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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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Vorratsräumen und zwei zum Turm der She'pan, so daß kurz darauf das ganze Bauwerk unter leisen, raschen Schritten flü- sterte, dem Kommen und Gehen derjenigen, die hier waren, um das Haus all dessen zu berauben, was ihnen gehörte.
    »Geh!« brummte er abwesend, als er feststellte, daß Taz noch bei ihm war. »Wenn hier irgendwo richtige Lampen aufzutreiben sind, dann mach im mittleren Korridor Licht. Überall liegt Gestein; nicht daß jemand stürzt.«
    »Aye, Sir!« rief der Junge aus und beeilte sich, den Befehl auszuführen.
    Schon jetzt begannen einige, mit ihren Lasten wieder herabzukommen, stolperten im Dunklen, denn sie hatten zu wählen zwischen Licht und zwei Händen, um ihre Lasten richtig festzuhalten. Hlil postierte sich, um sie zu der Stelle zu bringen, von der aus sie den Eingang sehen konnten; der Strom von Mri fing an, ein stetiges Kommen und Gehen zu werden. Bei ihrem Plündern gab es kein für Hlil erkennbares System; er unterließ es, sich darüber zu beschweren. In ihrer Hast und ihrem Schrecken vor einem Einsturz packten sie, was sie kriegen konnten und soviel sie nur schafften.
    Taz brachte Licht zustande, zwei richtige Lampen, und zündete sie im Bereich des eingestürzten Schreins an; und zu Hlils ungeheurer Erleichterung begannen die wichtigen Sachen aufzutauchen, die schweren Lasten der Zelte, die unersetzlichen Metallstangen, in peinlicher Sorgfalt mit gewundenen und geflochtenen Fasern umwickelt, ihre Behälter, ihre Vorräte an Nahrung und Öl; ein Metallschlitten von einer anderen Welt; zuletzt Hunderte von zusammengerollten Matten, die persönlichen Habseligkeiten des Stammes.
    Und zwei Sen'ein kamen herein, holten eine der Lampen aus der Halle und verschwanden durch den Eingang zur Sen-Halle außer Sicht.
    Das paßte Hlil nicht. Er ging ein paar Schritte in diese Richtung, ärgerte sich über die Verantwortung, die er für sie trug, und seinen Mangel an Autorität, wo es Sen-Angelegenheiten betraf. Er starrte ihnen ängstlich nach, wandte sich dann der Tür zu, wohin ein nachlassender Strom von Kel'ein unterwegs war. Rufe hallten die Höhen des Edun hinab, daß alles bis zum letzten gefunden worden war.
    Hlil trat hinaus auf die Stufen und in den sandtragenden Wind, wo zwei Sen'ein, die bei den Pana geblieben waren, sich abmühten, das Heilige auf den Schlitten zu laden und oben und unten mit zusammengerollten Matten zu polstern. Merin und Dias und Ras hatten hier die Verantwortung, leiteten die Aufteilung der Güter in Traglasten. Sie wollten nicht den kleinsten Teil zurücklassen, wenn es sich vermeiden ließ.
    Hlil stand nutzlos dabei, ärgerte sich darüber, daß der Rang ihn daran hinderte, mit anzupacken. Vielleicht, dachte er, hätten sie alle zur Unterstützung des Stammes im Sturm zurückkehren sollen; oder vielleicht hätte er seine Kräfte nicht teilen, sondern der She'pan und Kel Seras zutrauen sollen, das Richtige zu tun. Der brausende Wind machte das Schleppen nicht leichter, und es war ein langer Weg zurück.
    Doch der Sturm schien etwas nachzulassen. Vielleicht war das übertriebener Optimismus; der Wind würde eine Zeitlang nachlassen und dann mit doppelter Gewalt wiederkehren. Er konnte die Dächer der nächststehenden zerstörten Häuser sehen, viele von ihnen, was bei ihrem Ankommen nicht möglich gewesen war. Und die in ihrer Anzahl enthüllten Toten erstreckten sich in einer Linie vom Fuß der Treppe bis zur anderen Seite des Platzes. Auch das mußte er jetzt sehen.
    »Wir könnten sie begraben, Sir«, sagte eine junge Stimme. Er blickte nach links, zu Taz. Der Junge hatte all seine Verwandten auf der wilden Flucht verloren, alle.
    »Nein. Wir haben kaum genug Kraft für unsere Aufgabe.«
    »Aye«, sagte Taz... narbenlos war er, noch nicht zum Kel gehörig; aber er besaß große Würde, und Hlil war dankbar dafür.
    »Vergib, Kel Taz.«
    »Sir«, sagte Taz und wandte sich ab, fand für einige Momente beim Packen etwas Wesentliches zu tun.
    So war es mit vielen von ihnen. Die Kel-Geborenen, die ihre Verwandtschaft mit Sicherheit kannten, hatten die meisten Angehörigen verloren. Er betrachtete Ras, die zusammen mit den anderen arbeitete, und als er die Energie in ihr sah, hoffte er, daß dort Heilung am Werk war.
    Er konnte bei keiner Tätigkeit selbst mit Hand anlegen. In seiner Ruhelosigkeit ging er ins Innere zurück, sah die letzten Kel'ein von den Vorratsräumen zurückkehren. »Nehmt noch nicht die Lampen!« befahl er ihnen. »Ros, warte hier; es sind

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