L wie Love
geht es schneller und dann können wir immer noch raus.«
Lüge Nr. 3
»Nein, sie hat gesagt, ich muss es allein aufräumen. Du weißt schon, Verantwortung übernehmen und so. Außerdem muss ich ihr noch beim Putzen helfen. Wir müssen alle mit anpacken, in ihrem Zustand, du weißt schon.«
Ich bin ein schrecklicher Mensch. Ich habe Moms »Zustand« (wie Großmama T ihre Schwangerschaft bezeichnete) für meine eigenen Zwecke genutzt.
»T!« Sophias hysterische Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. »Du bist in meinem Zimmer gewesen!«
»Sophia will mich umbringen, Biff. Ich melde mich heute Abend. Tschüs«, japste ich in den Hörer.
Ich hechtete in meinen Raum, warf die Tür hinter mir zu und schob die Kommode davor.
Sekunden später krachte die Tür vor die Truhe. »Ich weiß, dass du das warst!«, schrie Sophia.
»Du vergeudest deine Talente in der Versicherung.« Ich war mir sicher, dass sie die Kommode nicht wegschieben konnte. »Du hättest Spionin werden sollen. Und dass du es weißt, Anthony ist demnächst ständig bei dir im Zimmer.«
Man sollte die Kräfte einer wütenden Schwester niemals unterschätzen. Zentimeter für Zentimeter bewegte sich die Kommode von der Tür weg. Ich stemmte mich mit aller Kraft dagegen und schrie nach Mom. Zugegeben, es ist feige, Mammi zur Hilfe zu rufen, aber was soll’s! Lieber ein Feigling als wie Großmama T die Zähne in einer Tasse aufbewahren zu müssen.
Es ist sehr wichtig, den Unterschied zwischen Liebe und Lust zu kennen und beides nicht aus Versehen zu verwechseln.
Lexikoneintrag für Liebe
1. Intensive Zuneigung. 2. Sich von einem Menschen sexuell angezogen fühlen. 3. Begeisterung und Vorliebe für Dinge wie Musik. (Oder in meinem Fall meine Liebe für AAA)
Und dann gibt es noch viele andere Wörter, in denen das Wort Liebe vorkommt, zum Beispiel
Liebesgedicht, Liebeskummer
(den habe ich wegen AAA),
Liebesakt, Liebhaber, Liebesknochen
(das ist ein Gebäck).
Lexikoneintrag für Lust
1. Intensives und häufig übermäßiges oder unkontrolliertes sexuelles Begehren. 2. Ein intensives Begehren.
Ersetzt man bei den Begriffen von eben das Wort Liebe durch
Lust
…
Lustgedicht, Lustkummer, Lustsakt, Lusthaber, Lustknochen
…bringt mich das total durcheinander. Ich glaube, ich liebe Adam und ich habe Lust auf ihn.
Aber eins ist sicher: Ich
liebe
Shopping!
Die Türen zum Einkaufszentrum glitten auseinander und ich betrat mit Ashlee und den Chicas den siebten Himmel.
Meine Vorstellung des siebten Himmels
Majestätisch öffnet sich die Himmelspforte und Petrus heißt mich willkommen im – Einkaufszentrum. Er überreicht mir eine große Tüte voller Geld und sagt, ich könne jederzeit mehr haben.
Gleich am Eingang blieb ich stehen und sog tief den Shoppingduft ein: Popcorn, Salami (von den Sandwichbuden), Parfüm und der berauschende Duft von haufenweise Klamotten.
Besser konnte es nicht werden: Ich. Die ÜNs. Das Einkaufszentrum. Das pinkfarbene Lipgloss, das ich mir von Sophia geliehen hatte. Unvorstellbar, ungeschminkt ins Einkaufszentrum zu gehen. Das sind die Dinge, an die ich später denken möchte, nicht an diese langweiligen Museen oder Grand-Canyon-Ausflüge, von denen Dad immer behauptet, dass wir sie in schöner Erinnerung behalten werden.
Am liebsten wäre ich noch einmal hinaus- und wieder hineinflaniert, nur um noch einmal dieses tolle Gefühl zu haben.
Bauchkrämpfe ade. Nach Ashlees Anruf hatte ich in null Komma nichts mein Zimmer aufgeräumt. Selbst Mom musste zugeben, dass ich gut gearbeitet hatte. Natürlich hatte sie nicht meinen Schrank inspiziert. Und das sollte sie auch lieber nicht, denn dort stapelte sich der Krempel so hoch, dass ich Angst hatte, er könnte über Mom und ihrem »Zustand« zusammenbrechen.
Wie es ist, wenn man dazugehört
Man wirft seine Haare hin und her. Man quiekt, weil einem die große Handtasche im Schaufenster gefällt. Man geht nicht, man schlendert, streckt die Brust heraus und reckt den Kopf hoch. Man sperrt den Mund zum Lachen weit auf. Man sieht sich an und verdreht die Augen, wenn jemand mit schlabberigen Hosen vorbeigeht.
In den Geschäften und wenn Jungs in der Nähe sind, setzt man sich in Szene, tut aber so, als bemerke man die Jungs nicht, die wiederum so tun, als bemerkten sie uns nicht. Also es geht um nicht sehen und doch gesehen werden. Kurz gesagt, es ist fantastisch!
In einem der Läden legte ich mir eine Pelzstola um und stolzierte, hochnäsig näselnd wie Großmama T,
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