Kyria & Reb - Die Rückkehr
zu Cam, nicht zu seinen Mädchen.
Ich stand auf und ging zu ihm. Er erhob sich ebenfalls, und endlich nahm er mich in seine Arme. Er hielt mich fest, und seine Lippen waren sanft, zurückhaltend, als er mich küsste.
»Du hast mir gefehlt, Reb«, gestand ich ihm leise. »Ich war so sauer auf dich. Aber gefehlt hast du mir trotzdem.«
»Wir beide sind verrückt. Die Welt ist verrückt.«
Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. »Macht nichts.«
»Nein, es macht nichts.«
Und dann wurden seine Küsse leidenschaftlicher. Meine Knie fühlten sich ein wenig wackelig an, und er seufzte plötzlich auf.
»Würde es dir viel ausmachen, dich zu mir zu legen?«, fragte er. »Mir ist noch immer schwindelig. Und du machst das auch nicht besser.«
»Ich könnte dir noch eine stärkende Spritze verpassen«, rutschte mir mit einem Kichern heraus.
»Dann brülle ich wieder, und dein putziger Majordomus kommt, um mich zu retten.«
Er stützte sich auf mich, und ich führte ihn zum Bett.
»Uh!«, sagte er und ließ sich in die Kissen fallen. »Irgendwie habe ich keine Knochen mehr.«
»Die wachsen nach.«
Ich rutschte neben ihn und kuschelte mich an ihn.
Im Liegen schien es ihm erheblich besser zu gehen, denn nach wenigen Minuten fanden wir uns miteinander an Armen und Beinen verknäult, und seine Hände hatten die bloße Haut unter meinen Kleidern gefunden.
Zärtlichkeit wurde zu Begehren und Begehren zu Lust und Lust zu Ekstase.
Es war schon dämmrig, als ich aus meinem glücklichen Dösen in seinen Armen erwachte. Reb schlief an meinen Rücken geschmiegt, sein Atem strich über meinen Nacken, seine rechte Hand lag auf meinem Bauch. Auf dem Boden vor mir hatten sich unsere Kleider versammelt.
Mochte die Welt auch verrückt sein, für eine Weile hatte sie aufgehört, sich wie blöd zu drehen, und ein tiefes Gefühl von Geborgenheit machte sich in mir breit.
Vielleicht gab es eine Zukunft für uns, auch wenn unsere Wege sich oft trennen würden. Es wäre alle Anstrengung und Mühen wert, wenn wir solche Momente wie diesen hier wiederholen konnten. Nicht nur wegen des überwältigenden körperlichen Zusammenseins, sondern auch, um miteinander Vertrauen und Frieden zu teilen.
»Mrrr!«, brummelte er und biss in mein Ohr.
»Auferstanden von den Toten?«
»Ja, und hungrig wie ein Wolf. Glaubst du, dass man mir etwas Gehaltvolleres zugesteht als Reisbrei?«
»Der hat dir nicht geschmeckt?«
»Er hat mir den Magen zugekleistert.«
Er nagte schon wieder an meinem Ohr, und die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen zu toben.
»Du hast die Wahl – mich oder ein Abendessen«, sagte ich und drehte mich zu ihm um.
»Dich. Anschließend ein Abendessen.«
So machten wir es dann.
»Wenn er liegt, kann er schon wieder kleine Bäumchen ausreißen«, erklärte ich Dr. Martinez, die später anrief, um sich nach dem Patienten zu erkundigen.
»Er wird sich noch ein, zwei Tage gedulden müssen, bis er sich den ausgewachsenen Eichen widmen kann. Achten Sie darauf, dass er sich nicht übernimmt.«
»Darf ich ein Betäubungsmittel einsetzen?«
Die Ärztin lachte. »Ein rebellischer Patient, ja?«
Da Reb die feste Absicht hatte, übermorgen bei dem Rennen zu starten, konnte man ihn wohl so nennen.
»Er mag keine Schwäche zeigen.«
»Versuchen Sie, ihn von größeren Anstrengungen abzuhalten, Junora Kyria. Aber wenn es gar nicht anders geht, lassen Sie ihn seine eigenen Erfahrungen machen. Ich habe gelegentlich mit Männern seiner Art zu tun gehabt. Manchmal verhilft ihnen das zur Einsicht.«
»Und mir tut er dann wieder leid, ja, ja.«
»Wenn Sie einen bequemen Mann haben wollen, dann suchen Sie einen aus ihrer Electi-Umgebung, Junora.«
»Ist das ein ärztlicher Rat, Dr. Martinez?«
»Nein, ein weiblicher. Und noch einer, Junora, wenn Sie ein anstrengendes, aber aufregendes Leben haben wollen – na, Sie wissen schon. Passen Sie auf sich und Ihren Rebellen auf.«
»Das tue ich. Danke.«
Reb hatte seine Kräfte bei einem Rundgang durch den Garten erprobt und kam zurück, als ich mir die Nachrichten ansah.
»Deine Mutter macht ihren Job gut«, sagte er, als sie auf dem Bildschirm erschien und eine Rede zu den Männerberufen hielt.
»Sie hat sich viel vorgenommen. Ich hoffe, dass es jetzt keine Störungen mehr gibt.«
Er setzte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schulter. »Gab es?«
»Ja.« Ich erzählte ihm die Geschichte mit dem Zucker und dem Selbsttest. Und darüber kamen wir dann zu Bonnie und den
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