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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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sie beschleunigten weiterhin, suchten Geschwindigkeit und Höhe, soviel sie nur schaffen konnten. Das Motorengeräusch veränderte sich, als die Systeme mit der Umschaltung begannen.
    Averson war schlecht. Harris langte hinüber, riß eine Tüte aus dem Spender und reichte sie ihm. Für eine Weile hörte er das leise Geräusch von Würgen, was nicht gut für seinen eigenen Magen war.
    »Wasser ist in der Flasche da«, sagte er und fügte inbrünstig hinzu: »Verschütten Sie nichts! In kurzer Zeit gehen wir auf Null.« Währenddessen widmete er die Aufmerksamkeit den Scannern, von denen keine Anzeige kam, um sicherzustellen, daß die Aufzeichnungsgeräte in Ordnung waren. Er hörte, wie Averson nach dem Wasser suchte; der Anfall schien vorüber zu sein. Harris' Magen würgte weiterhin mitfühlend. »Abfallbeseitiger rechts von Ihnen.«
    Die Tagseite war unter ihnen, und die SABER befand sich hinter dem Horizont. Die Instrumente zeigten nichts, nicht ein Flackern. Harris kalkulierte. Irgendwo auf dieser Seite der Welt lag die Regul SHIRUG außerhalb seines Scannerbereiches, und irgendwo unten auf dem Planeten gab es Städte mit Waffen, die auf Schiffe im Orbit feuern konnten, wenn ihre Zielsucher erst einmal ein so kleines Schiff wie ihres in den Griff bekamen.
    Oder wenn sie es bereits hatten.
    Averson schnappte sich eine weitere Tüte und würgte eine Zeitlang trocken. Im Moment schlingerte die Maschine übelkeitserregend. Harris brachte sie auf visuelle Stabilität im Vergleich zum Planeten, wischte sich durch den Schweiß, der ihm über das Gesicht strömte, versuchte auszurechnen, wo die SHIRUG sein konnte. Er hatte schwarze Angst davor, daß sie im Vorausscanner auftauchte, während die Phantome wieder von unten herankamen.
    »Ich werde wieder auf Kurs gehen«, sagte er zu niemand im besonderen. »Zumindest ist es auf dem Weg nach unten nicht so wahrscheinlich, daß jemand auf uns schießt.«
    Averson sagte nichts. Harris reorientierte sich, und Kutaths zornige Oberfläche schwenkte unter ihren Vorausscanner.
    Es gab keine Reaktion von irgendwoher. Die Scanner ertasteten nichts. Ein leises Zittern schlich sich in Harris' Muskeln; ein Knie wollte gegen seinen Willen zucken. Er rechnete damit, daß irgendwo jenseits des Horizontes auf der SABER die Besorgnis wachsen würde, wenn sie den Plan nicht einhielten; daß irgendwo in ihrer Nähe über der Tagseite die SANTIAGO herumschleichen mußte auf ihrer Regul-Wacht.
    Dann erklang ein Ton in seinem Ohr und ein Blip tauchte am Rand des Schirms auf, ging an und aus. Er behielt ihn im Auge, während der Puls so heftig ging, daß er beinahe das Gehör beeinträchtigte. Zu Averson sagte er nichts. Das hätte im Moment keinen Sinn gehabt. Er erwog ein weiteres Hinabtauchen in die Atmosphäre. Vielleicht, dachte er, sollte er dazu ermuntert werden. Vorher waren es nämlich zwei gewesen.
    Der Schweiß strömte, der einzelne Blip kam nicht näher, und er wischte sich über die Lippen und versuchte seine Chancen auszurechnen, daß man ihn des Weges ziehen ließ. Es konnte sein, daß er einen Außenjäger der SHIRUG vor sich hatte, auf den er als mückengroßes Reizmittel wirkte.
    »Wie lange noch?« wollte Averson wissen.
    »Keine Ahnung, Sir. Bewahren Sie einfach Ruhe! Ich muß hier ein Problem noch mal durchrechnen.«
    Es gab keine Möglichkeit, daß er nicht vom Scanner des andern ertastet wurde, der sich so ordentlich an der Grenze seines eigenen hielt.
    Plötzlich verschwand der Blip aus dem Erfassungsbereich.
    Das vermittelte ihm jedoch keinerlei Gefühl der Sicherheit. Weiter weg war er auf jeden Fall noch; es konnte außerhalb des Tastbereiches noch jede Menge von ihnen geben.
    Die rötliche Oberfläche des Planeten glitt unter dem Bug dahin und ging zur Polkappe hin in Weiß über. Voraus war der Terminator.
    Sei dort, flehte er. Saber, Saber, um der Liebe Gottes willen, sei da!
    Averson fummelte in seiner Tasche herum und brachte ein Pillenfläschchen zum Vorschein. Er schüttelte eine Pille heraus und schob sie sich in den Mund. Er sah grau aus.
    »Es geht alles klar«, log Harris. »Entspannen Sie sich, Sir!«
    »Wir sind am Leben«, brummte Averson.
    »Ja, Sir, das sind wir.«
    Und ein Blip tauchte in Drei-Uhr-Position auf dem Schirm des Scanners auf und näherte sich rasch. In Harris' Ohr brach der pulsierende Alarmton aus, wurde immer schneller und tiefer, während die Instrumente die Größe des Ankömmlings abschätzten. Er war – groß .
    Ein Schirm

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