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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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sie dort sitzend zurück.
    »Dus!« rief er rauh, drehte sich um und machte sich wieder in den Wind davon, rannte, das Dus mit schwerfälliger Eile an seiner Seite.
    Sie würden ihn verfolgen; das stand für ihn außer Frage. Eine Blutfehde, wenn der Kel'anth starb – und wenn nicht, dann gab es jemanden, der von ihm berichten konnte. Er hustete und hielt sein Tempo, sog trotz der Schleier mit der Luft Staub ein, wurde langsamer, wenn er anders nicht mehr verhindern konnte, sich vor Schmerz zu krümmen. Dus-Gefühle umprikkelten ihn, entweder die Angst des Tieres oder dessen Wahrnehmung eines neuen Feindes. Er hielt den verwundeten Arm an sich, rannte ein wenig, ging, wenn er nicht rennen konnte, beeilte sich, so gut es ging.
    Zwei Fehler gingen auf seine Rechnung, der dritte auf die des Dus. »Der Sturm läßt nach«, berichtete die Stimme von der FLOWER. »Noch keine Möglichkeit, die draußen herrschenden Bedingungen einzuschätzen.«
    »Auf keinen Fall«, sagte Koch und fuhr mit einer Hand unwillkürlich durch das Stoppelhaar auf seinem Kopf, »auf keinen Fall dürfen wir Personal riskieren, solange die Sicht irgendwie begrenzt ist.«
    »Wir haben unsere eigenen Operationen zu verfolgen.« Exec auf der FLOWER war Emil Luiz, Chefchirurg und Zivilist, und darin zäh. »Wir kennen unsere Grenzen. Wir haben Messungen vorzunehmen.«
    »Wir zeichnen auf«, brummte Koch. Tatsächlich standen die Zivilisten unter seinem Kommando, aber sie waren schwierig, und das doppelt, seit sie das potentielle Verbindungsglied zum ObTak bildeten. »Wir entsenden die SANTIAGO zu einem Überwachungsflug. Wir wünschen, daß Sie für dessen Dauer größere Vorsicht walten lassen als üblich. Bitte verzetteln Sie nicht Mannschaft oder wissenschaftliches Personal bei Außenuntersuchungen. Halten Sie jedermann in bequemer Entfernung zum Schiff und kein Schlüsselpersonal außer Reichweite der Stationen. Es handelt sich um eine ernste Sache, Dr. Luiz. Wir haben volles Verständnis für Ihren Bedarf an der Einholung von Informationen, aber wir wollen nicht, daß im Falle von Schwierigkeiten Personal auf dem Planeten zurückgelassen werden muß. Verstanden?«
    »Wir werden kein Personal draußen verteilen, solange Ihre Operation dauert. Wir empfangen sehr deutlich.«
    »Ihre Einschätzung der Überlebensmöglichkeit einer Mission dort?«
    Es entstand ein langes Schweigen. »Offensichtlich überleben die Eingeborenen solche Stürme.«
    »Ungeschützt?«
    »Wir wissen nicht, wo er ist, nicht wahr?«
    Koch trommelte mit seinem Kopierstift nervös auf den Schreibtisch. »Kode 12«, ermahnte er den Zivilisten; sie benutzten Verworfelung als Standardprozedur, aber dieser Methode des Hin- und Hersendens von Informationen mangelte es an Sicherheit. Das gefiel Koch ganz und gar nicht.
    »Wir schlagen vor, weiterhin Geduld zu haben«, sagte Luiz. »Durch diesen Sturm wird sich alles verzögert haben.«
    »Wir zeichnen auf«, sagte Koch.
    »Wir ersuchen um eine Antwort«, sagte Luiz. »Der Stab der FLOWER empfiehlt, weiterhin Geduld zu haben.«
    »Empfehlung notiert, Sir.«
    »Admiral, wir bitten um eine offizielle Bestätigung dieser Empfehlung. Wir bitten darum, die Flüge nach unten einzustellen. Sie dienen eindeutig der Aufklä- rung und wirken provozierend. Unsere persönliche Sicherheit steht auf dem Spiel und ebenso unsere Hoffnung auf friedlichen Kontakt. Sie könnten irgend etwas auslösen, und wir stecken mittendrin. Bitte beenden Sie alle militärischen Operationen hier unten. Zeichnen Sie das auf, Sir?«
    Kochs Puls beschleunigte sich. Er wahrte für einen Moment das Schweigen, streckte die Hand aus und gab eine Zahl in seine Tischkonsole ein. Die Antwort blitzte auf dem Schirm auf: negativ.
    »Wir werden uns um die Sache kümmern«, meinte er. »Bitte kodieren Sie das mit 12 und erwarten Sie Antwort mit der Fähre.«
    Jetzt herrschte am anderen Ende für einige Herzschläge Schweigen.
    »Wir zeichnen auf«, sagte Luiz.
    »Noch eine Nachricht, FLOWER? Wir verlassen Ihren Funkbereich. Die SANTIAGO sollte bald in Position sein, um als Relais und als Deckung zu dienen. Übertragung beendet.«
    »Wir zeichnen auf. Übertragung beendet.«
    Die künstlichen Stimmen und das Kriechen der Transkription über den zweiten Schirm hörten auf. Koch wischte sich den Schweiß von der Oberlippe und hieb die Verbindung zu Silvermann von der SANTIAGO ein. Der systeminterne Jäger war momentan angekoppelt und hing an der Flanke der SABER, wie auch während des

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