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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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Raidern. Inzwischen hatte Maie nämlich die drei Männer noch einmal befragt, die Xari überfallen hatten, und mein Verdacht hatte sich bestätigt.
    »Es war tatsächlich Bonnie gewesen, die Logan und seine Freunde aufgehetzt hatte. Dass sie Xari erwischt hatten und nicht mich, war Zufall gewesen. Bonnie hatte mich in der Bäckerei beobachtet und ihnen nur gesagt, dass einer blonden Subcult eine Lektion erteilt werden sollte. Nachdem das schiefgegangen war, hatte sie die Angelegenheit selbst in die Hand genommen.«
    »Neid ist ein starker Antrieb, Kyria, aber er reicht nicht, um zu töten«, war Rebs kühle Antwort. »Dahinter steckt mehr.«
    »Eine kranke Seele, ja.«
    »Die auch, aber ich nehme an, jemand hat diese kranke Seele benutzt. Die Tatsache, dass sie, ebenso wie Tim und Kevin, im Gewahrsam umgebracht wurden, sagt mir, dass sie alle etwas wussten, was sie über kurz oder lang den Amazonen preisgegeben hätten.«
    »Und diejenigen, die dahinterstecken, haben es mit den Gottlosen. Sagt dir der Ausdruck etwas?«
    »Ja, irgendwie schon. Das ist etwas Altertümliches. Weißt du, mir geht seit einiger Zeit der Gedanke durch den Kopf, dass wir uns mit Senor Cassius treffen sollten.«
    »Dem Historiker – ja, könnte nützlich sein.«
    »Es wird ihn freuen zu hören, dass ich meinen Vater gefunden habe«, meinte Reb leise. »Er hat mir damals viel geholfen. Obwohl ich das erst nicht so gesehen habe. Aber ohne den alten Mann wäre ich schon vor Jahren in der Gosse verreckt.«
    Ich zauselte ihm die Haare. »Leben ist zäh.«
    »Und jetzt ist es besser.«
    »Wo findet man Senor Cassius?«
    »Er hat ein Haus nahe der Stadtgrenze, Antonias Creszent. Es ist grässlich, alt und vollgestopft mit staubigen Dingen. In den Kellergewölben lagern Hunderte von muffigen Büchern.«
    »Verbotenen, nehme ich an.«
    »Gewiss. Ich habe sie ihm ja besorgt.«
    Da war wieder dieses schiefe kleine Lächeln.
    »Dann besuchen wir ihn nach dem Rennen, ja? Oder musst du gleich wieder weg?«
    »Nein, ich bleibe hier. Den Goldenen Bären würde ich mir gerne noch schnappen.«
    »Ah, dein Selbstbewusstsein hat nicht gelitten.«
    »Ich hab noch nicht so oft verloren, oder?«
    Hatte er nicht, und ich freute mich, dass er noch mindestens drei Wochen hierbleiben würde.
    Dann kehrten meine Gedanken wieder zu Senor Cassius zurück, den ich zu Beginn meiner Flucht kurz in der Subcultura kennengelernt hatte.
    »Hat Senor Cassius irgendwas mit den Wardens zu tun?«, wollte ich wissen.
    »Ja, hat er. Er gehört schon lange dazu, aber das wissen nur ganz wenige. Ich glaube, die meisten Leute halten ihn für einen verschrobenen, harmlosen Kauz. Aber er hat unheimlich gute Verbindungen zu den Universitäten, einige Professorinnen holen sich heimlich Rat bei ihm.«
    »Das zur geistigen Minderwertigkeit der Männer … «
    »Wir sind alle gewaltbereite Kretins … «
    »Na ja, einige schon. Dieser Vicious Victor beispielsweise ist ein Kretin.«
    »Vicious – okay, bösartig. Das passt besser als siegreich. Du hast eine giftige Zunge.«
    »Och, nö.«
    Ich überzeugte ihn kurzfristig vom Gegenteil. Aber bevor die Situation wieder außer Kontrolle geraten konnte, zog ich mich ein Stückchen von ihm zurück.
    »Damals, Reb, als dein Vater fliehen musste – Senor Cassius ist geblieben, oder?«
    »Ja, er hat seine Verbindung zu den Wardens geheim halten können. Warum?«
    »Möglicherweise weiß er, wer sie damals verraten hat. Ich weiß nicht, ich versuche Fäden zu knüpfen. Dein Vater und seine Freunde wollten herausfinden, was es mit dem Tod meines Vaters auf sich hatte. Und acht Jahre später fliegen sie aus heiterem Himmel auf. Hängt das vielleicht noch immer miteinander zusammen?«
    »Weit hergeholt, die Vermutung. Aber warum nicht? Wir werden Senor Cassius fragen.«
    »Oder andere ältere Leute. Reb, in der Arena spricht man noch immer von Alvar terHag, wenn auch nicht besonders laut. Sie wissen doch inzwischen, dass du sein Sohn bist, oder?«
    Reb nickte.
    »Dann versuch mal dich umzuhören, ob sich von seinen ehemaligen Bekannten jemand an die Zeit erinnert, als man sie verraten hat. Vielleicht finden wir so eine neue Spur.«
    »Kann ich versuchen. Wie ist denn der Stand der Dinge?«
    Ich erzählte ihm, was wir wussten und dass wir eine Fährte zum Tempel verfolgten.
    Reb nickte. »Ja, diese Donna Helika. Ich erinnere mich an sie. Sie hielt sich oft bei meiner Mutter auf. Sie war damals schon eine uralte Frau. Na ja, in meinen Augen. Sehr

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