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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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zurückhaltend, weit weniger pompös als meine Mutter. Sie hat mir Bonbons geschenkt.«
    »Ja, es gibt auch nette Priesterinnen. Xarinas Mutter, die High-Mom, mag ich auch.«
    »High-Mom?«
    »Hochmutter, MyFrouw Carita.«
    »Ah. Sehr respektvoll.«
    »Sicher. Eine andere Sache gibt es da noch. Ich denke, da könnte Cam noch etwas mehr herausfinden. Woher stammt das Polonium, mit dem man meinen Vater vergiftet hat? Das kann man nicht an jeder Straßenecke kaufen.«
    »Nein, das findet man nur in High-Tech-Labors oder in der Forschung. Ich glaube, da, wo Satelliten gebaut werden, setzt man es ein.«
    »Puh – das wird schwierig zu ermitteln sein.«
    »Vielleicht. Auf jeden Fall bist du in ein brisantes Gewebe verstrickt.«
    »Ja, und meine Mutter auch. Wir sind vorsichtig geworden, Reb. Um zu verhindern, dass noch mehr mögliche Zeugen umgebracht werden. Aber ganz ruhen lassen kann ich die Angelegenheit nicht.«
    »Doch, lass die Finger davon. Zumindest bis diese Gottlosen identifiziert sind. Aber ich werde mich bei den Älteren in der Arena umhören.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Bin ich immer.«
    Völlig unvorsichtig küsste er mich.
    Und eins führte zum anderen.

ZURÜCK INS RENNEN
    D ie kühlfeuchte Herbstluft lag still über den Weiden, als Reb am nächsten Nachmittag zu seinen Pferden ging. Er fühlte sich wieder recht gut und war bereit, eine Trainingsrunde zu absolvieren. Sein Team hatte wirklich gründlich das Material geprüft, und bei den Tieren hatte sich ein Wachtposten eingefunden. Der kam jetzt langsam und o-beinig auf ihn zu und schob seinen breitkrempigen Hut ein Stück nach hinten.
    »Reb Alvarson«, krächzte er und grinste über das ganze faltenzerfurchte Gesicht.
    »Reb terHag, Sohn von Alvar«, sagte Reb und hielt ihm die Hand hin. Der Alte nahm sie, schüttelte sie fest, drehte sie dann um und befühlte sie.
    »Kräftig genug, und hart wie die Eures Vaters. Olof Petterson. War mal sein Pferdetrainer.«
    Sein Vater hatte von ihm erzählt, von seinen Methoden und seinen magischen Händen. Erfreut grinste Reb ihn an.
    »Alvar terHag hält noch immer große Stücke auf dich, Olof Petterson. Und manches, was du ihm beigebracht hast, hat er nun an mich weitergegeben. Was hältst du von meinem Gespann?«
    Die vier schwarzen Pferde umstanden Petterson, ruhig, doch mit neugierigen Augen.
    »Prachtrösser. Intelligent und gutwillig. Ihr habt eine Hand dafür.«
    Reb streichelte eine vorwitzige Pferdenase, und die drei anderen drängten sich ebenfalls vor.
    »Ich achte und respektiere sie. Und ich vertraue ihnen. Du arbeitest noch immer hier in der Arena?«
    »Wenn ich gebraucht werde. Bei den Rennen oft, wenn die Tiere nervös sind. Eure sind es nicht.«
    Da er sich mit dem Mann weiter unterhalten wollte, schlenderte Reb zum Holzgatter und schwang sich auf den oberen Balken. Petterson lehnte sich neben ihn und schaute den anderen Tieren auf der Weide zu. Der Alte kam ihm wie gerufen, und ohne Umschweife fragte er ihn: »Petterson, mein Vater ist damals ziemlich überstürzt aus NuYu geflohen.«
    »Habe ihn vermisst. Ja. Und dann kam diese Anordnung, dass sein Name gelöscht werden sollte. Kann man in den Dateien, kann man auf Papier, kann man nicht in den Köpfen.«
    »Nein, das kann man nicht. Er ist noch immer ein bekannter Mann, das habe ich in den anderen Arenen auch gehört.«
    »Und seine Pferde sind die besten.«
    »Sieger, das sind sie. Aber sag, Petterson, was hat man damals vermutet, als mein Vater verschwand?«
    Der Alte schob den Hut noch weiter nach hinten und kratzte sich den kahlen Kopf. »War schon seltsam. Erst dachten wir, ihm wär was zugestoßen. Dann kam aber zwei Tage später die Löschanweisung. Da war uns klar, dass er getürmt war.«
    »Habt ihr herausgefunden, warum?«
    Petterson schob den Hut wieder tiefer in die Stirn und schaute sich misstrauisch um. Doch nur die Pferde lauschten ihnen.
    »Euer Vater hatte Neider, Reb Alvarson. Er – mhm – war beliebt bei den Frauen.«
    Reb schnaubte belustigt. »Ja, denke ich mir.«
    »Bei den hohen Frauen.«
    »Mit meiner Mutter hatte er zu der Zeit keine gute Beziehung mehr«, murmelte Reb. »Er war mit Maie zusammen.«
    Petterson nickte. »Hat er Euch erzählt. Das ist gut. Aber die Hohe Frau hatte auch – mhm – Freunde hier. Sie, mhm … war, mhm … «
    »Hat mit den Wagenlenkern herumgehurt?«
    Reb war von seiner eigenen kalten Stimme überrascht. Eisiger Zorn hielt ihn im Griff. Ma Donna Saphrina war eine derart scheinheilige

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