Magd hatte kein inneres Vertrauen. Seine Herzen arbeiteten schwer, und sein Mund war trocken, die Zunge haftete an den Gaumenmembranen, so daß Wasser und Soi die einzigen klaren Bedürfnisse waren. Magd kannte die Falle: daß er, wenn er Melek Nahrung überließ, nicht mehr stark genug war, um Widerstand zu leisten, nicht länger klar denken konnte.
»Ja«, sagte er verzweifelt und legte eine ängstliche Aufmerksamkeit an den Tag, als Melek Karten auf den Schirmen erscheinen ließ.
»Hier«, sagte Melek und zeigte auf eine Stelle in der Nähe von Hügeln. »Diese Stelle ist es. Wir müssen alle Einzelheiten ausarbeiten. Du wirst voraus anfliegen, Jüngster.«
»Ja«, sagte er wieder.
Er hätte jeder Instruktion zugestimmt.
17
Es war Schlafenszeit. Vielleicht taten es auch einige in der Elee-Stadt, aber niemand in der Halle der Elee She'pan und auch niemand in den angrenzenden Bereichen. Niun saß reglos zu Meleins Füßen, hatte sein Dus und seine Gefährten bei sich, während bestimmte Kel'ein, meist Hao'nath und Ja'ari, zu zweit und zu dritt durch die Korridore der Stadt wanderten, um die Dinge zu beobachten, die bei den Elee vorgingen. Niemand trug ihnen Gewalt an, niemand forderte sie heraus, oder in den Hallen von Ele'et hätte sich Unruhe erhoben, und Blut wäre geflossen; aber es geschah nicht; und der größte Teil des Kel saß ruhig in Bereitschaft für die She'pan.
»Du mußt sie zurückrufen«, sagte Abotai über die Kel'ein, die durch die Korridore der Stadt streiften. »Sie dürfen... sie dürfen Ele'et keinen Schaden zufü- gen.«
»Das tun sie nicht«, sagte Melein ruhig und unterband jeden Protest von Sen und Kel mit erhobener und freundlich gesenkter Hand. »Und wir gehen, wohin wir wollen.«
»Begreife...« Abotais Lippen zitterten, und sie hielt die Hand des Ehemannes, der neben ihr saß. »Mehr als Leben... diese kostbaren Dinge, She'pan der Mri.«
»Welche Dinge?«
Abotai deutete um sich, wies auf die Halle der gemeißelten Steine, der Jadeblumen, der Verzierungen auf jeder freien Fläche von Fingerlänge, der Glasarbeiten, der Statuen von Elee und Mri und verschwundenen Rassen und längst vergessenen Tieren, ob nun Mythos oder Wahrheit. »Von allem, was Kutath hervorgebracht hat, von schönen und ewigen Dingen... gibt es hier. Sieh – sieh, Mri-She'pan!« Abotai nahm eine Nadel von ihren überladenen Gewändern und reichte sie dem jungen Illatai, der auf einem Stuhl in ihrer Nähe saß. Er sprang auf, um sie zu überbringen, aber Niun machte eine abrupte Handbewegung und fing die Nadel ab. Sie war ein lichtdurchlässiger grüner Stein in der Form einer Blume, sogar bis hin zum Aderwerk der Blätter und einem Tropfen Feuchtigkeit auf einem Blatt. Er hielt sie mit größter Vorsicht und gab sie Melein.
»Sie ist sehr schön«, sagte Melein und ließ sie sofort denselben Weg zurückgehen. »Ebenso lebendige Blumen. Was bedeutet mir das?«
»Sie ist das Leben eines Elee«, erklärte Abotai. »Ein Bildhauer hat sein Leben damit zugebracht, diese Blume vollkommen zu gestalten. Alles, was ihr berührt – bis hin zum Steinwerk unter euren Füßen –, ist das
Weitere Kostenlose Bücher