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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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leuchtete auf. Blitzend kündete sein Computer von den Anfragen eines anderen. Kodierte Mitteilungen schwirrten hastig und pulsierend über die Schirme. Harris schaltete die Verbindung ein, wartete gespannt auf Erkennung oder Feuer.
    »Fähre NAS-6«, sagte eine menschliche Stimme, »hier SANTIAGO.«
    Er schaltete am Kom, schwach vor Erleichterung. »Hier NAS-6. Zwei Phantome unter mir haben mich unter Feuer genommen, sind mit einem weiteren auf meiner Spur herangekommen.«
    »Bestätigung, NAS-6, wir zeichnen auf. Folgen Sie unserer Flugrichtung zur SABER.«
    Er führte die erforderlichen Einstellungen durch, erinnerte sich an Averson, blickte in das rundäugige Gesicht und bestätigte nickend die Hoffnung, die er darin sah. Innerhalb des schützenden Mantels der SANTIAGO-Scanner krochen sie weiter in die Nacht hinaus. Er las sie jetzt auf dem eigenen Schirm ab, und sie zeigten mit beruhigender Deutlichkeit fast nur menschliche Fähren und einen freundlichen Blip, der die SABER war. Harris trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und empfing das Nicken, das ihn ins Admiralsbüro schickte... stand dort und starrte auf den Helden von Elag/Haven und Adavan hinab, auf den kahlwerdenden Kopf, dem er noch nie allein hatte gegenüberstehen müssen.
    Die Formalitäten waren rasch erledigt und kamen von ihm nur schwankend. »Averson?« fragte ihn der Admiral, und seine Stimme klang grimmig.
    »Die Ärzte haben ihn, Sir. Etwas durchgeschüttelt.«
    »Knapp?«
    »Knapp, Sir.«
    »Bei der Sicherheit werden inzwischen Ihre Bänder laufen. Nehmen Sie Platz , Leutnant. Haben Sie ein deutliches Bild von den Angreifern hereinbekommen?«
    Harris sank auf den angebotenen Stuhl und hob den Blick wieder in dieses magere, rötliche Gesicht. »Nein, Sir. Ich habe es nicht geschafft, aber versucht. Nicht groß und auch nicht schnell bei Hoch-G-Manövern; hätten mich gehabt, wenn sie gekonnt oder gewollt hätten... beunruhigt oder einfach zu langsam, vielleicht.«
    »Wollen Sie mit dieser Bemerkung andeuten, daß es Regul gewesen sein könnten?«
    Harris sagte einen Moment lang nichts. Ein einziger Fehler in dieser Beziehung; er überlegte, wo das hinführen würde, und schluckte Galle. »Ich konnte mir keiner Sache hundertprozentig sicher sein. Sie hatten ungefähr die Größe; sie scheuten vor Kurven und Steigungen im Hoch-G-Bereich zurück. Ich bin gegen Mri geflogen. Da hat man ein anderes Gefühl, Sir. Sie sind schnell und können einen leicht überlisten und einem den Weg abschneiden.« Er konnte nicht weiterreden aus Verlegenheit vor einem Mann, der schon dringesteckt hatte, bevor er, Harris, geboren worden war, der jetzt dasaß und ihn mit kalter Berechnung musterte. Koch würde jedoch Bescheid wissen. Der Eindruck würde Sinn ergeben für einen Mann, der gegen beide geflogen war.
    »Ich werde die Bänder prüfen«, sagte Koch. Das beruhigte Harris, und er war schrecklich erleichtert darüber, daß jemand anders seine Beobachtungen prüfen würde. »Haben Sie«, fragte Koch, »Ihren Waffencomputer aktiviert?«
    »Ja, Sir.«
    »Sind Sie in Schußposition gegangen?«
    »Nein, Sir; sie kamen von unten, und ich bin im Zickzack geflogen und davongekommen, ohne zu feuern.«
    Koch nickte. Es mochte die Billigung seiner Handlungsweise bedeuten oder einfach Versonnenheit. Koch beugte sich zur Seite, um etwas in die Tischkonsole einzugeben. Es gab eine Verzögerung, und dann leuchtete eine Antwort auf dem Schirm auf, die Harris jedoch aus seinem Blickwinkel nicht lesen konnte.
    »Dr. Averson wird im Schiffslazarett behandelt«, sagte Koch, und Harris rechnete damit, daß es hiernach Beschwerden geben würde. Er steckte zwischen Zivilisten und Militär in der Klemme. Jemand gab die Befehle, die Beschwerden jedoch landeten in seiner Akte. »Die Ärzte geben bekannt, daß er in gutem Zustand durchgekommen ist«, sagte Koch, »Aber sie werden ihn für eine Weile dabehalten. Wir werden mit ihm reden. Hat er irgendeinen Kommentar zu den Instrumentenanzeigen gegeben?«
    »Er hat nichts gesagt, Sir. Es gab nicht viel zu sehen.«
    »Und die Schiffe?«
    »Ich denke nicht, daß er viel mitbekommen hat, Sir.«
    »Von woher sind sie gekommen?«
    »Aus meiner Sicht von Osten und aus der Tiefe herauf, sind auf meine Flugrichtung eingeschwenkt und hinter mir her.«
    Koch nickte langsam und lehnte sich zurück. »Gut gemacht, Leutnant. Das ist alles. Entlassen.«
    »Sir.« Er stand auf, salutierte und ging, und die Knie zitterten immer noch, als er am

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