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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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etwas. Rede mit dem Stab. Laß mich mit ihnen reden! Wir können die FLOWER hierlassen, genau hier, wo wir hocken, mit ihrem gesamten Stab. Keine Verringerung der Risiken – es nicht leichter für sie machen, Regul oder Menschen.«
    »Das können wir nicht. Wir können keine Gesten machen, Boss. Es geht nicht. Ich weiß nicht, was Koch da oben oder hier unten vorhat, aber wir können nicht unsere eigene Seite schwächen, indem wir eigenmächtig Züge machen. Wir haben unser Volk zu beschützen und uns bereitzuhalten, in dem Moment zu starten, in dem die Befehle eintreffen. Wir sind das andere sternflugtaugliche Schiff, und wir haben kein Recht, es aufs Spiel zu setzen.«
    »Wir haben nicht das Recht, es nicht zu tun.«
    »Ich kann nicht auf dich hören.«
    »Du willst nicht.« Boaz wandte sich ab, holte tief Luft, sah wieder zu Luiz. »Und welche Antwort hat Koch für uns?«
    Luiz zog die Cassette aus der Tasche und starrte sie an, als wäre sie giftig. »Ich wette meinen Kopf darauf, welche Antwort er hat: daß diese Überfliegungen nicht auf das Konto unserer Seite gehen.«
    »Spiel sie ab!« sagte Boaz. Sie schloß die Tür. »Wir wollen es beide hören.«
    Er blickte zweifelnd drein, runzelte die Stirn, ging jedoch nach einem Moment um ihren Tisch herum, um die Cassette in den Abspieler zu stecken.
    Kauderwelsch füllte die Schirme, Kodes, Autorisierungen, das Emblem der SABER. Boaz kam herbei und setzte sich neben Luiz auf die Tischkante, kreuzte die Arme, und ihr Herz klopfte heftig unter der Spannung.
    »... erbitten Kooperation des xenologischen Stabes mit der militärischen Mission«, schlängelte sich das Band auf den Kern der Sache zu , »bei Aufklärung vor Ort, wenn sie sich als notwendig erweisen sollte. Ihre Basis ist auch die dieser Operation. Erbitten Durchführung von Vorab-Instruktionen durch ihren Stab vor Beginn der Mis sion. Leiter der Mission ist Korvettenkapitän James R. Ga ley. Alle Entscheidungen bzgl. der Mission sind nach Kode Dante von Commander Galey zu treffen, einschließlich ab schließende Auswahl unter den Freiwilligen aus dem FLOWER-Stab für die Begleitung der Mission. Schlagen Stabmitglied D. Tensio vor. Ihre volle Kooperation in die ser Sache dringend erbeten. Mission dient ausschließlich – Betonung: ausschließlich – der Aufklärung. Sie dient dem Verständnis der Zivilisation und der Herausfindung, wel chen Charakters die städtischen Einrichtungen sind. Ver sagen der FLOWER bei Kooperation gefährdet Suche nach alternativen Lösungen.«
    Sie schwang sich von der Tischkante und ging auf die Tür zu.
    »Boss!« rief Luiz hinter ihr her.
    Sie blieb stehen. Das Band war abgelaufen.
    »Boss«, sagte Luiz, dessen Runzeln sich zu Linien des Schmerzes verzogen hatten. »Du bist zweiundfünfzig Jahre alt. Du könntest es nie schaffen, mit diesen jungen Männern mitzuhalten.«
    Sie blickte an sich selbst hinab, auf den plumpen Körper, der sich allen Diäten widersetzte, der unter schlechten Fußristen litt und keuchte, wenn sie bei Standardschwerkraft etwas zu tragen hatte. Sie war in ihrem Leben nicht gut zu sich gewesen – zuviel Sitzen an Schreibtischen, zuviel Lesen, zuviel hinausgeschoben.
    Und die Summe ihres Lebens ruhte jetzt in den sommersprossigen Händen eines athletischen jungen Soldaten, der gar nicht begriff, was er da zu tun hatte.
    »Ich werde gehen«, sagte sie. »Emil, ich werde mit diesem jungen Mr. Galey reden, und er wird mir zuhören.«
    »Du gefährdest die Operation für deine persönliche Befriedigung.«
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu, holte tief Atem und richtete sich zu ihrer geringen Größe auf. »Ich werde ihnen das beste geben, was sie kriegen können, Emil, das ist es; weil ich mehr weiß als Damon Tensio oder Sim Averson oder irgendwelche drei der Assistenten zusammengenommen. Sag was anderes!«
    Er tat es nicht. Vielleicht, dachte sie, halben Weges den Korridor hinab, so schnell sie nur gehen konnte...
    Sie blickte zurück, erwartete halb, ihn im Eingang zu sehen. Er war dort. Er nickte ihr langsam zu. Selbst war er zu alt, erkannte sie; er wußte, was sie dachte, wußte es bis auf den Grund seines Herzens. Er wäre ihr voraus den Gang hinuntergelaufen, hätte er nur gekonnt.
    Sie nickte mit einem Kloß in der Kehle, wandte sich um und machte sich auf die Jagd nach Galey.
    * * *
    Harris startete die Motoren und ließ den Blick flüchtig über die Instrumente gleiten, während sein Geist zur SABER wanderte – zu einer heißen Tasse

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