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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Küssen.
    Ich hatte mich in der Vergangenheit intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Die Grundlagen waren mir also vertraut, obwohl ich noch nie einen richtigen Kuss bekommen hatte. Aber wie die Dinge zurzeit liefen, konnte sich das schnell ändern.
Richtig küssen (eher theoretisch)
    1. Dem anderen tief in die Augen sehen (aber nicht so tief, dass er dich für einen schielenden Spinner hält).
    2. Den Kopf zur entgegengesetzten Seite wie der andere neigen. (Man darf ihn nicht auf die gleiche Seite kippen. Grund siehe Punkt 3.)
    3. Auf die Nasen achten. (Oberpeinlich, wenn dein Gegenüber beim Küssen eine blutige Nase bekommt.)
    4. Dann die Lippen nur leicht öffnen und die Zungenspitze etwas nach vorne schieben. Ihm den nassen Lappen ganz in den Mund zu stecken, kommt nicht besonders gut an.
    5. Zwiebeln sind eindeutig ein No-go, ebenso wie Knoblauch und scharfe Würste. Ach ja, und Salat zwischen den Zähnen geht auch überhaupt nicht.
    Ich wollte die Kusstechnik gerade an meinem Unterarm ausprobieren, als Mom mit einem Staublappen in der Hand mein Zimmer betrat. Sie ließ ihren Blick über das Chaos auf dem Boden schweifen und sagte: »Das geht zu weit.«
    »He, Mom!«, rief ich. »Erinnerst du dich noch an deine Schulzeit?« Ich wollte wissen, welche Bedeutung die Schule für mein späteres Leben haben würde.
    »Nun, an manches schon.« Mom bekam einen träumerischen Blick. »Zum Beispiel denke ich oft an dieses eine Mal, als …«
    »Schon gut«, unterbrach ich sie, »ich will gar keine Details wissen. Ich habe nur überlegt, ob man sich im Alter noch daran erinnert.«
    »Ich bin nicht alt«, sagte Mom beleidigt.
    »Nannu vergisst ständig etwas«, sagte ich.
    »Nannu ist dreißig Jahre älter als ich! Er ist mein Vater. Dein Großvater.«
    »Na ja, bald bist du so alt wie er und steckst die Post auch in den Kühlschrank«, erwiderte ich. »Keine Sorge, Mom. Ich werde ein schönes Altenheim für dich suchen. Hugo kann es dann bezahlen.«
    Mom verschränkte die Arme vor der Brust. »Du räumst dein Zimmer auf. Heute! Du darfst erst wieder raus, wenn du fertig bist. Siehst du, es hat auch Vorteile, alt zu sein. Ich kann dir sagen, was du tun sollst.« Mom ging hinaus.
    Ich hatte keine Eile. Biff hatte heute anscheinend kein Interesse daran, sich mit mir zu treffen. Blieb mir also der ganze Tag zum Saubermachen.
    Ich dachte wieder über Ashlee nach und darüber, was sie von mir wollen könnte. Was stand denn da? Ich hatte Hugos Namen auf die Liste gekritzelt. Hugo! Was hatte ich, wasAshlee haben wollte? Einen Bruder. Hugo. Achgodogod! Das war wie von Geisterhand geschrieben. Vielleicht war ich ein Medium und konnte mit meiner übersinnlichen Gabe Geld wie Heu verdienen.
    Egal! Ich würde Ashlee zu ihrem Hugo verhelfen … und sie mir im Gegenzug zu AAA.
    Das Telefon klingelte. Dad rief, es sei für mich. Biff! Ich musste ihr sofort von Ashlee und Hugo erzählen.
    Ich rannte ins Schlafzimmer meiner Eltern und griff nach dem Hörer.
    »Hi, Teresa«, hörte ich eine mir inzwischen vertraute Stimme, »ich bin’s, Ashlee. Die Chicas und ich wollten dich fragen, ob du Lust hast, heute Nachmittag mit uns shoppen zu gehen.«
    Achgodogod! Ich? Die Chicas? Shoppen? Tief einatmen. Ich suchte fieberhaft nach einer Antwort. »Na ja, doch. Um wie viel Uhr denn?«
    »Ich ruf dich noch mal an und sag dir Bescheid«, erwiderte Ashlee. »Hast du ein Handy?«
    Fieberhaft fing ich an zu überlegen. »Abgelaufen«, sagte ich schließlich.
    »Hä?«
    »Meine Karte ist leer. Ich muss sie aufladen lassen. Ruf mich hier auf dem Festnetz an«, sagte ich, da hörte ich das Klopfzeichen eines ankommenden Anrufs.
    Schnell verabschiedete ich mich und drückte auf Empfang.
    »Hi, T.« Biff war am Apparat. »Tut mir leid, dass ich nicht früher angerufen habe, aber Mom hat mich gestern direkt nach der Schule zu meiner Oma geschleppt. Wir haben dort übernachtet. Das wusste ich nicht, sonst hätte ich es dir früher gesagt.«
    Oje.
    »Also, worauf hast du heute Lust? Wollen wir deinen BH kaufen gehen?«
    Sollte ich Biff die Wahrheit sagen? Würde sie verstehen, dass ich meine Schulzeit nicht als die schlimmste Zeit meines Lebens in Erinnerung behalten wollte? Würde sie verstehen, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte als AAA? Nein, das würde sie nicht.
Lüge Nr. 2
    »Mist, Mom hat mir Hausarrest verpasst, bis ich mein Zimmer aufgeräumt habe.« Das war eigentlich keine richtige Lüge.
    »Soll ich dir helfen?«, fragte Biff. »Zu zweit

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