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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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Irrtü- mer und lebensgefährliche Experimente. Ich sage Ihnen, daß wir es nie geschafft haben, das Konzept von Verhandlungen in das Verständnis der Mri zu übersetzen; und das sollte nicht vergessen werden. Ich sage Ihnen, daß jedesmal, wenn ein Mri für den Kampf gemietet wurde, es kein Abweichen von diesem Weg gab; er tötete oder wurde getötet. Und kein Angebot brachte ihn ins Schwanken. Handelskonzepte sind in ihrem Verstand nicht enthalten, Verehrung Bai. Sie vermieteten ihre Söldner, aber ›mieten‹ ist unser Wort für diesen Vorgang und ›Söldner‹ Ihres. Wir gehen mit regul und menschlichen Worten um; was denken ›sie‹? «
    »Der Bai hat recht«, warf Averson ein. »Es gibt keine exakten Vergleiche zwischen Rassen. Nicht einmal das regul ›hocht‹ und unser ›Söldner‹ sind dasselbe.«
    Nasenlöcher weiteten sich. Koch beobachtete es und fragte sich, wieviel der Bai von seinem Ausdruck lesen gelernt hatte. »Sie sind aus einem bestimmten Grund hergekommen, Bai. Vielleicht könnten Sie ihn uns erklären.«
    »Verständigung. Gegenseitiger Schutz.«
    »Wir lassen unsere Verbündeten nicht im Stich, wenn Ihnen das Sorgen macht.«
    Das traf die beabsichtigte Stelle; die Beunruhigung war deutlich zu sehen. »Bai, wir sind erfreut, das zu wissen. Es gibt natürlich einen Grund für die Annahme, daß die Mri einen Groll gegen uns hegen. Und wie werden Sie das bei der friedlichen Lösung berücksichtigen, um die Sie sich bemühen?«
    »Wir werden unsere Verbündeten nicht im Stich lassen.«
    »Mri kehren nicht von ihrem Weg ab, wie Regul nicht vergessen.«
    »Mri vergessen; vielleicht können Regul von ihrem Weg abkehren.«
    Wieder das beunruhigte Blinzeln. »Was meinen Sie damit, Bai Koch?«
    »Daß die Mri dazu überredet werden könnten, Ihr Vorgehen auf Kesrith zu vergessen, wenn sie die Zusicherung haben, daß die Regul hier nicht gegen sie vorgehen werden.«
    »Ihr sprunghaftes Vorgehen verwirrt mich, Bai Koch. Man hat mir erklärt, daß das Vergessen keine präzise Handlung ist.«
    »Wir gebrauchen dieses Wort mit vielen Bedeutungen, Bai Suth.« Suths Nüstern wogten und weiteten sich. Seine große Faust knallte die wieder leere Tasse gegen den Schlitten, und der nächstsitzende Junglinge beeilte sich mit taumelnden Schritten, sie zu füllen und zurückzubringen. Suth trank mit großen Schlukken; er schien körperliche Schwierigkeiten zu haben.
    »Verzeihen Sie uns«, sagte Koch. »Haben wir Sie beunruhigt?«
    »Ich bin beunruhigt, ich bin wirklich beunruhigt.« Suth trank heftig und setzte dann die Tasse auf dem Rand des Schlittens ab. »Ich erkenne auf der Grundlage wirklicher Erfahrungen eine große Gefahr, und meine Verbündeten springen wie Insekten von einem prekären Punkt zum anderen.«
    »Wir überwachen die Situation ständig. Wir glauben nicht, daß die Bedrohung unmittelbar ist. Die Informationen besagen, daß wir es mit einer heruntergekommenen und nomadischen Gruppe zu tun haben.«
    »Nomaden: unbeständige Personen.«
    »Eine beständige, aber bewegliche Gemeinschaft.« Er dachte über die Schwierigkeit nach, das einer Rasse zu übersetzen, die schon das geringste Gehen als Qual betrachtete. »Weder ihre Waffen noch ihre Transportmöglichkeit reichen aus, uns Schaden zuzufügen. Die Städte haben ausschließlich automatische Geschütze.«
    Suths Nasenlöcher weiteten sich, gingen zu und bauschten sich wieder auf. »Ärgern Sie sich nicht, Menschen-Bai. Aber können Mri lügen? Das ist bei den Menschen eine Möglichkeit. Aber auch bei den Mri? Erlauben Ihre Erfahrungen oder Ihre Vorstellungskraft... ein Urteil?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Ah. Haben Sie eine Vorstellung?«
    »Wir verfügen nicht über ausreichende Daten.«
    »Daten für Vorstellungen.«
    »Man braucht dafür einige, Bai Suth. Im Augenblick gehen wir von der Voraussetzung aus, daß sie lügen können .« Er überlegte einen Moment lang und machte dann den Wurf. »Nach unserer Erfahrung, Bai Suth... können sogar Regul unehrlich sein.«
    »Unehrlich, nicht ehrlich, nicht... wahrhaftig.«
    »Was ist Wahrheit, Bai Suth?«
    Nasenlöcher schlossen sich. »Tatsachenentsprechung.«
    Koch nickte. »Dann erkenne ich ein Stück Ihrer Denkweise. – Dr. Averson, gibt es ein Regul-Wort für Ehrlichkeit ?«
    »Im Geschäftsleben das Wort ›alch‹ ... es bedeutet ›ausgeglichene Vorteile‹ oder ›Wahrnehmungen‹ oder etwas in der Art. ›Wert für Wert‹, sagen wir.«
    »Beiderseitiger Gewinn«, meinte Suth. »Wir

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