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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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arbeitete auf Hochtouren. »Es geht da um … eine Frauenangelegenheit, du weißt schon«, fiel mir schließlich die perfekte Ausrede ein.
    Phillip erbleichte. Das war ein Volltreffer.
    »Also … okay.« Rasch drehte er sich um und ergriff die Flucht.
    Endlich war ich wieder allein. Ich holte die Liste heraus, die ich vorbereitet hatte.
Operation AAAA Checkliste
    1. Biologiebuch eingesteckt. Erledigt.
    2. Haare perfekt gestylt. Dafür hatte ich immerhin über eine Stunde mit einem Haarglätter im Bad verbracht. Hugo hatte die ganze Zeit wie ein Verrückter an die Tür gehämmert. Erledigt.
    3. Frischer Atem. Habe ein Pfefferminz eingeworfen. Erledigt.
    4. Reißverschluss an der Hose hochgezogen. Erledigt und zweimal überprüft.
    5. Strahlendes Lächeln und intelligenter Blick. Sowieso. Erledigt.
    Ich schlenderte durch den Flur und dann die Treppe zum Biosaal hoch. Meine glänzenden Haare schwangen verführerisch hin und her. Ich stieß die Tür zum Klassenzimmer auf und trat selbstbewusst ein. In den neuen Stiefeln sahen meine Beine lang und schlank aus und dank des Tangas zeichnete sich auch kein Slip unter meinen Jeans ab. Ich blieb einen Augenblick stehen und sah mich nach Biff um.
    Da trat Adam auf mich zu und fragte: »Kann ich dir helfen?«
    »Ich suche Elizabeth«, hauchte ich mit sexy Stimme.
    »Sie ist dort drüben am Fenster«, erwiderte Adam.
    Ich warf ihm ein lässiges »Danke« über die Schulter zu und ging weiter.
    »Gern geschehen«, sagte er und sah mir völlig verzückt hinterher.
    Noch am selben Nachmittag erkundigte er sich bei Biff nach mir und schon am nächsten Tag waren wir ein Paar.
    Okay, so könnte es ablaufen …
    Ich atmete ein und streckte den Rücken durch. Als ich mich jedoch auf den Weg machen wollte, wurde mein Arm nach hinten gerissen und das Biologiebuch schlitterte über den Boden. Mein Pulli hatte sich in der Schließfachtür verfangen. Mist.
    Hektisch befreite ich mich, hob das Buch auf und spürte, dass der Tanga sich tief in meinen Po einschnitt.
    Ich hoppelte über den Flur und die Treppe hinauf. Vor dem Biosaal holte ich tief Luft und versuchte, meinen eingeklemmtenSlip gerade zu ziehen. Zu spät fielen mir die Überwachungskameras ein. Dann machte ich die Tür zum Biosaal auf.
    Chaos. Tisch- und Stuhlbeine schabten quietschend über den Boden. Schrilles Gelächter erfüllte den Raum. Ich wich einem Papierflieger aus und hielt nach Biff Ausschau. Und dann sah ich ihn: Adam.
    Er saß auf einem Tisch und unterhielt sich mit einem anderen Jungen. Plötzlich warf er seinen Kopf nach hinten und lachte. Achgodogod! Er war umwerfend. Schön – aber auf eine männliche Art. Meine Hirn erstarrte.
    In diesem Augenblick betrat Mr Sacket, der Biolehrer, das Klassenzimmer, schaute mich neugierig an und verschaffte sich Ruhe. Dann wandte er sich mir zu. »Ja?«
    Ich starrte ihn an. Was tat ich hier überhaupt? Ich hörte ein Kichern.
    »Ach, ich glaube, Teresa bringt mir mein Biologiebuch. Ich hatte es bei ihr vergessen.« Und schon stand Biff neben mir.
    Ich grinste sie dümmlich an. Natürlich, ihr Biobuch. Ich klammerte mich daran fest wie an einen Rettungsring.
    »Danke, Teresa«, sagte Biff und griff nach dem Buch. Aber ich drückte es nur noch fester an mich.
    Da ertönte plötzlich ein lauter Knall und ich spürte, wie meine linke Brust platt wurde. Das spitze Ende der Spiralbindung hatte sich in das Luftpolster meines BHs gebohrt!
    »He, ich glaube, sie ist geplatzt!«, rief jemand.
    Ich stand da und grinste blöd.
    Biff sah mich schief an. »Äh … das macht nichts«, sagte sie, »du kannst das Buch behalten. Ich hole es später bei dir ab.«
    Ich nickte. Die ganze Klasse lachte.
    »Geh«, flüsterte Biff. Sie schob mich in Richtung Tür und ich taumelte hinaus.
    Im Flur sank ich gegen die Wand, dann drehte ich mich um und stieß meine Stirn dagegen. Idiotin. Loser.
Stupidu
. Das war’s! Ab jetzt war ich ein SN.
    Ich packte meine Sachen und klebte einen Zettel an Biffs Schließfachtür.
    »Bin heimgegangen!«
    Unser Haus war wie ausgestorben. Ich stürzte mich als Erstes auf meine Lieblingskekse mit Schokostückchen und Erdnussbutter und dann rief ich Mom in der Bank an.
    »Teresa«, fragte sie, »was ist passiert?«
    »Nichts«, fauchte ich. Warum nahm sie automatisch an, dass etwas passiert sei? »Ich wollte dir nur sagen, dass ich ein bisschen zu Nanna und Nannu gehe.« Ich kreuzte meine Finger. »Wir haben früher frei, weil Sport ausgefallen ist.«
    »Gut, mein Schatz.

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