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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Nanna. »Gestern hat er die Autoschlüssel gesucht, dabei hat er sie in der Hand gehabt!«
    »Ach.« Nannu machte eine wegwerfende Handbewegung, dann beugte er sich vor und las die erste Anzeige.
    »Du kennst doch keinen von denen«, warf ich ein.
    »Macht nichts«, sagte Nannu. »Ich lese gerne Todesanzeigen.«
    »Aha«, erwiderte ich.
    »Ich schaue, wie alt sie geworden sind. Wenn sie älter sind als ich, habe ich noch ein paar Jahre. Wenn sie jünger sind, habe ich sie überlebt. Egal wie, für mich geht es immer gut aus.« Dagegen ließ sich nichts einwenden.
    Dad holte mich auf dem Heimweg von der Arbeit ab. Ich wartete unten vor der Haustür auf ihn, beladen mit Tupperdosen voll Tomatensoße und Gebäck. Gemächlich fuhren wir Kekse kauend nach Hause. Eine Dreikeksstrecke, wie wir feststellten.
    »Wir haben gleich keinen Hunger mehr«, sagte Dad.
    »Hm«, machte ich.
    Während Mom die Spaghettisoße fürs Essen aufwärmte, ging ich an den Computer. Ich hatte eine E-Mail von Biff.
    Biff: T!!! Wo bist du???
    T: War bei Nanna und Nannu. Ich schmeiße die Schule.
    Biff: Wirklich??? Operation AAAA erfolgreich beendet.
    Ich blinzelte. Erfolgreich. War das ein Witz?
    T: Wiederhole.
    Biff: AAA hat mich über dich ausgefragt.
    ACHGODOGOD! Adam weiß, dass es mich gibt! Das war nichts für den Computer. Das musste bei einem Telefongespräch geklärt werden. Ich rannte die Treppe hinunter.
    »Teresa, würdest du bitte den Tisch decken!«, rief Mom.
    »Gleich, ich muss nur noch schnell Biff anrufen.«
    »Mit Biff kannst du nach dem Essen sprechen. Der Tisch muss jetzt gedeckt werden.«
    »Aber das ist ein Notfall. Wegen der Schule!«, protestierte ich.
    Mom fasste mich an der Schulter und schob mich in die Küche. »Zuerst wird gegessen. Es ist wichtig, dass wir als Familie wenigstens einmal am Tag zusammen sind.«
    Ich schaltete meine Ohren auf Durchzug und nahm lautstark Messer, Gabel und Teller aus dem Schrank.
    Anschließend schlang ich meine Spaghetti hinunter. Nannas Tomatensoße mit Basilikum, Oregano und Knoblauch war köstlich. Dann raste ich zum Telefon, bevor Hugo es in Beschlag nehmen konnte. Ich machte meine Zimmertür zu,schob die Kommode davor, damit niemand hereinkonnte, und setzte mich mit meiner Schmusedecke aufs Bett. Jetzt war ich bereit für das allerwichtigste Telefongespräch meines Lebens.
    Ich: Okay, jedes
einullizelnullie Denullitailnulli
.
    Biff: Woher wusstest du, dass ich am Telefon bin? Es hätte genauso gut Mom oder Dad sein können.
    Ich: Jedes
einullizelnullie Denullitailnulli!
    Biff: Wenn du weiter in dieser leicht zu entschlüsselnden Geheimsprache sprichst, beende ich das Gespräch sofort.
    Ich: Man merkt, dass du ein Einzelkind bist. Wenn du Geschwister hättest, wüsstest du genau, warum ich eine Geheimsprache benutze.
    Biff: Ich lege jetzt auf.
    Ich: Tut mir leid. Tut mir echt leid. (Ziemlich unterwürfig, ich weiß. Aber ich lief Gefahr, meine einzige Informationsquelle zu verlieren.)
    Biff: Also gut.
    Ich: Jedes einzelne Detail.
    Biff: Nachdem du gegangen bist, hat Adam mich gefragt, wer du seist, und ich habe ihm gesagt, dass du meine Freundin Teresa bist. Er sagte, du wärst ziemlich lustig.
    Totenstille.
    Ich: Und???
    Biff: Das ist alles.
    Offenbar hatte Biff keine Ahnung, was mit
jedes einzelne Detail
gemeint war. Ich musste ihr die Wörter aus der Nase ziehen.
    Ich: Fangen wir noch mal von vorne an. Was hatte er an?
    Biff: Du warst doch da. Du hast gesehen, was er anhatte.
    Ich: Okay. Als er gefragt hat, wer ich bin, klang das interessiert wie: »Wer war diese coole Mieze?« Oder eher wie: »Wer war denn das?«, als wollte er mir in Zukunft aus dem Weg gehen?
    Biff: Das Erstere.
    Ich musste kurz überlegen, was »das Erstere« bedeutete. Dann wurde ich vor Aufregung ganz kribbelig.
    Ich: Wie fand er meine Jeans? Und meine neuen Stiefel?
    Biff: Dazu hat er sich nicht geäußert. Aber er hat gefragt, was das für ein Knall war.
    Katastrophe!
    Biff: Ich sagte ihm, dass die Bindung von meinem Buch kaputtgegangen sei und dass du das Buch für mich reparieren willst.
    Ich: Danke! Danke! Du hast mir das Leben gerettet!
    Biff: Nicht wahr? Ich habe mir nicht nur schnell eine Erklärung ausgedacht, ich habe dich auch in ein günstiges Licht gestellt. Die hilfsbereite Freundin.
    Ich: Mein BH ist hinüber! Was soll ich morgen in der Schule anziehen?
    Biff: Nur die eine Seite ist kaputt.
    Ich: Soll ich etwa mit einer vollen und einer flachen Brust in die Schule gehen?
    Barbie streckte mir

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