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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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jüngeren Männer waren in dieser Verfassung.
    »Sie müssen ihnen Daten geben, um sie zur Zusammenarbeit zu bewegen«, meinte Averson. »Aber nein, Sir, sie sind nicht hinuntergegangen, weil sie Ihrer Drohung glauben. Sie halten sich an die von Ihnen gezogene Linie.« Averson schob sich eine Pille in den Mund und steckte die Flasche weg, ein aufbringend penibles Vorgehen mit zitternden Händen. »Wenn sie zuviel Angst haben, könnten sie diesen Stern auch verlassen, das gesamte Vertragssystem zum Einsturz bringen, indem sie in den Heimatraum zurückkehren und dort ein Bündnis zwischen Menschen und Mri verkünden. Wir wissen einfach nicht, ob Mri und Menschen das einzige intelligente Leben sind, mit dem die Regul Kontakt haben. Wir wissen nicht, ob noch anderes existiert. Wir wissen überhaupt nichts darüber, was es innerhalb oder jenseits des Regulraumes gibt. Was wir kennen, ist diese eine Richtung, in der alle Welten außer dieser tot sind. Und wir müssen zurückkehren, Sir. Wenn niemand zurückkehrt – wer soll hiervon berichten?«
    Koch stützte das Kinn auf die verschränkten Hände und machte ein finsteres Gesicht. Es gab Dinge, die nicht bis zu Aversons Ebene bekanntgemacht worden waren – daß die SABER vielleicht nicht die einzige Mission war; daß Kesrith eine weitere hinaussenden würde, und noch eine... im verzweifelten Wunsch, eine Antwort zu erhalten. Der Weg zur Mri Heimatwelt war das Geheimnis der Mri, der Menschen – und der Regul; wenn die SHIRUG heimkehrte, auch ihres. Und wenn kein menschlicher Satellit postiert wurde, um ankommenden Schiffen Friedensbotschaften zu senden – dann würden Menschenschiffe mit Gewalt kommen. Es konnte seine Zeit dauern; weitere Missionen reisten vielleicht von Welt zu Welt, jahrelang auf der Suche nach toten Welten. Die jetzige Mission war den Mri gefolgt, rasch und verzweifelt. Aber kommen würden die anderen, wenn die Menschen genug Furcht empfanden, wenn Menschen und Ausrüstung gut genug waren, um bis hierher vorzustoßen.
    »Dr. Averson, ich schätze Ihre Mühe. Ich hätte gerne eine schriftliche Analyse der Kopie für unsere Akten. Die Dinge klären sich irgendwie, wenn sie geschrieben werden. Wenn Sie das machen würden.«
    »Ja, Sir«, antwortete Averson. Er sah viel ruhiger aus, blickte nach links zu Degas, wie um herauszufinden, ob er damit entlassen war.
    »Guten Tag, Doktor«, sagte Koch und wartete geduldig, bis sich Averson auf seine ungeschickte und langsame Art zurückgezogen hatte. Averson warf mehrmals kurze Blicke zurück, als wäre er gerne noch geblieben.
    »Ihre Meinung«, wandte sich Koch an Degas.
    Degas verschränkte die Hände über dem Bauch und entspannte sich in seinem Sessel. »Vorsichtiger Glaube. Ich teile Ihre Ansicht über den Bai; aber die Einstellung und die Angebote der Regul haben ihre Vorzüge.«
    »Ich rechne damit, daß sie die Scanner-Daten auch gelesen haben. Sie wissen, daß die Städte wieder lebendig sind; deswegen kamen sie hier angerannt. Die Frage ist, ob sie etwas von Galey wissen.«
    »Möglicherweise«, meinte Degas. »Unsere harte Warnung hatte ihren Effekt, glaube ich.«
    »Bezüglich der Sicherheit der FLOWER, ja. Sie haben uns immer noch keine Rechenschaft über ihre Operation abgelegt; das einzige mögliche Motiv für sie ist Provokation.«
    »Beobachtung.«
    »Möglich.«
    »Sie sind physisch nicht dazu in der Lage, die Städte aufzusuchen. Vielleicht vermuten sie eine Operation wie die von Galey. Wir könnten sie beruhigen, indem wir Galeys Berichte offen an sie weitergeben; aber ich bezweifle, daß sie viel darauf geben würden.«
    »Weil sie ihre Entscheidung bereits gefällt haben.«
    Degas runzelte die Stirn. Nach dem Gesicht zu schließen, das er machte, wollte er etwas sagen, winkte schließlich mit der Hand und tat es: »Sir, ich würde meinen, daß auch wir nach unterbewußten Neigungen handeln.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Regul sind abstoßend, stimmt's? Niemand mag sie; die Schiffsmannschaften scheuen vor ihnen zurück. Ich fürchte, das ist eine emotionale Reaktion. Es gibt nichts Schönes an ihnen. Aber Tatsache ist, daß die Regul nicht gewalttätig sind. Es sind sichere Nachbarn. Die Mri sind natürlich anziehend; die Menschen finden ihre Absolutismen attraktiv. Ihre Instinkte decken sich fast mit unseren – oder scheinen das zu tun; Mri sind für menschliche Augen stattlich. Aber sie sind gefährlich, Sir, die kaltblütigsten Killer, die jemals in der Galaxis losgelassen

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