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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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von der Kommode aus demonstrativ ihre perfekten Brüste entgegen, während Biff und ich das BH-Problem erörterten.
    Biff: Vielleicht könntest du das Loch mit einem Klebeband flicken und die Brust mit einer Luftpumpe wieder aufblasen?
    Ich: Nein.
    Schweigen.
    Ich: Wusstest du, dass Barbie keine Brustwarzen hat?
    Biff: Hä?
    Ich: Barbie hat keine Brustwarzen. Sie ist nicht perfekt. Und warum sind Brustwarzen eigentlich unanständig? Man kann von den Brüsten doch alles zeigen, nur die Brustwarzen nicht. Diese kleinen Dinger gelten als unanständig.
    Biff: Eigentlich verrückt. Jungen würden sich fast umbringen, um eine Brustwarze zu sehen.
    Dad rief mich von unten.
    Ich: Ich muss auflegen.
    Biff: Stopf ihn mit einer Socke aus.
    Ich: Was?
    Biff: Stopf deinen BH mit einer Socke aus!
    Ich wollte gerade etwas erwidern, da versuchte Dad, meine Tür aufzustoßen. Sie donnerte mit einem Knall gegen die Kommode.
    »Was soll denn das?«, fragte er.
    »Frühwarnsystem«, sagte ich. »Ständig rennen Leute in mein Zimmer. Niemand respektiert meine Privatsphäre.«
    »Familienversammlung. Unten in der Küche. Jetzt.«
    Ich: Bis morgen, Biff.
    Ich legte den Hörer auf und schob die Kommode von der Tür weg. Dann folgte ich Dad in die Küche hinunter.
    Sophia und Mom saßen am Tisch. Sophia war zum Ausgehen fertig und klopfte mit den Fingern ungeduldig auf die Tischplatte.
    Hugo filzte den Kühlschrank. (Wieso war er hungrig? Wir hatten doch gerade erst gegessen!)
    »Ich habe heute Abend Hockeytraining, Dad. Ich muss in einer halben Stunde da sein.«
    »Und ich bin mit Anthony verabredet«, seufzte Sophia. »Für Familienversammlungen bin ich eigentlich schon zu alt.«
    »Es dauert nur ein paar Minuten«, sagte Mom. »Und für die Familie ist man nie zu alt. Wir sind immer füreinander da.«
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und musterte Sophia und Hugo. Keiner von ihnen sah schuldbewusst aus, obwohl Sophia ein bisschen misstrauisch dreinblickte. Hatte ich etwas ausgefressen?
    »Es dauert nur ein paar Minuten«, wiederholte Mom. »Euer Vater und ich haben Neuigkeiten für euch.«
    ACHGODOGOD! Der Schwangerschaftstest! In der ganzen Aufregung um AAA hatte ich den beinahe vergessen. Ich lehnte mich zurück.
    »Du meinst, Sophia hat Neuigkeiten?«, fragte ich.
    Mom sah mich verwundert an. »Nein. Dein Vater und ich. Gute Neuigkeiten.«
    »Was?«, rief ich.
    »Ich habe doch den Schwangerschaftstest gesehen. Neulich im Badezimmer. Und er war positiv«, platzte es aus mir heraus. Ich war gespannt, wie sich Sophia herausreden würde.
    »Der war nicht von mir!«, rief meine Schwester.
    »Also von mir garantiert auch nicht. Und in diesem Haus gibt es nur zwei Frauen«, trumpfte ich auf.
    »Drei«, sagte Mom.
    Es dauerte eine Minute, bis wir begriffen.
    Sophia verzog entsetzt das Gesicht. Dad grinste dümmlich und Hugo wollte dringend zum Hockey.
    »Du kriegst ein Baby?«, schrie Sophia.
    Mom nickte. »Im Frühjahr.«
    »Aber …« Sophia blieb der Mund offen stehen.
    »Dann habt ihr also ein kleines Boo-Boo produziert«, sagte Hugo. »Na wenn schon. Komm, Dad, wir gehen. Sonst komme ich zu spät.«
    »Ein Baby im Frühjahr!« Sophia sackte in sich zusammen.
    »Im März«, sagte Mom.
    »Was!«, kreischte Sophia.
    »Dies bedeutet große Veränderungen für uns als Familie«, fuhr Mom fort. »Dad und ich waren ebenso überrascht wie ihr. Wir hatten ein weiteres Kind nicht unbedingt geplant. Ich dachte zuerst, ich hätte einen Magen-Darm-Infekt, deshalb habe ich es erst nach einer Weile gemerkt. Auch ich musste mich an den Gedanken gewöhnen. Aber wie ich schon sagte, es ist eine große Veränderung, und wenn einer von euch mit jemandem darüber reden möchte, dann …«
    »Mir ist es recht«, sagte Hugo. »Dad – Hockey. Darf ich fahren?« Seitdem er seinen Führerschein hatte, wollte er ständig hinterm Steuer sitzen. Autos und Hockey. Andere Sachen interessierten ihn nicht.
    »Bei meiner Hochzeit bist du im achten Monat.« Sophia kreischte immer noch. »Meine Mutter im achten Monatschwanger auf meiner Hochzeit! Das ist … grauenvoll. Alle werden über mich lachen. Ich muss die Hochzeit absagen. Wie konntest du mir das antun!«
    »Dad!« Hugo nahm seine Hockeysachen vom Boden und ging zur Tür.
    »Ihr seid so egoistisch«, sagte ich. »Sophia denkt nur an ihre Hochzeit und Hugo an sein Hockey. Aber was ist mit mir?« Ich breitete in einer dramatischen Geste meine Arme aus. »Ich bin seit fast fünfzehn Jahren das Nesthäkchen in

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